An dieser Stelle soll wegen des tragischen Verlustes unserer Stoplersteinhomepage im letzten Jahr die Geschichte der Stolpersteinverlegungen in Trier ab dem 12.02.2005 anhand von Aufzeichnung dokumentiert werden.
Hinweis: Diese Seite liest sich fortlaufend von Unten nach Oben! (Also genau entgegengesetzt zu den anderen Seiten meiner Homepage) Das Neueste seht immer Unten!
1. Der Kulturverein Kürenz e.V. und die Stolpersteinverlegungen in Trier [weiter]
2. Dokumentation und Reden zur ersten Stolpersteinverlegung am 12.05.2005 in Trier-Kürenz sowie weitere Projekte mit Schüler/innen des AVG [weiter]
3. Weihbischof Leo Schwarz segnet die Stolpersteine vor dem Priesterseminar in Trier [weiter]
4. Wiedersehen in der Heimat (von Thomas Schnitzler) [weiter]
5. Stolpersteinverlegung am 18.11.12 am Hinterausgang des Brüderkrankenhauses in Trier [weiter]
6. Kommentar zur Vortragesreihe in der Bezirksärtzekammen in Trier am 29.11.12 [weiter]
7. Kommentar zur wissenschaftlichen Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in der Katholischen Kirche und zur Wahrnehmung von Verantwortung für den eigenen Berufsstand in der Bezirksärtzekammer Trier zur Zeit des Nationalsozialismus: "Meinnungsfreiheit ist eine Farce, wenn die Information über die Tatschen nicht garantiert ist." (Hannah Arendt, Wahrheit und Politik, S. 339; In: Übungen im politischen Denken, 1968/2012.) [weiter] (10.01.12)
8. Zu den Hintergründen des schmerzlichen Verlusts der ursprünglichen Stolperstein-Homepage "Stolpersteine-Trier.de" des Kulturvereins-Kürenz e.V., die eine der ersten und umfangreichten in Deutschland war, siehe diverse Artikel unter dem Button "Kommentare 2012". (11.01.12)
9. Neue Stolpersteine in Trier: Seit Jahren organisiert der Kulturverein Kürenz e.V. Stolpersteinverlegungen mit dem Künster Gunther Demnig in Trier. Der nächste Termin, zu dem Gunther Deming in Trier 14 neue Stolpersteine verlegen wird, findet am 18.03.12 in Trier statt. Es werden zwei Verlegeorte besucht. Neben dem Brüderkrankenhaus (Hinterausgang), wird zum ersten Mal auch die ehemalige "Hinrichtungsstätte" für "Fahnenflüchtige" (sog. Deserteure) auf dem Grüneberg ein neuer Gedenkort in Trier. Hier die Presseerklärung des Kulturvereins [weiter] (25.02.13)
10. Hintergründe zum Streit zwischen der Ärztekammer in Trier, dem Brüderkrankenhaus und dem Historiker PD Dr. Thomas Schnitzler zur Aufarbeitung der NS-Medizingeschichte in Trier u.a. auch in Bezug zu Euthanasie- und Sterilisationsopfern, für die der Kulturverein Kürenz in Zusammenarbeit mit dem Künstler Gunther Demnig wiederholt Stolpersteine zur Erinnerung vor Ort verleg hat.
Kommentare von Johannes Verbeek und von Thomas Schnitzler sowie ein Leserbrief an den TV von Thomas Schnitzler, dessen Veröffentlichung der TV abgelehnt hatte. [weiter] (31.08.13)
11. Vorabankündigung einer Sonderausgabe der Stadtteilzeitung "Cürencia" zu den Stolpersteinverlegungen des Kulturverein Kürenz e.V. sowie zu den Streitigkeiten zwischen der Ärztekammer in Trier, dem Brüderkrankenhaus und dem Historiker PD Dr. Thomas Schnitzler. Voraussichtliches Erscheinungsdatum: Ende Oktober 2013. (31.08.13)
12. Eine Gegendarstellung von PD Dr. Thomas Schnitzler zum Beitrag „Unbequeme Wahrheit“ von Bernd Wientjes TV v. 14.-15.9 2013: Bis heute wurde der Leserbrief von Thomas Schnitzler vom TV weder abgedruckt noch beantwortet. Darum an dieser Stelle sein Originalschreiben zur Berichterstattung zum Vortrag von Götz Aly bei der Bezirksärztekammer in Trier ...[weiter] (24.09.13)
13. Der Kulturverein Kürenz e.V. führt weitere Stolpersteinverlegungen in Trier durch: Im Dezember 2013 hat der Kulturverein Kürenz e.v. nach einer Mediation mit der Arbeitsgemeinschaft Frieden Trier die langjährige Kooperation zum gemeinsamen Zwecke von Stolpersteinverlegungen mit dem Künstler Gunther Demnig zwischen den beiden Initiativen aufgekündigt. Nach verschiedenen Selbstdarstellungen der AGF im TV vor allem bezüglich der Erarbeitung und Einführung einer Stolperstein-App mit der FH sehen wir vom Kulturverein Kürenz e.V. das Vertrauensverhältnis, das bisher die gemeinsame Erinnerungsarbeit durchaus geprägt hatte, seit geraumer Zeit zerrüttet. Wir vermissen eine offene Solidarisierung von Seiten der AFG mit dem Kulturverein Kürenz e.V. und PD Dr. Thomas Schnitzler gegenüber diversen Stolpersteingegnern in Trier, die die wissenschaftlichen Recherchearbeiten erheblich sabotieren. Dem in der Öffentlichkeit durch diverse Medienberichterstattungen entstandenen falschen Eindruck, die AGF sei die einzige oder vornehmliche Vertreterin der Stolpersteinaktionen in Trier, treten wir hiermit entschieden entgegen. - Vor diesem Hintergrund hat der Kulturverein Kürenz auch schon die letzte Stolpersteinverlegung am 18.03.12 eigenverantwortlich organisiert und durchgeführt, während die AGF eigene Wege gehen wollte. Die nächste Stolpersteinverlegung wird am 22.02.14 zusammen mit dem Künstler Gunther Demnig in Trier vom KVK durchgeführt. Die Recherchen der Opferbiographien stammen wie immer vom Mitglied des Kulturvereins PD Dr. Thomas Schnitzler. Die Würdigungen der Opfer werden diesmal von einer Schülergruppe des FWG sowie von Vorstandsmitgliedern des Kulturverein Kürenz e.V. durchgeführt. (02.01.14)
15. Die Arbeitsgemeinschaft Frieden (AGF) Trier beabsichtigt am So. den 31.01.2016, die Broschüre "Stolpersteine erzählen. Ein wegbereiter zu den Mahnmalen für Nazi.Opfer auf der Bürgersteigen der Stadt Trier, 2. erweiterte Auflage", die von der AFG erneut herausgebracht wird, der Öffentlichkeit zu präsentieren. (Simeonstift, 15.00 Uhr)
Der Kulturverein Kürenz e.V. wird sich diese neue Broschüre ansehen und die Richtigkeit der Angaben kritisch überprüfen. Bei Autorenverstößen, Nichtnennungen oder Verschleierungen der Erstrecherche von Opferbiographien wird sich der Kulturverein Kürenz e.V. vorbehalten ggf. rechtliche Schritt gegen die Herausgeberin einzuleiten. (31.01.2016)
16. Die Sekt-Party der AGF am 31.01.16 wird ein Nachspiel haben. Wir bedauern, dass die AGF erhebliche Probleme mit der Selbstbezüglichkeit ihrer eigenen Worte hat: "Bemühe dich um das Aushebeln rechter Argumente, lege ihre Lügen und Verdrehungen offen ..." (vgl. Neuauflage, ebd.). - Genau dies werden wir tun in Bezug auf die Darstellungen der AGF. (01.02.16)
17. Kulturverein-Kürenz e.V. Seit knapp vierzehn
Tagen ist die Homepage des Kulturvereins-Kürenz e.V. nicht mehr
erreichbar. Was aber noch viel schlimmer ist: Auch die bundesweit
anerkannte Homepage „Stolpersteine-Trier.de“, die über unsere
Vereins-Homepage läuft und zusammen mit der AGF die dezentrale
Gedenkkultur in Trier vor allem auch in Übersee repräsentiert, ist
seitdem nicht mehr erreichbar. Die Gründe hierfür sind leider wahnwitzig
... [weiter] (05.12.11)
18. Kulturverein-Kürenz e.V.
Seit knapp vierzehn Tagen ist die
Homepage des Kulturvereins-Kürenz e.V. nicht mehr erreichbar. Sämtliche
Cürencia-Online-Ausgaben sind derzeit nicht mehr einsehbar. Was aber noch viel
schlimmer ist: Auch die bundesweit anerkannte Homepage
„Stolpersteine-Trier.de“, die auch über unsere Vereins-Homepage läuft und
zusammen mit der AGF die dezentrale Gedenkkultur in Trier vor allem auch in
Übersee repräsentiert, ist seitdem nicht mehr erreichbar.
Die Gründe hierfür sind leider wahnwitzig:
Nach der schriftlichen Ankündigung
an unseren bisherigen Administrator Martin M., die Homepage nach zwei
Stolpersteinverlegungen von Gunter Demnig endlich zu aktualisieren, weil er selbst
in letzter Zeit keine Zeit mehr für die Pflege der Homepage hatte, quittierte
Martin M. mit einer E-Mail an den neuen, ersten Vorsitzenden des Kulturvereins,
in der er mitteilte, dass er „sein geistiges Eigentum nicht weiter kostenlos
zur Verfügung stellen werde. […] Dies gelte insbesondere auch für die Webseite
[…]. Solltet ihr weiterhin Interesse an den von mir gemachten Bildern haben,
dann müsste man sich über die Rechtenutzung einigen.“
Diese Mail war seine Antwort auf
unsere schriftliche Bitte, uns doch freundlicher Weise die ihm zur Verfügung
gestellten Zugangsdaten zu unserer „eigenen“ Homepage zu übermitteln, damit wir
die Stolpersteinseiten aktualisieren könnten (wozu freilich auch er herzlich
eingeladen wäre).
Nach einer weiteren Anfrage ließ
er uns wissen, dass er (rein zufällig) „gestern“ die Software von seinem Laptop
aktualisiert habe „und dabei die Zugangsdaten und das Programm zum Hochladen
bereits gelöscht (habe), da ich [Martin M.] an dem Projekt nicht mehr
mitarbeiten möchte.“ – Aber es kommt noch härter für den Kulturverein, den
Martin M. schreibt unmittelbar weiter: „Die Sicherungskopien der Homepage werde
ich löschen, sobald ich Zeit habe, sie auf meiner Externen Festplatte zu
suchen.“ - Und direkt an den Verein gerichtet die Wortet: „Wenn da keine
Ordnung in den Unterlagen ist, kann ich nichts dafür.“
Um die Frechheit und
Pietätslosigkeit des letzten Satzes überhaupt zu verstehen, muss man wissen,
dass unser bisheriger 1. Vorsitzender des Vereins im Sommer plötzlich
verstorben ist. Seine Witwe bemüht sich, uns die entsprechenden Unterlagen
zukommen zulassen, die wir brauchen, um den Verein – jetzt unter einem neuem
Vorstand - weiterführen zu können. Aber nicht alles ist unmittelbar auffindbar
und handhabbar. Dazu gehören auch die Verträge für unsere Homepage, samt den Zugangsdaten,
die wir Martin M. überlassen hatten.
Wie sich mittlerweile aber
herausgestellt hat, muss Martin M. die ihm anvertrauten Zugangsdaten verändert
haben, ohne uns darüber zu informieren, weil die ursprünglichen Passwörter
nicht mehr greifen. – Auf Anfrage von uns, behauptet er, die Homepage nicht
„ausgeschaltet zu haben“. Er wüsste zudem auch nicht, warum kein öffentlicher
Zugang mehr möglich sei. – Verwendbare Zugangsdaten habe er nicht mehr, weshalb
er uns nicht weiterhelfen könne.
Vor diesem Hintergrund mit
Verlaub gesagt: Da bleibt einem doch die Spucke weg!
Als Mitglied des Kulturvereins
wurde ihm die ehrenamtliche Pflege der Homepage anvertraut, zu der er auch
mitunter einen persönlichen Entschädigungsaufwand anerkennend erhalten hatte. Sein
Name ist zudem auf der Homepage entsprechend erwähnt. Sollte er da nicht
persönlich schadensersatzpflichtig sein, wenn die Homepage des Vereins verloren
gegangen ist?
Nachdem er seine E-Mails und die
darin enthaltenen Forderungen auch an den Vorstand der AGF versandt hatte, schrieb
die AGF Martin M. beschwichtigend an, um das gemeinsame Projekt nicht zusätzlich
zu gefährden:
„Im Sinne der Sache – also der
Erinnerungsarbeit – wäre es gut, dass Verlegungen und Verlegefeiern darstellbar
bleiben, bei einigen hast Du, Martin, die besten Fotos. Wir wissen nicht, warum
die nicht mehr verwendet werden sollen, es wäre zum Schaden der Öffentlichkeitsarbeit
für die Gedenksteine – auch zum Nachteil für einige Angehörige und Paten. Viele
haben sich über die Fotos und Informationen auf der Seite gefreut, denke bitte
auch an sie bei deiner Entscheidung.“ (AGF)
Leider verharrt Martin M. aber in
der irrigen Meinung, er – und nicht der Kulturverein-Kürenz – sei Besitzer dieser
Homepage. Ganz im Gegenteil: Martin M. verkennt total, dass seine „Aktion“, wie
er sie nennt, auch das „geistige Eigentum“ vieler anderer Menschen, die
ehrenamtlich tätig waren und immer noch sind, zerstört: z.B. die Recherchen der
Opferbiographien und Dokumente, die Bilder der AGF und die originalen Materialien,
die Angehörigen aus den USA, Israel und Kanada uns für die Dokumentation auf
der Homepage zur Verfügung gestellt haben – um nur einige zu nennen.
Eine gütige Einigung scheint nach
mehreren E-Mails nicht mehr möglich zu sein. Heute schrieb Martin M., ich dürfe
ihn nicht mehr mit lieber „Martin“ anreden, das sei nur „Freunden“ zugestanden.
Desweitern wolle er mitteilen, dass er hiermit vorsichtshalber aus dem Kulturverein
austrete! –
Was soll man zu so viel
Mutwilligkeit, Eitelkeit und Borniertheit noch sagen? Erneut ein weiterer trauriger
Fall. Trier, den
05.12.11 Johannes Verbeek
19.
Trier, den 12.04.12
Betr.: Stolperstein-Homepage des Kulturvereins Kürenz e.V.
Vor einigen Wochen hatte die Online-Zeitung 16vor.de schon
einmal über den seit Anfang Dezember 2011 fehlenden öffentlichen Zugang zur
Homepage „stolpersteine-trier.de“, die vom Kulturverein Kürenz e.V. (KVK)
verwaltet wird, berichtet. Weil zu diesem Zeitpunkt aber ein
Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Trier auf mein Bestreben hin als
erster Vorsitzender des KVK gegen einen ehemaligen Mitarbeiter des KVK eingeleitet
war, konnte ich damals nichts Näheres über den Sachverhalt sagen.
Am 31.03.2012 erreichte mich nun ein Schreiben der Staatsanwaltschaft Trier, in
dem mir mitgeteilt wurde, dass die Staatsanwaltschaft ihre Untersuchungen gegen
unseren früheren Mitarbeiter Martin M., der die Homepage bis dahin für den
Kulturverein und die Arbeitsgemeinschaft Frieden (AGF) verwaltet hatte,
eingestellt habe.
Als Gründe hierfür nennt die Staatsanwaltschaft, dass nicht eindeutig
nachgewiesen werden konnte, dass Martin M. die Daten auf unserem Server aktiv
gelöscht habe. Zwar konnte der DSL-Anschluss ermittelt werden
(p5b2d7d73.dip.t-dialin.net), von dem aus die Daten auf unserem Server am
17.11.2011 definitiv und „aktiv gelöscht“ wurden, jedoch konnte – oder wollte? -
die Staatsanwaltschaft aufgrund der geltenden Datenschutzgesetze keine
personenbezogene Zuordnung bezüglich dieses Anschlusses machen. - Das empört
mich sehr!
Unser ehemaliger Mitarbeiter im Kulturverein Martin M., der zusammen
mit Dr. Thomas Schnitzler für die Einstellung der Stolpersteinmaterialien auf
unsere Homepage zuständig war, war zu diesem Zeitpunkt der einzige, der die
Zugangsdaten zur unserer Homepage besaß. Eventuell hat sie auch noch unser
ehemaliger erster Vorsitzender, Michael Zupan, besessen, der jedoch schon im
Mai 2011 plötzlich verstorben ist. Erst auf mein Nachfragen hin am 16.11.2011,
weil wir (Dr. Thomas Schnitzler und ich) unsere Stolpersteinhomepage nun
endlich aktualisieren wollten - und Martin M. seit einem Jahr alle Termine hat
platzen lassen -, habe ich Martin M. nach den Zugangsdaten per E-Mail gefragt.
Seine Antwort war die, „dass er die auf seinem Rechner vorhandene Daten
gelöscht habe“ (Brief, Staatsanwaltschaft TR), wie auch die Staatsanwaltschaft in
ihrem Schreiben zutreffend referiert. Jedoch stellten wir (Dr. Schnitzler und
ich) am 18.11.2011 unabhängig voneinander fest, dass die Stolpersteinseite des
Kulturvereins im Netz öffentlich nicht mehr erreichbar war! Daraufhin
entwickelte sich ein reger E-Mailverkehr zwischen Martin M., mir und Dr. Thomas
Schnitzler, in dessen Verlauf schließlich auch die AGF miteinbezogen war. Die
angefragten Zugangsdaten zu unserer Homepage, die Martin M. verwaltet hatte,
habe ich im Übrigen bis heute nicht von ihm erhalten! Aufgrund der Weigerung
von Martin M., mir (als nunmehr erstem Vorsitzenden des Vereins) die
Zugangsdaten zu unserer Homepage auszuhändigen, habe ich Manuela Zupan gebeten
in den verbliebenen Unterlagen ihres verstorbenen Mannes nachzusehen, ob dort
Zugangsdaten aufzufinden wären. Sie übermittelte mir sodann die „ursprünglichen
Zugangsdaten“, die mittlerweile jedoch verändert waren und somit keinen Zugriff
mehr auf die Homepage ermöglichten. Insofern stand für den Vorstand des Kulturvereins
Kürenz eindeutig fest, dass nur Martin M. einen Zugang zu unserer Homepage
gehabt haben konnte (und diesen verändert hatte). Dr. Thomas Schnitzler, der
mit Martin M. bei den Aktualisierungen der Homepage bis dahin
zusammengearbeitet hatte, hat nach eigener Aussage keine Zugangsdaten gehabt
oder je bekommen.
Zwischenzeitlich hatte jedoch die AGF interveniert, weil
Martin M. auch gegenüber der AGF die seltsame Vorstellung formulierte, er wäre
der „geistige Eigentümer“ der Stolpersteinhomepage und wolle nun für jedes
Bild, dass er bis dahin ehrenamtlich für den Kulturverein sowie für die AGF und
die gemeinsame Sache der Trierer Gedenkkultur geschossen hatte, bezahlt werden.
Jeder Verstoß gegen seine Untersagung der weiteren Nutzung werde von ihm
juristisch geahndet. Wir sollten uns mit ihm über einen „Betrag“ einigen. Das
haben wir jedoch, die AGF und der Kulturverein, in je unterschiedlichen E-Mails
gegenüber Martin M. strikt abgelehnt, weil wir uns als allgemeinnützige Vereine
auf der Basis des Ehrenamtes verstehen! Weder die AGF noch der Kulturverein
verwenden seine Fotos anderweilig als auf der Stolpersteinhomepage, die er
(Martin M.) selbst eingerichtet hatte.
(Dr. Thomas Schnitzler hat jährlich eine „Aufwandsentschädigung“ für
seine Recherchearbeiten erhalten, die anteilig von der AGF und vom Kulturverein
Kürenz getragen wurde, wovon auch Martin M. für seine technischen Arbeiten durch
Thomas Schnitzler beteiligt wurde.)
In seinen E-Mails ließ Martin M. jedoch durchblicken, dass
er eventuell noch eine eigene „Sicherheitskopie“ unserer Homepage besitze und -
unter Umständen der von ihm geforderten Bezahlung - bereit sei, diese bei
Gelegenheit „zu suchen“. - Das lehnten wir jedoch energisch ab, aufgrund der
Besitzverhältnisse: Die Stolpersteinhomepage sowie die Homepage der ehemaligen
Stadtteilzeitung von Kürenz „Cürenzia“ gehören dem Kulturverein Kürenz e.V. –
stellvertretend in persona des ersten Vorsitzenden des Vereins. (Beide Homepagezugänge
wurden mittlerweile auf mich als den neuen ersten Vorsitzenden umgeschrieben. –
Bei diesem Vorgang hat uns der Betreiber unseres Servers im Übrigen darüber
aufgeklärt, wann die Stolpersteinhomepage definitiv und „aktiv gelöscht“ wurde,
nämlich am 17.11.2011. Ich habe neue Zugangsdaten aus Berlin erhalten, weil die
alten - ja von wem nur? - verändert
worden waren.)
Die Folge dieser ganzen oben geschilderten Vorgänge war der Entschluss des
gesamten Vorstandes des Kulturvereins, eine Strafanzeige aufgrund des § 263a
Computerbetrug gegenüber Martin M. zu erstatten.
In der Zeit „vor“ diesen ganzen Vorgängen habe ich mit Martin
M. seit ca. einem Jahr kein einziges, persönliches Wort gewechselt, weil er auch zu den
Hauptversammlungen des Vereins nicht erschienen ist. Von daher erstaunt es mich
sehr, wenn er gegenüber der Staatsanwaltschaft nun äußert, er habe die auf
seinem Rechner (!) vorhandenen Daten gelöscht, „weil er sich über den
Anzeigeerstatter [also mich, J.V.] aufgrund einer Meinungsverschiedenheit
geärgert habe“ (Staatsanwaltschaft TR). – Diese Aussage ist für mich absolut nicht
nachvollziehbar! Ich weiß nicht, was er meint oder worauf er sich hierbei
bezieht?
Eine „Meinungsverschiedenheit“ wäre aber sicherlich auch kein Grund dafür,
irgendwelche Daten, die Martin M. im Auftrag des Kulturvereins Kürenz bis dahin
treuhänderisch verwaltet hatte, zu löschen. – Doch selbst wenn er diese Daten –
wie er ja selbst angibt – nur von seinem eigenem Rechner (!) gelöscht haben
will, so erklärt dies nicht, warum nahezu zum gleichen Zeitpunkt (!) die Daten
auch vom Server verschwunden sind – was unsere Recherche bei unserem Server in
Berlin ja ergeben hatte und den Vorstand des Kulturverein dazu bewogen hatte, den
Verdacht gegen Martin M. in Form einer Anzeige zu formulieren!? Die Löschung
auf dem Server muss definitiv „aktiv“ - und vermutlich auch mit voller Einsicht
in die verheerenden Folgen - geschehen sein. - Ich weiß nicht, wer dazu in der
Lage ist? - Aber: Nach wie vor hatte nur einer zu diesem Zeitpunkt die
Zugangsdaten zu unserer Homepage zur Verfügung, weshalb Dr. Thomas Schnitzler
und ich ihn ja über E-Mail darum gebeten hatten, uns die Zugangsdaten
mitzuteilen, weil wir die Stolpersteinhomepage nun endlich aktualisieren
wollten. Das war und ist die Sachlage.
Wie die Dinge stehen, kann man aber nichts von alledem, was
ich oben geschrieben habe, juristisch nachweisen! Und das ist äußerst
unbefriedigend!
Allerdings äußert sich die Staatsanwaltschaft Trier in ihrem
Antwortschreiben mit keinem Wort zu dem zweiten von mir in der Anzeige erhobenen
Vorwurf, Martin M. würde seine eventuell noch vorhandene „Sicherheitskopie“ der
Homepage nicht aushändigen; bzw. er wolle für seine bis dahin ehrenamtlich (!)
getätigten Fotos nun „einen Betrag“ vom Kulturverein und von der AGF verlangen.
- Tatsächlich haben sowohl Dr. Thomas
Schnitzler als auch ich ihn mehrmals aufgefordert, uns die Sicherheitskopien
auszuhändigen. Kopien, die Martin M. nach eigenen Angaben allerdings erst noch
suchen müsse, wozu er jedoch angeblich die ganze Zeit über noch keine Zeit
gehabt habe. - Tatsächlich hat Martin M. auf mehrmalige Anfrage von Dr. Thomas
Schnitzler hin, jedes Mal erst gar keine Termine festgelegt bzw. sie platzen
lassen, indem er nie erreichbar war und ist, und immer nur im Ungefähren
verblieb. Lediglich die Foto- und Textdateien von Dr. Thomas Schnitzler hat er
diesem unlängst (allerdings noch vor der Anzeige gegen ihn) ausgehändigt.
Mit dieser Darstellung möchte ich über den abschließenden
Stand der Dinge informieren.
Der Kulturverein Kürenz wird in absehbarer Zeit zu einem
Informationsgespräch mit der AGF einladen, auf der die gesamte Situation
desweitern angesprochen werden soll. – Wie es weitergehen wird, steht derzeit
noch nicht fest. Es wäre zweifelsfrei ein großer Verlust für die Gedenkarbeit
in ganz Trier und darüber hinaus für die noch lebenden Opferangehörigen in
aller Welt, wenn die Stolpersteinhomepage für Trier endgültig verloren wäre. Johannes Verbeek
Gedenkstätte für Roma und Sinti: Am Montag, den 10.09.12 wurde
auf dem Bischof-Stein-Platz neben dem Dom eine Gedenkstätte zur
Erinnerung an die während der Zeit des Nationalsozialismus in
Konzentrationslagern doportierten und ermordeten Trierer Roma und Sinti
eingeweiht. Für den Kulturverein Kürenz, der in Trier die ersten
Stolpersteine mit dem Künstler Gunther Demnig verlegt hat -
darunter auch einige Steine für die Familie Pfeil -, nahmen der
Historiker Dr. Thomas Schnitzler und Dr. Johannes Verbeek als 1.
Vorsitzender des Vereins teil. - Die nächste von uns geplante
Stolpersteinverlegung wird am So., den 18.11.12 (Volkstrauertag), am
Hintereingang des Brüderkrankenhauses zur Erinnerung an die
Euthansietransporte stattfinden. Einige Biographien werden von
Schüler/innen des MPG vorgestellt und in einer Feier zusammen mit
Angehörigen, Gunther Demnig und den Brüdern gewürdigt. Patenschaften
werden u.a. vom Club-Aktiv e.V. und von der Lebenshilfe-Trier e.V.
übernommen. (13.09.12)
Pressemitteilung Trier, Oktober 2011
Elf Stolpersteine für Nazi-Krankenmorde
Verlegung weiterer Gedenksteine für NS-Opfer am 22.10. in Trier
"Den Opfern ihre Namen zurückgeben" wollen der Kulturverein Kürenz
und die Arbeitsgemeinschaft Frieden, die das Stolpersteinprojekt des
Künstlers Gunter Demnig in Trier koordinieren. Auf Vermittlung der
beiden Vereine verlegt der Kölner Künstler Gunter Demnig 11 weitere
Stolpersteine für "Euthanasie"-Opfer in Trier und Ehrang am Samstag
22.10.2011 von 9 bis 12 Uhr. Die Biografien dieser NS-Opfer
hat der Historiker Dr. Thomas Schnitzler recherchiert. Die Gedenksteine
werden vorm letzten Wohnort der Trierer Bügerinnen und Bürger aus
Trier-Mitte, Trier-Süd, Trier-Nord, vorm Brüderkrankenhaus, Kürenz und
Ehrang verlegt. Die neuen elf Stolpersteine sind für
„Euthanasie“-Opfer, also Krankenmorde („Aktion T-4“) in den
Heilanstalten Hadamar bzw. Andernach, Freiburg und Galkhausen.
Augenzeuge einer Verschleppung von behinderten Menschen aus dem
Brüderkrankenhaus Trier war Alois Zuche (85), der sah, wie zwei Busse
mit abgedunkelten Fenstern vor dem Krankenhaus
vorfuhren. Stolperstein-Paten sind Trierer Bürgerinnen und Bürger und
das Brüderkrankenhaus Trier. Insgesamt sind dannn in Trier 122 Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus verlegt worden: "Diese
dezentralen Gedenkstätten sollen helfen, dass die Menschen nicht
vergessen werden, die aufgrund des Rassenwahns ermordet wurden oder weil
sie der Diktatur im Wege standen. Jeder, der möchte, kann das Projekt
durch Patenschaften für einzelne Steine a 120,- Euro oder Spenden für
die Recherchearbeit unterstützen," so die gemeinsame Arbeitsgruppe von
Kulturverein Kürenz und AG Frieden.
(Spendenkonten: AG Frieden
Sparkasse Trier BLZ 58550130 Ktnr. 113746 und Kulturverein Kürenz
Sparkasse Trier BLZ 58550130 Ktnr.1807312). Informationen: www.stolpersteine.com Zu Trier: www.stolpersteine-trier.de Ansprechpartner für Rückfragen: Markus Pflüger (AG Frieden) T.0651/9941017 Während der Verlegung: 0172-7379388 Verlegungsplan Stolpersteine in Trier 22.10.2011 ab 9 Uhr Nr Ort Straße Vorname, Name Geb.datum Todesdatum + - ort Zeit ca. 1 Tr-Kürenz Brühlstr. 34 i. Peter Michels 1907 1941 in einer Heilanstalt ca. 9.00 2 Tr-Ost Hermesstr. 6 Anne Krupski 1893 Pflegeanstalt Freiburg 1941 ca. 9.25 3 Tr-Mitt Mustor str. 81 Gertrud Hoffmann 1900 1941 Hadamar ca. 9.50 4 Tr-Mitte Stresemann/Jüdemerstr.5 Marianne Schönhofen 1925 1941 Hadamar 10.15 5 Tr-Mitt Wallstr. 8 Joh. Bap. Bastian 1878 1941 Hadamar ca. 10.50 6 Tr-Süd FriedrichWilhelm- 57 Nikolaus Etges 1990 1941 Hadamar ca. 11.15 7 Tr-Süd Saarstr. 113 Cornelius Schneider 1902 1941 Hadamar ca. 11.35 8 Tr-West Eurener Str. 8 Margaratha M. Dimmer 1913 1941 Hadamar ca. 12.00 9 Tr-Nord Krahnenstr. 9 M. Schmadel 1903 1941 Hadamar ca.12.20 10 Tr Peter-Friedhofen 7 Hintereingang Brüderkrankenhaus Nikolaus Feller 1898 1925 Heilanstalt Trier, 1939 Galkhausen 1941 Hadamar ca. 12.45 11 Tr-Ehrang Ehrang-Quint Nr. 9 Anna Dany 1920 1937 Andernach 1941 Hadamar 13.20
Für den Kulturverein Kürenz e.V.: Johannes Verbeek, 1. Vorsitzender des Kulturvereins Kürenz e.V. (21.10.11)
Mit großer Bestürzung habe ich heute vom Tod unseres Freundes "Teff"
erfahren, der am Wochenende seiner lang andauerenden Krankheit erlegen
ist. Der Kulturverein-Kürenz e.V. trauert um Teff, der mit
vielen Ideen, Ratschlägen und immer auch mit neuem Tatendrang zum
Gelingen so mancher Feste und Aktionen beigetragen hat. Unser Mitgefühl
gilt neben den Anverwandten ganz besonders Eva, mit der wir um "Teff"
trauern. Teff's Rock-Cafe war in Altkürenz eine Institution nicht nur
für Hartgesottene. Unvergesslich und originaler noch war Teff selbst,
wenn er mit seinen Gästen einen selbstgemachten "Sauren" trank,
dazu sang und Gitarre spielte bis in den frühen Morgen hinein mit
Freunden, Bekannten und Gästen aller Art. Musik ausführlich zu
kommentieren, war eine seine großen Leidenschaften. Die Beerdigung findet am 28.12.11 um 10.00 Uhr auf dem Friedhof St. Paulin statt. (19.12.11)
Nachruf: Wir trauern um unseren Freund und Mitstreiter Michael Zupan,
der am 14.05.2011 für uns alle völlig überraschend verstarb. Michael
Zupan hat sich seit dem Jahr 2000 maßgeblich in der Bürgerinitiative
"Lebenswertes Kürenz" engagiert; er zog für die daraus hervorgegangene
Wählergruppierung "Lebenswertes Kürenz" in den Ortsbeirat und hat hier
an der Stadtteilrahmenpanung mitgewirkt. Michael schlug die Gründung des
"Kulturvereins Kürenz e.V." vor, den er als als 1. Vorsitzender
tatkräftig geprägt hat. Wir werden uns immer daran erinnern, dass sein
Engagement dem Stadtteil Kürenz galt. - Wir haben einen guten Freund
verloren. (16.05.2001)
Trier, den 10.04.15
Betr.: Einladung zur Veranstaltung „10 Jahre Stolpersteine
Trier“
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit diesem Schreiben möchten wir Sie herzlich zu
unserem Jubiläum „10 Jahre Stolpersteine Trier“ einladen.
Am 22.04.2015 werden wir uns in den Räumen der VHS-Trier (Palais Walderdorff,
Raum 5) ab 18.00 Uhr bis voraussichtlich 20.00 Uhr treffen, um das bisherige
Projekt des Künstlers Gunter Demnig sowie dessen Realisierung in Trier durch
den Kulturverein Kürenz e.V. vorzustellen. Dabei werden wir sowohl die Anfänge
Revue passieren lassen als auch besonders hervorzuhebende Entwicklungen
ansprechen. Insbesondere werden wir einige Schülerprojekte in Erinnerung rufen
und die von Trier ausgehende Impulswirkung auf die Gedenkarbeit in der Region
aufzeigen.
In zwei Vorträgen wird die besondere Problematik der Aufarbeitung, des
Erinnerns und des Gedenkens bezüglich der Euthanasie- und
Zwangssterilisationsopfer vergegenwärtig.
Dazu begrüßen wir als Gastreferentin die Vorsitzende der „Arbeitsgemeinschaft Bund der
Euthanasie-Geschädigten und Zwangssterilisierten“ Frau Margret Hamm.
Wir freuen uns ganz besonders auch auf einen zweiten Kurzvorvortag einer
Schülerin der 8. Klasse des MPG über die Verfolgungen von Menschen mit
Down-Syndrom.
Gerd Demerath wird zwischen den Vorträgen mit zwei Stücken auf der Laute
für den musikalischen Rahmen sorgen.
In Zusammenarbeit und im Namen der VHS-Trier freuen wir uns auf Ihren Besuch.
Wir erwarten zudem zahlreiche Stolpersteinpaten sowie Angehörige der durch
diese Gedenkarbeit gewürdigten Personen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Johannes Verbeek
(1. Vorsitzender des Kulturvereins Kürenz e.V.)
PD Dr. Thomas Schnitzler
(Wissenschaftlicher Beirat im
Vorstand)
PS. Gunter Demnig wird ab 13.00 Uhr an fünf
verschiedenen Stellen 16 Stolpersteine in Trier verlegen. Ein genauer
Ablaufplan wird noch veröffentlicht.)
(12.04.15, vgl. auch den Button: "Stolpersteine Trier" auf dieser Homepage)
Einladung zu Stolpersteinverlegungen in Trier: Morgen wird der
Künstler Gunter Demnig auf Einladung des Kulturvereins Kürenz e.V.
erneut Stolpersteine zum Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus
verlegen, die von dem Historiker PD Dr. Thomas Schnitzler recherchiert
wurden: 12.00 Uhr: Saarstraße 47 12.15 Uhr: Saarstraße 31 12.30 Uhr: Jesuitenstraße (ehemaliges Gebäude des Friedrich-Wilhelm-Gymnasium, hier erwarten wir zahlreiche Gäste und Paten, es finden Würdigungen statt) 13.10 Uhr: Engelstraße (ehemaliger Eingang zum Elisabeth-Krankenhaus, auch hier erwarten wir Gäste und Paten zu den Würdigungen) 13.40 Uhr: Peter-Friedhofen-Straße (Hintereingang des Brüderkrankenhauses, Würdigung mit Gästen und Paten)
Stolpersteinverlegung: Der Kulturverein Kürenz e.V. wird am
22.02.14 zusammen mit dem Künstler Gunter Demnig in Trier erneut 19
Stolpersteine verlegen. Zur Einladung sowie zum Ablauf der Verlegungen
mit Zeitplan und Würdigungen bzw. Gästen, Rednern und beteiligten
Schulen vgl. [weiter] (04.02.14)
Sehr geehrte Damen
und Herren, liebe Freundinnen und Freunde,
"Den Opfern ihre Namen zurückgeben" wollen der Kulturverein Kürenz
und die AG Frieden, die das Stolpersteinprojekt des Künstlers Gunter Demnig
in Trier koordinieren. Auf Vermittlung der beiden Vereine verlegte der Kölner
Künstler Gunter Demnig am Sonntag den 18. November 2012 14 weitere
Stolpersteine
Die Biografien dieser NS-Opfern hat der Historiker Dr. Thomas Schnitzler auch
aufbauend auf Forschungen von Adolf Welter recherchiert. Die Gedenksteine
werden in der Regel vorm letzten Wohnort der Trierer Bügerinnen und Bürger
verlegt.
Zwölf neue Stolpersteine sind für „Euthanasie“-Opfer („Aktion T-4“), also
Krankenmorde, die in Heilanstalten v.a. Hadamar verübt wurden. Zwei weitere
Stolperstein werden zum einen für den katholischen Priester und Künstler Jean
Daligault und zum anderen für Katharina Millen verlegt.
An allen drei Verlegeorten finden Würdigungsfeiern mit Unterstützung
zahlreicher Institutionen und Vereine sowie Opferangehöriger statt.
Stolperstein-Paten sind Trierer Bürgerinnen und Bürger, Angehörige sowie zwei
Schulklassen, die Lebenshilfe Trier, der Club Aktiv Trier, die Katholische
Studierenden Jugend Trier und die Soroptimist International Trier. Insgesamt
sind in Trier dann 136 Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus verlegt
worden.
"Wir danken allen Paten, Unterstützern und Angehörigen. Sie tragen mit
diesen dezentralen Gedenkstätten dazu bei, dass die Menschen nicht vergessen
werden, die aufgrund des Rassenwahns der Nazis ermordet wurden oder weil sie
der Diktatur im Wege standen. Jeder, der möchte, kann das Projekt durch
Patenschaften für einzelne Steine a 120,- Euro oder Spenden für die Recherchearbeit
unterstützen," so die gemeinsame Arbeitsgruppe von Kulturverein Kürenz
und AG Frieden e.V. Trier.
Wir würden uns freuen wenn Sie einer Verlegung beiwohnen können und laden Sie
daher ein, Beginn ist um 12.00, 13.00 und 14.00 Uhr. Im Anschluss an die
Würdigungsfeier im Albertus-Magnus-Saal (14.00 Uhr) und die anschließende
Verlegung für die Eutahasieopfer vorm Brüderkrankenhaus (Hintereingang Peter
Friedhofen-Straße) findet um 15.15 Uhr noch eine Gedenkaktion und ein Gang zum
Evangelischen Elisabethkrankenhaus statt. Thema wird die Zwangssterilisation
in der NS-Zeit sein, zwei der Euthanasieopfer wurden dort zwangssterilisiert,
eine Liste der Opfer wird von einer Schülergruppe des MPG präsentiert und soll
dem Krankenhaus übergeben werden.
mfg
Johannes Verbeek (1. Vorsitzender des Kulturverein Kürenz e.V) (Markus Pflüger, AGF)
Leserbrief an den TV: Ein weiterer Kommentar zu
der unverantwortlichen und völlig unkritisch weitergegebenen
wissenschaftlichen Verunglimpfung von PD Dr. Thomas Schnitzler im TV vom
02.06.14 lautet:
Sehr geehrte Damen und Herren, in
einem Artikel Ihres Redakteurs Bernd Wientjes vom 3. Juni 2014 mit der
Überschrift „Krankenhäuser sollen sich ihrer dunklen Vergangenheit
stellen“, berichten Sie über die anstehende Aufarbeitung der
„Verstrickungen der Mediziner in der Region in nationalsozialitische
Machenschaften“: Ein insgesamt begrüßenswertes Projekt. Sie
berichten, dass eine „fundierte Aufarbeitung eines düsteren Kapitels in
der regionalen Medizingeschichte der Zwangssterilisationen und der
Patientenmorde während der NS-Zeit in Trier“ und weiteren Orten
angegangen werden soll. Warum die Bezirksärztekammer dieses Projekt
nicht wie ursprünglich vorgesehen mit Dr. Thomas Schnitzler durchführt
und es zum „Zerwürfnis“ kam, entzieht sich meiner Kenntnis. Leichtfertig
und ungeprüft in dem Artikel den Vorwurf wiederzugeben, der Historiker
Thomas Schnitzler würde „unwissenschaftlich arbeiten“, finde ich
bedenklich. Alle an der Aufklärung Interessierten verdanken Dr.
Thomas Schnitzler viele beachtliche Veröffentlichungen zurzeit des
Nationalsozialismus in der Region. Und auch im Bereich der
Medizingeschichte hat der Historiker z. B. mit seinen Recherchen zu „Dr.
Theophil Hackethal – Lagerarzt im KZ Hinzert“ oder der
„Zwangssterilisation des Hans Lieser“ schon frühzeitig wichtige Aspekte
erforscht. Dass er „unwissenschaftlich arbeitet“, ist mir als Leser
bisher nicht aufgefallen und wurde nach seinen Veröffentlichungen bisher
auch noch nie von anderer Seite moniert. Im Gegenteil, ich erkenne in
seinen bisherigen Beiträgen eine große wissenschaftliche Akribie. Mit freundlichen Grüßen Heinz Ganz-Ohlig (23.06.14) PS: Offener Leserbrief zu folgendem Artikel im TV http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/rheinlandpfalz/rheinlandpfalz/Heute-im-Trierischen-Volksfreund-Krankenhaeuser-sollen-sich-ihrer-dunklen-Vergangenheit-stellen;art806,3897685
Sehr geehrter Herr Wientjes, am
2.6. erschien im Volksfreund ein Artikel von Ihnen, in dem Sie über ein
Forschungsvorhaben berichten, das zum Ziel hat die Verwicklung von
Medizinern in an kranken Menschen begangene Verbrechen gegen die
Menschlichkeit zu Zeiten des Nationalsozialismus aufzuklären. Über
dieses Projekt kam es zu einem Zerwürfnis zwischen dem ursprünglich
beauftragten Historiker Dr. Thomas Schnitzler und seinen Auftraggebern.
Der Vorsitzende der Bezirksärztekammer, Dr. Matheis sprach gar von
unwissenschaftlicher Arbeit. Diese Angelegenheit wirft Fragen auf und hinterlässt ein „Gschmäckle“. Denn
der Gegenstand der Streitigkeiten erinnert nicht von Ungefähr an die
Auseinandersetzungen um die vollständige Herausgabe von Dokumenten
zwischen dem Kriminologen Christian Pfeiffer und der Deutschen
Bischofskonferenz. Die den Forscher 2011 beauftragt hatte, mittels einer
Studie vor allem die institutionellen Bedingungen, die die
jahrzehntelange Vertuschung der Verbrechen möglich gemacht hatten und
zur Protektion von Tätern führten zu untersuchen. Im Zuge seiner
Arbeit musste Pfeiffer aber dann feststellen, dass seine Auftraggeber
nach verhandeln wollten. Mit dem Ziel Zensur auszuüben. Unter anderem
sollten die Forscher keinen direkten Zugriff auf die Personalakten von
Priestern erhalten. Christian Pfeiffer sah deswegen den
wissenschaftlichen Wert etwaiger Ergebnisse in Frage gestellt und wandte
sich an die Öffentlichkeit. Die Kirche konterte mit einer einstweiligen
Verfügung. Der Missbrauchsbeauftragte Bischof Ackermann begann
zeitgleich, Christian Pfeiffers Reputation als Wissenschaftler in den
Medien zu diskreditieren. Das Ganze endete in einer
Neuausschreibung. Deren Konzept vorsieht, dass die Forscher keinen
direkten Zugriff mehr auf Dokumente haben. Sondern diese durch
Kirchenmitarbeiter vorab ausgewählt werden. Dass dabei nicht viel
Verwertbares herauskommt können wir uns denken. Genauso, dass
zwischenzeitlich in den Personalarchiven sicherlich gründlich aufgeräumt
wurde. So etwas bezeichnet man dann zu Recht despektierlich als
Auftragsforschung. Wer sich als Wissenschaftler zu viel Einflussnahme
gefallen lässt, riskiert damit seinen guten Ruf. Wer auf die Einhaltung
entsprechender Standards pocht, wird auf Widerstände stoßen. So wie es
Herrn Schnitzler offensichtlich passiert ist. Inwieweit es eine
Rolle spielt, dass Thomas Schnitzler sich als Opfer von sexuellem
Missbrauch durch einen Kleriker betroffenenpolitisch engagiert und einer
der Auftraggeber ein Krankenhaus unter katholischer Trägerschaft ist,
stellt eine weitere, bislang ungeklärte Frage dar. Deren
Beantwortung sicherlich ein Thema ist, für das sich die Leserinnen und
Leser des Trierer Volksfreundes interessieren. Und eines über das sich
zu berichten lohnt. Angelika Oetken, Berlin-Köpenick (09.06.14)
(Eine ausführliche Stellungnahme des Kulturvereins Kürenz e.V.,
der in Trier für die Organisation des Gedenkens durch "Stolpersteine"
in Zusammenarbeit mit dem Künstler Gunter Deming verantwortlich ist und
in dessen Namen der Historiker PD Dr. Thomas Schintzler recherchiert,
ist in Vorbereitung und wird zeitnah erfolgen. - Siehe zum
derzeitigen Stand der Vorgeschichte dieser Auseinandersetzung unter dem
Button "Stolpersteine Trier" auf dieser Homepage. Johannes Verbeek, Vorsitzender des Kulturvereins Kürenz e.V., 09.06.14)
Eine Gegendarstellung von PD Dr. Thomas Schnitzler zum Beitrag „Unbequeme Wahrheit“ von Bernd Wientjes TV v. 14.-15.9 2013: Bis
heute wurde der Leserbrief von Thomas Schnitzler vom TV weder
abgedruckt noch beantwortet. Darum an dieser Stelle sein
Originalschreiben zur Berichterstattung zum Vortrag von Götz Aly bei der
Bezirksärztekammer in Trier ...[weiter] (24.09.13)
Zum Beitrag „Unbequeme Wahrheit“ von Bernd Wientjes TV v. 14.-15.9 2013„Wir müssen wegkommen, von dem Schweigen“,sagte Mattheis. „Es muss einfach mal gesagt werden, dass es bei uns nicht besser war als woanders in Deutschland“,auch das sagte Dr. Mattheis, Chef der Ärztekammer. „Es gelte, die Legende zu widerlegen, dass die kirchlichen Krankenhäuser der Region nicht an den Gräueltaten beteiligt werden gewesen sind.“So lauteten die Versprechungen des Bezirksärztekammerchefs wenige Tage vor dem ersten Vortragsabend der Veranstaltungsreihe „Medizin im Dritten Reich“ am 29. November 2012 (TV-Bericht Bernd Wientjes vom 23.11.2012). „Wir müssen wegkommen vom Schweigen,“ das sagte er auch. Alle diese Versprechungen haben sich nicht erfüllt. Noch viel bedenklicher aber ist: sie steckt immer noch mittendrin im Verschweigen, die Ärztekammer, und mit ihr die kirchlichen Krankenhäuser. Bereits in seiner Begrüßungsrede hatte Mattheis aufhorchen lassen mit der Andeutung, dass ihm bereits heftiger „Gegenwind aus dem eigenen Lager“ entgegenblase. Der Schreiber dieses Leserbriefes bekam diesen Gegenwind bereits zu spüren, als er den von ihm gehaltenen historischen Einführungsvortrag in Absprache mit dem Ärztekammervorsitzenden vorbereitete. Der Abtransport der 500 Psychiatriepatienten aus dem Brüderkrankenhaus dürfe nicht vorkommen, bedrängte ihn der Kammervorsitzende geradezu, sonst würde man „ungebetene Widersacher“, die sich bereits nach dem Vorbericht im TV gemeldet hätten, zum Schaden des Projektes auf den Plan rufen. Wir wissen jetzt mit Bestimmtheit: Diese Mundtotmacher haben das Heft in der Hand behalten. Auch der letzte vortragende Referent, der renommierte Götz Aly, durfte ihn offenbar nicht erwähnen, d e n Supergau unserer Medizinhistorie und das in diesen verstrickte Brüderkrankenhaus. Diesen Aspekt vernebelte der berichtende Redakteur Wientjes mit seiner sachlich richtigen nachträglichen Information, die der Vortragende Aly aber mit keinem Wort angesprochen hatte: „Auch aus dem Trierer Brüderkrankenhaus wurden 1939 über 500 Psychiatriepatienten abtransportiert. Zunächst in die Heil-und Pflegeanstalt nach Andernach.“ Aufmerksamen Zuhörern wie unter anderem einem Heimatforscher aus Osburg sind diese Ungereimtheiten aufgefallen. „Fassungslos“ machte sie auch das anhaltende Verschweigen durch die angeblich aufklärungsbemühten Vortragsveranstalter und das mit ihm angeblich kooperierend, tatsächlich aber aufklärungsverhindernde Brüderkrankenhaus. Über dessen mediale Ablenkungsmanöver ärgerte sich Opferangehörige wie derLeserbriefschreiber Raimund Scholzen (TV 12.6.2012). Sie sehen den Schaden dieser getarnten Aufklärungsblockade gerade auch darin, dass die letzten lebenden Opferangehörigen um ihre Entschädigungsansprüche betrogen werden. Durch das gezielte Zurückhalten von Patientenakten verwehrt man ihnen das entschädigungsberechtigende Wissen über die konkreten, durch gefälschte Sterbebeurkundungen bis heute verschleierten Krankenmordfälle in ihren Familien. Dass Ärztekammer in Kooperation mit dem Brüderkrankenhaus jetzt erst -in Reaktion auf öffentliche Kritik –ein Aufklärungs-„Interesse“ vorgeben und die Finanzierung einer noch zu vergebenden Auftragsdoktorarbeit in Erwägung ziehen, ist ein aus Opferangehörigensicht leicht durchschaubares Ablenkungsmanöver der tatsächlich allein um ihren Imageschaden bangenden Aufklärungsverweigerer. Wie anders ist zu erklären, dass die Ärztekammer und das Brüderkrankenhaus sich gegen die seit zwei Jahren bekannten und fortgeschrittenen Forschungserkenntnisse des Leserbriefschreibers bei der Identifizierung von immerhin 150 Krankenmordopfern und 1000 Zwangssterilisationsopfern des Brüderkranken-und Elisabethkrankenhauses verschlossen haben und weiter verschließen? Das betrifft gerade auch die Vortragsreihe der Ärztekammer, für die er mindestens fünf Themen mit konkreten Lokalbezügen vorbereitet hatte wie u.a. über den Zwangssterilisationsarzt des Evangelischen Elisabethkrankenhaus (Herbert Schulzebeer), den Lagerarzt von Hinzert (Theophil Hackethal), die systematische Organbelieferung des Bonner Anatomieinstituts durch Blutjustiz-Opfer am Beispiel eines Trierer Häftlings, Zwangssterilisationen an Kindern Katholischer Bewahranstalten wie dem Josefsheim in Föhren,neueste Forschungserbnisse über Trierer Euthanasieopfer (Anna Dany ausEhrang, siehe jetzt i. Jahrbuch Ehranger Heimat 2013. S. 143-159) und nicht zuletzt auch ein Vortrag über die Kindereuthanasie an den sogenannten „Reichsausschusskindern“. Auch dieser hätte Alys auf externe Verbrechen beschränkte Informationen an einem konkreten Opferfall aus der Region erläutert –und zwar unter Berücksichtigung der involvierten Krankenhäuser, Ärzte und zuführenden Institutionen wie namentlich auch des Trierer Gesundheitsamtes.Die gleiche systematische Informationsverweigerung betreiben alle Trierer Krankenhäuser weiterhin und auch bereits angeschriebene Arztfamilien, deren Vorfahren Erbkrankheitsdiagnosen ausstellten. Alle gestellten Anfragen wurden und werden nicht beantwortet. PD Dr. Thomas Schnitzler (Trier)
Den folgenden Leserbrief von Thomas Schnitzler hat der TV
gestern (13.06.13)abgelehnt, darum sei er an dieser Stelle
veröffentlicht. Das Angebot des Tv, eine eigene Seite für Schnitzler zu
gestalten, hat dieser bisher wohlweislich abgelehnt.
Von PD Dr. Thomas Schnitzler (Trier, Sprecher des Netzwerkes Missbit):
Eine gravierende Falschinformation sei vorneweg korrigiert: den angeblichen Forschungsauftrag des Brüderkrankenhauses mit mir hat es zu keiner Zeit gegeben, und ich habe mich auch zu keiner Zeit um einen solchen bemüht, welche Schlussfolgerung nicht wenige Leser aus den zitierten Statements der Herren Leinenweber (Geschäftsführer) und Prof. Rethmann (Ordensvorstandssprecher) ziehen mochten. Ich bin sehr froh, nicht an diesem angeblichen „Forschungsprojekt“ mitwirken zu müssen, dessen Auftraggeber schon vor Projektaufnahme eigenmächtig dezidierte Interpretationsansprüche auf noch gar nicht vorliegender (!!!) Erkenntnisse anmelden. Die von dieser arroganten Warte eingeforderte „Professionalität“ hat sehr viel zu tun mit gesundheitsökonomischen Werbemanagement, nichts, aber auch gar nichts mit der Professionalität objektiv-kritischen Forschens. Die gänzliche Unvereinbarkeit seriöser Wissenschaftlichkeit mit dieserart Professionalitätsanmaßungen kirchlicher Auftraggeber ist bekannt seit dem Scheitern der von der Deutschen Bischofskonferenz 2011 gestarteten Missbrauchsstudie. Der weltweit renommierte Kriminologe, Professor Pfeiffer, legte das begonnene Auftragsprojekt alsbald wieder nieder – wegen unzumutbarer Zensuransprüche und hinterhältiger Archivzugangsbeschränkungen durch den Auftraggeber. Das Vorherrschen dieser Restriktionspraktiken im Zusammenhang der unbewältigten Missbrauchsproblematik behindern nun auch meine Forschungen über die lokale Medizinhistorie. Das nachweisliche Vorkommen von Sexualdelikten bereits in der Zwischenkriegszeit – Verstöße gegen den § 175 und Kindesmissbrauch – würde bei Bekanntwerden zu unvermeidlichen Fragestellungen führen, gerade auch hinsichtlich der Verstrickung des Brüderkrankenhauses in die Medizinverbrechen. Dergleichen Fragestellungen ergaben sich mir bereits 2011 bei Abschluss meiner Studie „Über den Kindesmissbrauch im Bistum Trier in der Zwischenkriegszeit“, deren Veröffentlichung aber von einer bistumsnahen Jahrbuchredaktion ohne Angabe von Sachgründen nicht genehmigt wurde: Machte die verschärfte strafrechtliche Diskriminierung ihrer schwulen Pflegebrüder den Krankenhaus-Trägerorden etwa nachhaltig erpressbar? Wurde das „Brüderkrankenhaus“ infolgedessen zu einer problemlos funktionierenden Schaltstelle bei der systematischen Erfassung erbkranker Patienten für die Zwangssterilisationen und dann auch bei der Abschiebung seiner gesamten Psychiatrieabteilung (532 Patienten) in den organisierten Krankenmord der „Aktion T 4“? Derart brisanten Fragestellungen nachzugehen, behinderten und behindern die Verantwortlichen permanent. Schon auf mein erstes Nachfragen über den weiteren Lebenslauf der elf 1935-1938 wegen schwerer Missbrauchsdelikt in fortgesetzten Tateinheiten strafrechtlich verurteilten Ordensbrüder verspürte ich diese restriktive Einstellung. Die mir von den Verantwortlichen (Geschäftsführung, Oberer und dann Ordenssprecher) eröffneten Hinderungsgründe, etwa das angebliche Fehlen von Archivmaterial, erwiesen sich im Fortlauf meiner Forschungen als eine ein hinterhältiger Vorwand. Denn der 1987 mit der (immer noch aktuellen!!) Ordenschronik beauftragte ehemalige Krankenhausarzt Dr. Heiner Martini („Der Gründer und sein Werk“) hatte offenbar noch einen unbeschränkten Zugriff auf Personal- und Krankenakten eines von Kriegseinwirkungen unbeschädigten Ordensarchives, das namentlich benannte Ordensbrüder seit der Vorkriegszeit kontinuierlich verwalteten. Diese systemimmanente Infoblockade gegen das unabhängige Forschen resultiert aus dem dogmatischen Lehr- und Wahrheitsverständnis der katholischen Amtskirche. Sie verhindert mit der gleichen Systemlogik Aufklärung auch über die bis heute vergessenen Opfer der nationalsozialistischen Homosexuellenverfolgung unter katholischen Klerikern. Auch solche Opferfälle wären im Bistum Trier belegbar. Aber sie kommen nicht vor - auch nicht in der hiesigen Bistumsgeschichte; auch nicht in dem offiziellen NS-Opfergedenkwerk der Deutschen Bischofskonferenz, der Buchreihe „Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts“. Der herausgebende Professor Helmut Moll reagierte auf meine Einwände mit einer entlarvenden Auskunft: die Namenserhebung hätte nach festgelegten „Aufnahmekriterien“ zu befolgen. Das freie Bekenntnis zu einer homosexuellen Partnerwahl gehört nach dieser katholischen Lesart nicht dazu. Ihr Verhalten ist demnach nicht einer „aus dem christlichen Glauben motivierte antinationalsozialistische Einstellung“.(Moll: Martyrologikum Bd.1 1999, S. XXXV). zuzurechnen. Diese Antwort ist auch deshalb entlarvend, weil sie unausgesprochen die Kontinuitätsbewahrung nationalsozialistischer Homosexuellendiskriminierungen durch die Katholische Kirche bestätigt, die gegen die Aufhebung des § 175 bis zuletzt opponierte und seine Umsetzung in den eigenen Reihen bis heute nicht realisieren möchte.. Unwidersprochen lassen kann ich ebenso nicht die mich persönlich treffenden Negativ-Statements des Ordensvorstandssprecher Professor Dr. Albert.-Peter Rethmann. Bereits in meiner briefliche Anrede (Schreiben Prof. Rethmann v. 24.10.2013) als einen „geschichtsinteressierten Menschen“ erkenne ich eine gezielte subtile Verächtlichmachung meiner akademischen Qualifikation als promovierter und habilitierter Historiker. Rethmanns Interviewaussagen knüpften hier an mit der Ankündigung, „die Aufarbeitung soll nicht in Zusammenarbeit mit Herrn Schnitzler geschehen“, sondern durch „einen professionellen Historiker.“ Rethmann verfolgt hier das gleiche durchsichtige subtile Ablenkungsmanöver wie bereits in einem früheren Schreiben v. 25.5.2012. In meinen Anfragen hatte ich mich keineswegs um einen Forschungsauftrag bei dem Brüderkrankenhaus beworben, sondern lediglich sachbezogene Informationen erbeten zur Unterstützung der Stolpersteinprojektklasse Akteneinsichtnahme und über den Aufarbeitungsstand des Krankenhauses. Des Vorstandssprechers abwegige Auskunft aber lautete, man könne mir eine Forschungs-„Kooperation nicht anbieten“, da „wir aus eigener Initiative“ zur Beantwortung „historischer Fragen.... selbst die Experten auswählen“. Die verlogene Hinhaltungsstrategie erklärte sich mir durch eine mündliche Auskunft des Ärztekammerchefs: „Diese angeblichen externen Experten – es gibt sie nicht.“ (!!) Auf wiederholte Nachfragen von mir und der Projektklassenleiterin am MPG empfahl der Vorstandssprecher die wissenschaftlich gänzlich überholte Ordenschronik aus dem Jahre 1987 (Martini: „der Gründer und sein Werk“) als informative Einstiegslektüre. in Belegexemplar hatte mir über den Inhalt wohl auch uninformierte Ordensvorsteher Bruder Berg bereits im Frühjahr 2012 ausgehändigt. In demselben Buche widmete der Autor, wahrscheinlich in kollegialer Rücksichtnahme auf ältere Kollegen der NS-Zeit, dem als Erbkrankheitsdiagnostiker den Medizinverbrechen zuarbeitenden Psychiatrieabteilungsleiter Dr. Faas eine literarische Hommage; er verharmloste die Missbrauchsdelikte der Ordensbrüder als ein reines Propagandamanöver des Regimes, was die aktuellen Studien längst widerlegt haben (Studien von Grau u.a.). Die verbrecherischen Sulfonamidversuche schätzte er sogar hoch ein als ein anerkennenswertes Pionierwerk deutsche Medizinerforschung . Zu kritisieren ist schlussendlich: meine angesprochene Privatforschung über den Kindesmissbrauch liegt auf Eis. Die mir vom Bistumsoffizial seit Herbst 2011 genehmigte Einsichtnahme in die Personalakte des Serienmissbrauchstäters Pastor Engehardt aus Ehlenz kann ich nicht durchführen, da dieselbe Akte im Bistumsarchiv reponiert bleibt für einen noch nicht ermittelten Nachfolger Professor Pfeiffers. Bei meiner Auswertung seiner Strafprozessakten im Landeshauptarchiv Koblenz spionierte mir der hierzu überhaupt nicht autorisierte ehemalige Bistumsarchivdirektor nach. Diese Ungeheuerlichkeit erfuhr ich von einem darüber selbst einigermaßen befremdeter Abteilungsleiter. (14.06.13)
Von PD Dr. Thomas Schnitzler erreichte mich heute folgender Kommentar: "[...] nochmal im Klartext: es geht um nichts geringeres als die von Seiten des Brüderkrankenhauses mit subtilen Methoden vorgetragenen Versuche meiner akademischen Diskreditierung. Mit welchen wahrheitspervertierenden Rhetorikmitteln gearbeitet wurde und jetzt auch in dem kritikwürdigen TV-Statement gearbeitet wurde, könnt ihr dem beigefügten Schreibens Prof. Rethmanns v. 24.10.2012 an mich ersehen. Es ist nicht allein die erwähnte Anrede meiner Person als „geschichtsinteressierten Menschen“, sondern auch die unwahre Darstellung über den eigentlichen Anlass meiner Anfrage. Darin ging es mir keineswegs um eine wie auch immer geartete wissenschaftliche Kooperation mit dem Brüderkrankenhaus bei der Aufarbeitung seiner NS-Geschichte, sondern einzig und allein um die Öffnung der unter Verschluss gehaltenen Krankenakten/Ordenschronik für die historische Kontextrecherche durch die MPG-Schülerprojektgruppe von Frau Kleinmenke." (E-Mail 21.06.13) (PS:
Weil meine Homepage immer noch durch eine Fehlermeldung der Deutschen
Telekom nicht voll funktionsfähig ist, kann ich an dieser Stelle leider
den angefügten Brief von Prof. Rethmann nicht veröffentlichen. Das wird
nachgeholt, sobald es geht.(21.06.13)
Klarstellung:
Der Reporter des TV Bernd Wientjes erhielt vor einigen Wochen einige
Informationen und Materialien von dem Trierer Historiker PD Dr. Thomas
Schnitzler. Dort wurde aufgeführt, dass die Verantwortlichen des
Brüderkrankenhauses in Trier gezielt Akten zurückhalten sowie eine
mehrfach angeforderte Chronik des Brüderkrankenhauses, die nachweislich
falsche Angaben über die Verstrickung der Ärzteschaft und Brüder des
Krankenhauses während der nationalsozialistischen Herrschaft beinhaltet
und diese Kooperation zudem verharmlost (vgl. weiter unten meinen
Brief). Zudem wurden im letzten Jahr einige Aufsätze, die der Historiker
PD Dr. Thomas Schnitzler diesbezüglich für das Historische Jahrbuch in
Trier verfasst hatte, nicht veröffentlicht mit der Begründung, die
Darstellung wäre einseitig negativ. Gleicherweise wurde der Beitrag von
PD Dr. Thomas Schnitzler, den er für die Ärztekammer verfasst und dort
im November des letzten Jahres auch (in stark gekürzter Form)
vorgetragen hatte, massiv von dem derzeitigen Präsidenten der
Bezirksärztekammer zensiert. Der Präsident der Bezirksärzteschaft wies
selbst bei seiner Eröffnungsrede darauf hin, dass von Seiten seiner
Kollegen/innen, also aus der Ärzteschaft selbst, massiver Druck auf
seine Person wegen der möglichen Nennung von Namen derjenigen Ärzte
durch PD Dr. Thomas Schnitzler, die in Trier mit den Nationalsozialisten
nachweislich kooperiert hatten. Wissen muss man jedoch auch, dass
dieser Arzt selbst beim Brüderkrankenhaus beschäftigt ist. Ebenfalls
sind einige Mitglieder des Arbeitskreises der AGF im kirchlichen Dienst,
so dass von dieser Seite aus versucht wurde mit den Verantwortlichen
des Brüderkrankenhaues zu kooperieren, um weitere
Stolpersteinverlegungen, die vom Kulturverein Kürenz e.V. aufgrund des
Sachstandes der Forschungsarbeit von PD Dr. Thomas Schnitzler veranlasst
wurden, zu generell verhindern. Das lehnten sowohl der Kulturverein
Kürenz e.V. als auch DP Dr. Thomas Schnitzler ab (vgl. weiter unten:
Brief). Der Bericht im TV vom 06.06.13 "Aus der dunklen
Vergangenheit für die Zukunft lernen" von Bernd Wientjes ist allerdings
nicht nur unfassbar unkritisch (weil er die Informationen ja besitzt),
sondern auch diskreditierend! Wientjes übernimmt völlig unkommentiert
den folgenden Passus von Markus Leineweber und Albert-Peter Rethmann, den derzeit Verantwortlichen des Brüderkrankenhauses wie folgt: "Man
werde ich der Vergangenheit stellen [...]. Allerdings soll die
Aufarbeitung nicht in Zusammenarbeit mit Schnitzler geschehen, stellen
Leineweber und Rethmann klar. Man werde einen professionellen Historiker
damit beauftragen" (TV, 06.06.13, ebd,). Gegen diese Formulierung
wehrt sich PD Dr. Thomas Schnitzler zu Recht, den sie diskreditiert
seine wissenschaftliche Reputation auf unverschämte Art und Weise. Der
Redakteur des TV, Bernd Wientjes, weist jedoch alle Vorwürfe zurück, an
dieser Stelle - ohne Klarstellung mittels der Informationen, die er ja
besitzt - lediglich die Sichtweise des Brüderkrankenhauses wiedergegeben
zu haben. Er schreibt an PD Dr. Thomas Schnitzler: "[...] ich habe
damit nur Herrn Rethmann zitiert, das ist keinesfalls mein Wortlaut,
daher sehe ich auch keine Notwendigkeit einer Klarstellung. Aber
vielleicht sollten Sie auf die Äußerungen reagieren" (B. Wientjes:
E-Mail vom 07.06.13). - Das ist wohl die Höhe der Kritiklosigkeit!
Wohlmöglich soll Herr PD Dr. Thomas Schnitzler sich wiederholt
vertraulich an Bernd Wientjes wenden, damit dieser weiterhin tendenziell
- ohne Klarstellung, die ihm aufgrund seiner Informationen möglich
gewesen wäre - weiter Schönreden kann? - Man kann an dieser Stelle PD Dr. Thomas Schnitzler nur beipflichten, wenn er gegenüber Bernd Wientjes beklagt: "[...]
die unkommentierte Wiedergaben der meine Person diskreditierenden
Statements von Herrn Leineweber und Herrn "Prof." Rethmann empfinde ich
als beleidigend (Sinngemäß: Mit der Aufarbeitung werden wir nicht Herrn
Schnitzler, aber "einen professionellen Historiker" beauftragen"). - Sie
folgen da wohl jener unverschämten Diskreditierungs"taktik" Herrn
Rethmanns (PS), der mich im Herbst 2012 in einem seiner Schreiben, in
denen er mir und der Stolperstein-Projektklasse des MPG zum wiederholten
Male die beantragten Einsichtnahmen in die Ordenschronik abschlug,
einen "geschichtsinteressierten" Laien nannte. Jetzt ist diese Infame
Strategie öffentlich wirksam" (Thomas Schnitzler: E-Mail vom 07.06.13). - Vor
diesem Hintergrund erscheinen die Aussagen von Herrn Leineweber, die
Bernd Wientjes ohne weiteres referiert, in einem völlig anderen Licht,
weil sie selbst so erschreckend unglaubwürdig sind: "Leineweber
gesteht, dass man womöglich eine Chance vertan hat, offensiver mit dem
Thema umzugehen. Etwa im Rahmen der von der Trierer Bezirksärztekammer
initiierten Reihe über Medizin im Dritten Reich" (Tv, ebd.) PD Dr.
Thomas Schnitzler hatte seinen Vortag schon ausgearbeitet als ihm der
Präsident eben jener Kammer ins Konzept fuhr, um die Kürzungen und
Namensweglassungen vorzunehmen! Wenn daher die Verantwortlichen des
Brüderkrankenhaus nun behaupten: "Man werde einen professionellen
Historiker damit beauftragen" (TV, ebd.), die geforderte Aufarbeitung
endlich anzugehen, so ist auch dies eine Verdrehung der Tatsachen. Denn
bislang wurde die Einsichtnahme in die besagte "Chronik des
Brüderkrankenhauses" immer damit abgewiesen, dass die "Chronik" derzeit
nicht verfügbar sei, wegen der "externen" Aufarbeitung. Zudem ist die
gewählte Sprache von Herrn Leineweber bedenkenswert, wenn er statt davon
spricht, man müsse "wahrheitsgemäßer" mit dem Thema umgehen, behauptet,
man habe bisher leider verpasst "offensiver" (sic!) mit dem Thema
umzugehen. - Wenn Herr Leinenweber behauptet, er sehe nicht nur eine
"Notwendigkeit" die Schicksale der Krankentransporte zu erforschen,
"sondern auch wie es dazu gekommen ist. Wie Ärzte und Pfleger in eine
solch Situation kommen konnten, die Transporte in die Wege leiten zu
müssen" (TV, ebd.), dann impliziert dieser Satz schon eine kleine
Unwahrheit, die zeigt, dass die Brüder sich ihrer NS-Vergangenheit nicht
stellen wollen: Denn es mussten (sic!) zu keinem Zeitpunkt Transporte
in die Wege geleitet werden MÜSSEN! Dies zu behaupten, darin besteht ja
gerade die verharmlosende "Schulduneinsichtigkeit" der Ordensbrüder! Ganz
im Gegenteil zu dieser Einsicht steht dagegen die im Artikel von den
Brüdern geforderte imageorientierte - und also instrumentalisierte -
Geschichtsforschung. Faktenorientierte Gesichte wie sie PD Dr. Thomas
Schnitzler bisher gegen den Willen, weil komplett ohne Unterstützung der
Brüder (!), des Brüderkrankenhauses hat durchführen müssen, genügt
offensichtlich nicht. Der gewünschte Gegenwartsbezug an dieser Stelle
ist nicht anders als eine "Geschichtsinstrumentalisierung" zu verstehen,
die vom eigenen Versagen, das wissenschaftlich untersucht werden soll,
geschickt abzulenken. Leinewebers und Rethmanns Plädoyers für eine
derart ergebnisfixierte und quellenzugangsbeschränkte Forschungspraxis
steht im krassen Widerspruch zu heutigen Grundanforderungen einer zur
Objektivität mit ergebnisoffener und freiheitlicher (unzensierter)
Durchführung verpflichteter Wissenschaft. Genau diese Forderung
propagierte im Mai 2012 Bundesärztekammerchef Montgomery, als Prof.
Rethmann unsere Bitte ausschlug, Einsicht in die 1987
erschienene "Ordenschronik" zu gewähren. "Für eine erste Orientierung
ist die von Ihnen angegebene Quelle von Heiner Martini für die Schüler
[der Projektgruppe des MPG, J.V.] sicher sehr geeignet" (Schreiben von
Prof. Rethmann vom 5.Sep.2012 an die Leiterin der Projekt-AG des MPG). Doch
gerade in diesem Buch wird, wie die Forschung von PD Dr. Schnitzler
nachweist, "eindeutige Geschichtsinstrumentalisierung betrieben" (Th.
Schnitzler, E-Mail). Des weiteren bemängelt Schnitzler: "In dem
selben Buch wurde die aktive Verstrickung des Krankenhauses und seiner
Ärzte bei der Durchführung des Eugenik-Programms geleugnet (sic!), die
andauernde Mitwirkung von Ärzten wie Psychiatrieabteilungsleiter Dr.
Faas beschönigt und nicht zuletzt durch aktuelle (sic!)
Forschungsarbeiten bewiesene Medizinverbrechen wie das
Sulfonamid-Forschungsprogramm deutscher Ärzte sogar als
wissenschaftliche Errungenschaft ausgewiesen!" (Th. Schnitzler, E-Mail) Wenn
daher Prof. Albert-Peter Rethmann in dem Artikel von Bernd Wientjes
behauptet: "Man sei an einer seriösen, aber unabhängigen Aufarbeitung
der dunklen Geschichte des katholischen Ordens interessiert" (TV,
06.06.13), dann kann "man" das nur unterstützen, insofern damit der
eigene, bis heute anhaltende Verstrickungsprozess gemeint ist. Sollte
Prof. Rethmann mit seiner Aussage - was durchaus nahe liegt - aber die
bisherigen Forschungsergebnisse von PD Dr. Thomas Schnitzler
diskeditieren wollen, insofern er diese von der von ihm geforderten
"seriösen" Forschung abgrenzen will, so ist dies eine ungeheuerliche
Verleumdung der bisher geleisteten Arbeit von Thomas Schnitzler.
"Offensiv" und "wahrheitsgemäß" geht
derzeit nur DP Dr. Thomas Schnitzler mit dem Thema um, denn
seine Forschungen sind nachweisbar - und wenn sie denn auch
veröffentlicht werden können und nicht unter schadenfeinigen Vorwürfen
in Trier gleich von mehreren Stellen zensiert werden (!) - auch für
jedermann nachvollziehbar oder ggf. ebenfalls wissenschaftlich
kritisierbar, wenn sie denn widerlegt werden. Dazu PD Dr. Thomas Schnitzler in seiner E-Mail: "(PS) Das
angeblich Forschungsprojekt der Brüder gab es nach Prof. Rethmann
(Korrespondenz mit mir und Frau Gesche Kleinmenke [MPG], 2012) bereits
im vergangenen Jahr. Es war aber eine reine Erfindung, Lüge
Ablenkungsmanöver. Dies bestätigte mir Herr Dr.
Mattheis [Bezirksärztekammerchef und Chirurg am Brüderkrankenhaus,
J.V.] bei den Vorbereitungen zur Eröffnungsveranstaltung des Ärztekammer
im November 2012: "Die externen Forscher gibt es nicht."" (Thomas
Schnitzler: E-Mail, 07.06.13) - Bisher ließ man unsere vielfachen
"Forderungen nach Akteneinsicht" - zuletzt von Thomas Schnitzler bei der
Stolpersteinverlegung am 30.11.12 im Beisein des Ordensoberen Markus
Leineweber geäußert - immer unbeantwortet, so als habe man im
Krankenhaus überhaupt keine Akten, die es einzusehen gälte. Nun heißt es
erstmals, es müsse "zunächst einmal erfasst werden, welche Krankenakten
aus dieser Zeit überhaupt noch existierten" (TV, 06.06.13) - Ein Blich
in die besagte "Ordenschronik" würde diesbezüglich schon weiter helfen,
würde sie den gestattet und nicht verhindert werden! Diese gesamten
Vorgänge um die Aufarbeitung der Verstrickungen der Ärzte und Brüder in
die NS-Vergangenheit sowie die eklatante Behinderung der
Erinnerungskultur mittels Verlegungen von Stolpersteinen in Trier
sind ein großer Skandal, zu dem nun auch der TV durch den unkritischen
Artikel von Bernd Wientjes seinen Beitrag leistet! Dr. Johannes Verbeek (1. Vorsitzender des Kulturverein Kürenz e.V.) (08.06.13)
Neue Stoplersteine: Seit Jahren organisiert der Kulturverein
Kürenz e.V. Stolpersteinverlegungen mit dem Künster Gunther Demnig in
Trier. Der nächste Termin, zu dem Gunther Deming in Trier 14 neue
Stolpersteine verlegen wird, findet am 18.03.12 in Trier statt. Es
werden zwei Verlegeorte besucht. Neben dem Brüderkrankenhaus
(Hinterausgang), wird zum ersten Mal auch die ehemalige
"Hinrichtungsstätte" für "Fahnenflüchtige" (sog. Deserteure) auf dem
Grüneberg ein neuer Gedenkort in Trier. Im Anhang finden Sie die
Presseerklärung des Kulturvereins Kürenz e.V. [weiter] (25.02.13)
Pressemitteilung des Kulturverein Kürenz vom
23. Februar 2013
Am 18. März 2013 wird der Künstler Gunter
Demnig auf Einladung des Kulturvereins Kürenz weitere Stolpersteine zum
Gedenken an Opfer der NS-Gewaltherrschaft verlegen.
Durch die
Recherchen des Heimatforschers Herrn Adolf Welter und des Historikers Dr.
Thomas Schnitzler konnten 14 neue Opferschicksale namhaft gemacht werden.
Fünf Schicksale
beziehen sich auf sogenannte Krankenmorde. Bei der ersten, von Berlin (Tiergartenstraße) gesteuerten sog. „Aktion
T 4“ starben 1941 Mathias Masselter (Jg. 1894) und Clemens Scherf (Jg. 1881) in
der Tötungsanstalt Hadamar.
Drei weitere Personen starben in der späteren Phase der sogenannten „wilden
Euthanasie“ in den Jahren 1942-1944: Anton Martini (Jg. 1866), Josef Kern (Jg.
1905) und Ferdinand Schloeder (Jg. 1892).
Alle fünf genannten
Personen waren Psychiatriepatienten im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder
gewesen, ehe sie 1939 von dort in die „Zwischenanstalt Andernach“ bzw. von dort weiter nach Hadamar oder über das Kloster Ebernach nach
Lemberg-Kulparkow (Heilanstalt) „verlegt“ wurden.
Mit weiteren neun
Stolpersteinen wird erstmals der Grüneberg als Hinrichtungsort sogenannter „Wehrmachtdeserteure“
in der Öffentlichkeit sichtbar gemacht.
Diese Steine sollen an der Straßenecke Aveler Tal/Kolonnenweg unmittelbar am
Anfang des neugestalteten Fußwegs verlegt werden. Die Hinrichtungsstätte selbst
befand sich auf dem benachbarten, heute noch
genutzten Militärgelände des Grünebergs (siehe Kürenzer Chronik 2007, S.
342-368 und Adolf Welter i. Neues Trierisches Jahrbuch 2011, S. 161-168). Seit
2002 gelten wegen „Fahnenflucht“ hingerichtete Soldaten jener Jahre aufgrund
eines Bundestagsbeschlusses als anerkannte NS-Opfer. Folgende Soldaten wurden
1940 bis 1943 auf dem Grüneberg ermordet:
Michael Diessbacher
(Jg. 1910), Anton Gras (Jg. 1912), Alfred Krämer (Jg. 1915), Jakob Lessel (Jg.
1913), Franz-Xaver Matschilles (Jg. 1920), Georg Schlegelmilch (Jg. 1914),
Siegfried Walter Schmidt (Jg. 1912), Werner-Gerhard Sopart (Jg. 1920) und Hans
Studer (Jg. 1920).
Die Verlegung beginnt ca. um 15 Uhr in der Peter-Friedhofen Straße (Hinterausgang
/ Brüderkrankenhaus) und wird voraussichtlich gegen 16 Uhr am Grüneberg, Ecke Kolonnenweg/Aveler
Tal, fortgesetzt.
Es werden Opferangehörige erwartet. Schülerinnen/Schülern des MPG würdigen die
NS-Opfer. Über den Hinrichtungsplatz am Grüneberg wird Herr Welter aus seiner Forschung
berichten.
Der Kulturverein Kürenz e.V. bittet interessierte Bürgerinnen und Bürger um Unterstützung
der Gedenkaktion durch Übernehme von Stolpersteinpatenschaften von 120 Euro (pro
Stein) oder durch Spenden auf das Konto: Sparkasse Trier, Kto. Nr. 180 731 2, BLZ 585 501 30,
Stichwort „Stolpersteine“.
Dr. Johannes Verbeek (1. Vorsitzender des Kulturverein Kürenz e.V.)
Zum Aus der Missbrauchsstudie: Kommentar zur wissenschaftlichen
Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in der Katholischen Kirche und zur
Wahrnehmung von Verantwortung für den eigenen Berufsstand in der
Bezirksärtzekammer Trier zur Zeit des Nationalsozialismus:
"Meinnungsfreiheit ist eine Farce, wenn die Information über die
Tatschen nicht garantiert ist." (Hannah Arendt, Wahrheit und Politik, S.
339; In: Übungen im politischen Denken, 1968/2012.) [weiter] (10.01.12)
Kommentar zum Artikel des TV vom 09.01.13:
„Missbrauchsstudie scheitert: Kirche trennt sich im Streit von Forscher“
Überrascht hat das Vorgehen der Deutschen Bischöfe
diejenigen, die sich intensiver mit der Geschichtsaufarbeitung der Kirche und
ihrer Repräsentanten beschäftigen, nicht wirklich. Die immer gleichen Mustern
machen sich bemerkbar: Die Bischöfe vermissen mangelnden Respekt vor ihrer
geweihten Würde alleine schon dann, wenn sie nicht mit „Hochwürden“
angesprochen werden. Sie handeln nicht mit offenen Karten, indem sie die
Archive nicht frei öffnen, sondern nur ausgewählte Falle zur Verfügung stellen.
Dass dies nach Medienberichten (vgl. TV, ebd.) zufolge vor allem aus den als
sehr konservativ geltenden Bistümern „Regensburg, München (sic.!), Dresden und
Berlin“ TV, ebd.) betrieben wird, die verschiedene Einwände gegen die
Aufarbeitung durch den Kriminologen Prof. Pfeifer erheben, staunt nicht
wirklich, auch wenn dies mit schönen Worten der Kirchlichen Pressesprecher
verwässert wird. So wird von einer nötigen
Neustrukturierung der Forschen gesprochen, wobei von Seiten der Kirche
gemeint ist, dass die „Persönlichkeitsrechte“ der betroffenen Priester, die
hier teilweise auch rechtskräftig verurteilte „Täter“ sind, gewahrt werden
müssen. Darunter scheinen konservative Kirchenvertreter aber zu verstehen, dass
die Akten der Forschung nicht zugänglich gemacht werden sollen, sondern
zensiert werden (vgl. TV, ebd.). Dagegen versteht man unter einer
wissenschaftlich korrekten Aufarbeitung, dass u.U. persönliche Daten
anonymisiert werden oder Namen durch Initialen abgekürzt werden. Völlig abwegig
ist dagegen, dass im Nachhinein neue Verträge Unterschrieben werden sollen, die
den Repräsentanten der Kirche ermöglichen würden nach Abschluss der Studie
willkürlich nur (genehme) Teile und Kapitel zu veröffentlichen, wie Prof.
Pfeifer in einer Fernsehstellungnahme am 09.01.13 im ZDF sagte. Dass kirchliche
Sprecher die Situation damit entschärfen wollen, dass sie feststellen, dass die
Missbrauchsstudie „mit oder ohne Pfeiffer […] weiter läuft“ (TV, ebd.) glauben
wir gerne: Nur ob die Studie dann noch wissenschaftlichen Kriterien genügt oder
doch nur eine „Gefälligkeitsstudie“ bleibt, bedarf dann auch keiner Worte mehr.
Beispiele für solche „wohlwollenden Gutachten“ gibt es genug. Diese Befürchtung
haben die Wissenschaftler um Prof. Pfeiffer aber ausdrücklich, wenn sie in
Bezug auf „die versuchte Einflussnahme von Seiten der Kirche“ (TV, ebd.)
explizit „sogar“ von „versuchter Zensur“ (TV, ebd.) reden. – Deutlicher kann man
es wissenschaftlich nicht mehr sagen.
Leider enthält sich der Redakteur des TV-Artikels Rolf
Seydewitz jeglichen Kommentars in Bezug auf die massiven Vorwürfe der
„versuchten Zensur“ (TV, ebd.). Er lässt offen, ob sie zutreffen oder nicht
bzw. ob das Vorgehen der Kirchenverantwortlichen selbst glaubwürdig ist oder
eben nicht.
Ein anderes Beispiel aus Trier zeigt, dass der TV und auch
Herr Seydewitz durch entsprechende Pressemitteilungen an den TV durchaus wissen,
dass nicht nur in Bezug auf die wissenschaftliche Aufarbeitung der
„Missbrauchsfälle“ in der Kirche von „versuchter Einflussnahme“ (TV, ebd.) bis
hin zur „Zensur“ (TV, ebd.) die Rede ist, sondern auch konkret in Fällen der
Aufarbeitung der Verantwortung der Kirche und kirchlicher Institutionen zur
Zeit des Nazianalsozialismus. Zwar berichtete auch der TV über die letzte
„Stolpersteinverlegung“ am Hintereingang des Brüderkrankenhauses (vgl. TV), was
aber bisher verschwiegen wurde, ist die massive Einflussnahme der Ordensbrüder
auf die Recherche von PD Dr. Thomas Schnitzler und der Präsentation der
Erkenntnisse durch Schüler/innen des MPG. Bis heute wird sowohl dem
wissenschaftlich hoch qualifizierten Historiker PD Dr. Thomas Schnitzler, der
im Auftrag und mit Unterstützung des „Kulturvereins Kürenz e.V.“ Recherchen in verschiedenen Landes- und
Stadtarchiven durchführt, eine Studie vorenthalten, die auch auf Anfrage den
Schüler/innen des MPG, nicht ausgehändigt wurde. In einem Kommentar vom
23.11.12 auf dieser Homepage habe ich mich entsprechen dazu wie folgt geäußert:
„Wiederholt wurde jedoch die Bitte des Kulturverein Kürenz vom
Brüderkrankenhaus abgelehnt, ebenso wie diejenige des Arbeitskreises der
Schüler/innen des MPG, die einige Opferbiographien zur Würdigungsfeier
aufgearbeitet und dargestellt haben, Einblicke in die Chronik des
Brüderkrankenhauses zu erhalten, die in einem Buch von Heiner Martini erwähnt
wird (In: Heiner Martini: Der Gründer und sein Werk. Ordensgeschichte der
Barmherzigen Brüder, Trier, 1987). Diese Chronik wird tatsächlich seit mehreren
Jahren der Öffentlichkeit systematisch entzogen, mit dem fadenscheinigen
Argument, die Geschichte des Krankenhaues werde zur Zeit extern aufgearbeitet.
In Zeiten von digitalen Kopien ein wenig glaubwürdiges Argument, das nur vor
dem Hintergrund einer hierarchischen Deutungshoheit verständlich wird. Denn die
„Chronik“ ist darum so interessant für die Aufarbeitung und Verstrickung des
Brüderkrankenhaues in die menschenverachtende Deportationspraxis der
Nationalsozialisten, weil einige Aussagen von Heiner Martini darauf hindeuten,
er habe auf originale Krankenakten Bezug genommen. Diese Akten werden der
Aufarbeitungsrecherche des Kulturvereins Kürenz durch den Historiker PD Dr.
Thomas Schnitzler aber von den Verantwortlichen des Brüderkrankenhauses
verweigert und bisher nicht zugänglich gemacht. Auch die Schüler/innen des MPG
wurden mit ihrer Bitte um Einsichtnahme von Prof. Dr. Albert-Peter Rethmann als
nur „historisch Interessierte“ abgewimmelt, was nicht nur moralisch enttäuscht.
Diese völlig unkritische Praxis kritisierte auch Dr. Thomas Schnitzler in
seiner Rede zur Verlegung der Stolpersteine am Hinterausgang des
Brüderkrankenhaues am 18.11.12 ausdrücklich.“ (23.11.12, Homepage, ebd.)
Aber auch in Bezug auf eine
Veranstaltung, zu der die Bezirksärztekammer Trier am 29.11.12 eingeladen
hatte, lässt sich ein fragwürdiges Verständnis der Trierer Ärzteschaft zur
Aufarbeitung der Verantwortung ihres eigenen Berufstandes während der Zeit des
Nationalsozialismus, feststellen. Auch hierzu sei auf einen Artikel
hingewiesen, den ich am 30.11.12 auf dieser Homepage veröffentlicht habe. An
dieser Stelle sei der komplette Wortlaut noch einmal angeführt:
„Die Bezirksärztekammer Trier hatte gestern (29.11.12) zu
einer denkwürdigen Veranstaltung geladen. Wie schon zuvor im TV angekündigt,
sollte es um eine umfassende Aufarbeitung innerhalb einer Vortragsreihe zum
Thema: „Medizin unter dem Nationalsozialismus“ gehen. Der renommierte
Historiker PD Dr. Thomas Schnitzler sollte ein Übersichtsreferat zur Einführung
in die Reihe halten und es sollten weitere Zeitzeugen über ihre Erlebnisse
berichten. Alle Vorträge waren beeindruckend. Sie wurden von einem großen
Publikum mit Spannung, Entsetzen und Betroffenheit zur Kenntnis genommen. Der
Beginn der Veranstaltung musste um gute 25 Minuten verschoben, weil das
Interesse so übergroß war, dass die Raumabtrennung zunächst aufgehoben werden
musste, damit alle Besucher Platz nehmen konnten. Ohne jetzt im Einzelnen die
erschreckenden Inhalte zu referieren, ging wohl ein Satz des
Ärztekammervorsitzenden, Herr Günther Mattheis, unvermutet, aber darum umso
nachhaltiger unter die Haut. Im seiner Begrüßungsrede ließ Herr Mattheis kurz
den Stand der überregionalen Aufarbeitung Revue passieren mit der Bemerkung,
dass in der Region noch ein gewisser Nachholbedarf sei, weswegen der Historiker
Dr. Schnitzler mit der Aufarbeitung beauftragt worden sei (Vgl. TV-Bericht).
Dann allerdings wollte Herr Mattheis, dessen persönliche Betroffenheit man in
diesem Augenblick mit Händen greifen konnte, nicht verhehlen, dass neben einem
großen Zuspruch für das Projekt der Aufarbeitung unter den Ärzten auch einige
wenige, dann aber auch in einer immer größer werdenden Anzahl, Kollegen sich zu
Wort gemeldet hätten, die heftige Kritik übten und sich bis hin zu dem Satz
verstiegen hätten: „Hier [in dieser Vortagsreihe der Ärztekammer, J.V.] werde
‚mit Dreck geschmissen‘“! – Dieser Vorwurf rief auch stilles Entsetzen unter
den Zuhörern im Saal hervor! – Denn dieser Vorwurf ist infam. Es geht nämlich
nicht darum Institutionen, denen sich die Ärzte loyal verpflichtet fühlten,
weil sie ihre Arbeitgeber seien, zu diskreditieren, aber es geht nicht zuletzt
auch darum die „Täter“ zu benennen und ihre Netzwerke bis weit hinein in die
Nachkriegszeit aufzudecken. Denn im Gegensatz zu den „Opfern“, die teilweise
bis heute nicht haben entschädigt werden konnten, weil u.a. „Akten“ nicht
freigeben werden (vgl. die Rede von Dr. Thomas Schnitzler während der
Stolpersteinverlegung am 18.11.12 am Hintereingang des Brüderkrankenhaues),
wurden die „Täter“ aufgrund ihrer „Arbeiten während des Nationalsozialismus“
teilweise noch wissenschaftlich Promoviert oder sogar mit
Bundesverdienstkreuzen ausgezeichnet – und dass, obwohl es Übeltäter waren. Um
nichts weniger geht es auch hier. Und wäre ein großer Rückschritt in die
falsche Richtung, sollten die Bemühungen der Bezirksärztekammer Trier aus den
eigenen Reihen heraus hintertrieben werden.
An dieser Stelle kann man nur zu Mut und Aufrichtigkeit raten.
Denn das Evangelische Krankenhaus hatte zwar eine kleine Studie in Auftrag
gegeben, die bisher aber weitgehend unzugänglich geblieben ist sowie einen
internen Arbeitskreis zur weiteren Aufarbeitung gegründet. Solange diese
Bemühungen zur Aufarbeitung aber nicht extern und unabhängig wissenschaftlich
begleitet werden, ist ihr Erfolgt äußerst zweifelhaft und wird den Verdacht der
„Schönschreibung der Faktenlage“ nicht los. Ohne Frage steht auch noch das
Brüderkrankenhaus vor dieser Herausforderung. Die bei Heiner Martini erwähnte
„Chronik“ muss zur Einsicht freigeben werden, damit überhaupt auch nur der
Anschein einer seriösen Aufarbeitung gewahrt werden kann. Solange dies nicht
geschieht, sind alle noch so gut gemeinten Worte nichts Verdunklung und
Fortschreibung der Mittäterschaft.
Ich hoffe,
dass der Bezirksärztekammer in Trier diese Vorwürfe, die den Stand der
Forschung nach Dr. Schnitzler auch referieren, erspart bleiben. Ein zaghafter
Anfang ist gemacht, mehr aber noch nicht.“ (30.11.12, Homepage, ebd.)
Es ist nicht so, dass keiner von Nichts wüsste! - Leider
wird sich die AGF-Trier auch aufgrund von Differenzen in Bezug auf die
Recherche, Aufarbeitung und Würdigung der Opfer bzw. der Benennung der Täter mit
dem „Kulturverein Kürenz e.V.“ bis auf weiteres von Stolpersteinverlegungen
zurückziehen. Der „Kulturverein Kürenz e.V.“ wird aber weitermachen und auch
weiterhin auf Wunsch mit der AGF zusammenarbeiten. Wir lassen weder die
Reputation von PD Dr. Schnitzler unwidersprochen beschädigen noch lassen wir
zu, dass die Arbeit des „Kulturvereins Kürenz e.V.“ diskreditiert wird. (10.01.12)
Bemerkung: Die obigen Texte ab Punkt 19 folgend wurden am 07.02 und am 08.02.2016 von mir an dieser Stelle aktualisiert, da sie an verschiedenen Stellen dieser Homepage verteilt veröffentlicht wurde. Dennoch beschreiben sie alle die Aktivitäten des Kulturvereins Kürenz e.V. und dessen Engagement in Bezug auf Stolpersteineverlegungen und deren Nebenwirkungen un Trier. von den bisher erfolgten 15 Verlegeterminen mit Gunter Demnig in Trier hat der Kulturverein 13 organisiert und durchgeführt. Nur drei Termini wurden eigenverantwortlich von der AGF in Trier durchgeführt. (08.02.16)
19. Ursprünglicher Text wurde am 04.09.23 gelöscht. J.V.
20. Wenn wissenschaftliche Forschung
derart so eingeschränkt wird, dass sie nichts erbringt …
Kommentar zum TV-Artikel „Verstoßen und zwangssterilisiert“ vom
09.02.16: Lang ist’s her, dass der der Historiker Matthias Klein im Rahmen
eines Promotionsvorhabens seinen Vortrag über Kinderschicksale im St.
Josephsheim in Föhren während der Zeit des Nationalsozialismus im Stadtmuseum
Simeonstift gehalten hatte. Erstaunlicherweise erfolgte über mehrere Monate
hinweg keine Berichterstattung, obwohl der fertige Artikel dem TV schnell
vorlag. Die Gründe, weshalb der TV nicht
zeitnah berichten wollte, bleiben im Dunkeln, ebenso wie die Gründe
dafür, dass der TV bis heute überhaupt keine Berichterstattung über den Vortag
„10 Jahre Stolperstein in Trier“ für nötig hielt, den der Kulturverein Kürenz
e.V. im Rahmen des gleichen Vortragsprogramms im Simeonstift am 30. August 2015
gehalten hatte. Vor diesem unseligen Hintergrund willkürlicher
Berichterstattung ist es freilich sehr schwierig eine fortlaufende, inhaltliche
Diskussion zu führen, die aber wegen einiger Unstimmigkeiten im Umgang einer
sachgerechten Aufarbeitung des NS-Unrechts bezüglich der Euthanasieopfer in
Trier und Umgebung dringend notwendig bleibt.
Über die Darstellung einiger, ausgewählter Einzelschicksale der Mädchen im St.
Josephsstift in Föhren und anderer Fallbeispiele gibt der Artikel von Katja
Bernardy einen guten Überblick. Leider gibt dieser Artikel aber über die
augenfälligen Schwächen des Vortags nur unzureichend Auskunft. Das fängt schon
damit an, dass Herr Klein sein Thema wissenschaftlich immer wieder dermaßen
eingrenzt, dass nicht einmal Antworten darüber möglich sind, wie viele der
[insgesamt 128, J.V.] Kinder den Landespsychiater überhaupt zu Gesicht bekommen
haben“ (TV, 09.02.16, ebd.)? Tatsächlich wurden, so Klein, über 78 Fälle vor
dem Erbgesundheitsgericht in Trier verhandelt (vgl., ebd.). Zahlreiche Fälle
wurden aufgrund dieser Gutachten, die sich allesamt auf die von den
Nationalsozialisten neu geschaffene Gesetzesgrundlage vom 14. Juli 1933
bezieht, zwangssterilisiert. Das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses
von 1933“ (TV, ebd.) führte zu einer Kooperation nicht nur zwischen dem St.
Josephsstift und dem ehemaligen Elisabeth-Krankenhaus in Trier, wo zahlreiche
Zwangssterilisationen durchgeführt wurden, sondern auch zu einer Kooperation
zwischen dem Brüderkrankenhaus in Trier und dem davon nur wenige hundert Meter
entfernten Elisabeth-Krankenhaus. Der Vortrag von Matthias Klein zeichnet zwar
die groben Wege des gegenseitigen Ineinandergreifens und der fahrlässigen
Argumentationen auf, aufgrund derer die Mädchen aus Föhren für „schwachsinnig“ (TV,
ebd.) erklärt wurden, um danach ihre „Unfruchtbarmachung“ (TV, ebd.) anordnen
zu können. Immer wurde dabei nach dem gleichen Schema vorgegangen, resümiert Matthias
Klein seinen Vortrag. Darüber hinaus stellt Matthias Klein leider keine
relevanten Fragen.
Vor diesem Hintergrund ergibt sich der interessanteste Satz am Schluss des
Artikels von Katja Bernardy:
„Fragen der Zuhörer nach Zeitzeuginnen oder ob die Ärzte jemals zur
Rechenschaft gezogen worden seien, bleiben unbeantwortet“ (TV, ebd.). -
Das vorgestellte Zwischenergebnis der Studie ist für ein dermaßen
ambitioniertes, wissenschaftliches
Projekt, das einen Zuschuss von insgesamt 120.000 Euro erhalten hat,
allerdings mehr als dürftig. In einem „Extra“ berichtet Katja Bernardy darüber,
dass die Forschungsgelder „durch einen Förderverein, die Barmherzigen Brüder
und die [Ärzte-]Kammer“ (TV, ebd.) finanziert werden.
Mit dieser Information wird allerdings sehr deutlich – wenngleich das in dem
Artikel von Katja Bernardy nicht mehr thematisert wird (!)-, dass es sich bei
dem Thema des Promotionsvorhabens von Matthias Klein um einen Teil bloßer „Auftragsforschung“
handelt, mit der der Trier Historiker Thomas Grotum als betreuender Dozent der
Uni-Trier seinerzeit beauftragt wurde (vgl. ebd.), nachdem sich der Vorsitzende
der Trierer Ärztekammer, Günther Mattheis, mit dem innovativen Historiker PD
Dr. Thomas Schnitzler überworfen hatte. Der Grund dafür ist war ein erster
Vortrag von Thomas Schnitzler im Jahr 2012 zum Thema „Medizin im Dritten Reich
in der Region“ in den Räumen der Ärztekammer Trier, nach dem zahlreiche anwesende
Arztinnen und Ärzte ihren Unmut öffentlich darüber äußerten, dass die
Täternamen der die Zwangssterilisationen durchführenden Trierer Ärzte und
Institutionen offen ausgesprochen und vorurteilslos benannt wurden. Das solle
bei der gesamten Aufarbeitung auch weiterhin der Fall sein. Nach diesem Vortrag
wurde dem Historiker PD Dr. Thomas Schnitzler die zuvor im Trierer Volksfreund
einvernehmlich bekannt gegebene Aufarbeitung „der regionalen
NS-Medizingeschichte“ (TV, ebd.) von dem Chef der Trierer Ärztekammer, Günther
Mattheis, entzogen. Die im Nachhinein vorgebrachte Begründung für diesen
plötzlichen Rückzug lautet jedoch erstaunlicher Weise, der Historiker PD Dr. Thomas
Schnitzler sei nicht ausreichend qualifiziert für diese Arbeit! Er sei nur „Sporthistoriker“
und nicht „Historiker“. Damit sei er aus Sicht des Arztes Dr. Mattheis völlig unqualifiziert,
obwohl die wissenschaftlichen Grundlagen und historischen Methoden in beiden „Sparten“
die gleichen sind und PD Dr. Thomas Schnitzler nachgewiesenermaßen wissenschaftlich
Arbeiten kann, was seine akademischen Titel ausweisen.
Es sind aber gerade diese in der Kritik stehenden Institutionen, namentlich die
„Trierer Ärztekammer“, das
„Brüderkrankenhauses“ und das Elisabeth-Krankenhauses“ in Trier, die die
Aufarbeitung der „Euthanasieopfer“ in der Region Trier nun nicht nur finanziell
fördern, sondern auch alle samt im wissenschaftlichen Beirat des UNI-Projektes
namentlich vertreten sind. Die finanzielle Förderung an sich wäre kein Thema,
stießen interessierte Beobachter des Kulturvereins Kürenz e.V., die sich seit
zehn Jahren für ein dezentrales Opfergedenken durch die Verlegung von
„Stolpersteinen“ in Trier zusammen mit dem Künstler Gunter Demnig engagieren, nicht
auf eine Mauer des Schweigens, wenn es um Informationen geht, die für eine
Aufarbeitung der NS-Medizien mittels wissenschaftlicher Recherche für
„Stolpersteinverlegungen“ interessant zu werden scheinen – aber von den oben
genannten Institutionen seit Jahren verweigert werden.
Allein meine Frage an den Referenten Klein, welche Ergebnisse sein
Promotionsvorhaben denn in Bezug auf die Verlegung von Stolperstein für
Euthanasieopfer in Trier zu Tage treten würden, wurde von seinem Betreuer
Thomas Grotum mit einer Überreaktion aufgestauter Erregung als völlig unmöglich
dargestellt, so als würde ich allein durch meine Frage – auf die Herr Klein
nichts zu sagen wusste (!) - das ganze Promotionsvorhaben gefährden, weil ich
konkret nach verwertbaren Namen für das Stolpersteinprojekt in Trier angefragt
hatte, für das der Kulturverein Kürenz e.V. (im Gegensatz zur AGF [sic!])
verantwortlich zeichnet. Der sich an diese scheinbar unverfängliche Frage
anschließende kleine Disput, zeugt von einer gewissen Ahnungslosigkeit oder
bewusst naiven Vertuschung der wissenschaftlich Verantwortlichen an der
Uni-Trier. Denn es wurde auf den „Daten- und Persönlichkeitsschutz“ verwiesen,
den auch die historische Forschung einzuhalten gebiete. Aus diesem Grund hatte
der Referent keine konkreten Namen nennen wollen und in seinem Vortrag auch
nicht genannt, wodurch seine Forschungsergebnisse für ein mögliches
Opfergedenken durch die Verlegung von Stolperstein für Euthanasieopfer in Trier
aber komplett unergiebig ist. –
Diese Feststellung ist nicht unwichtig. Denn noch auf dem oben schon erwähnten
Vortrag „Zehn Jahre Stolpersteine in Trier“ des Kulturvereins Kürenz e.V., stellte
der damals im Simeonstift auch anwesende Dozent Thomas Grotum im Beisein des
Oberen des Brüderkrankenhauses Leinenweber und im Beisein des Chefs der Trierer
Ärztekammer Günther Mattheis fest, dass das von den gleichen Vertretern
geförderte Forschungsvorhaben an der Uni-Trier, zunächst alle Fakten erfassen
müsse, um danach [sic.!] zu einer angemessenen Bewertung der jeweiligen
Insolvenzen einzelner Personen und Institutionen in Bezug auf das Unrecht der
NS-Medizin in der Region Trier zu kommen. Auf diese Ergebnisse solle sich dann
der Kulturverein Kürenz e.V. stützen. Das klinkt rein theoretisch auch sehr
vernünftig, wäre mit diesem Vorgehen nicht auch die völlige unter
Verschlusshaltung wichtiger Quellen
durch die Universität gegeben, die die Verantwortlichen des Brüderkrankenhauses
trotz fünfmaliger Anfrage (und jeweiliger Ablehnung) auf Einsicht bezüglich der
Erforschung der Euthanasieopfer durch den Kulturverein Kürenz e.V. bewusst
vorenthalten.
Auf seine solche Strategie der verantwortlichen Institutionen wies bei ihrem
Vortag auf der Veranstaltung „Zehn Jahre Stolpersteine in Trier“ im Simeonstift
die Bundesvorsitzende der „Arbeitsgemeinschaft Bund der Euthanasiegeschädigten
und Zwangssterilisierten e.V.“ Frau Margret Hamm ausdrücklich hin.
Wissenschaftliche Forschung und Aufarbeitung werde durch die betroffenen
Institutionen vielfach nicht nur nicht unterstützt, sondern in zunehmenden Maße
offen verhindert. Im Gegensatz zu der Meinung von Herrn Klein und Dr. Grotum, aus
Personenschutzgründen keine Namen nennen zu dürfen, steht aber der
Benutzerhinweis für personenbezogenen Daten im Archivportal von RLP, wonach
gelt: „Archivgut kann aber durch gesetzliche Vorschriften (z.B. Schutzfristen
von 30 Jahren bei Sachakten und 10 Jahren nach dem Tod bei personenbezogenen
Akten [sic!]) oder aus konservatorischen Gründen von der Benutzung
ausgeschlossen sein“ (Archivportal RLP, ebd.). Allerdings müsste sich Herr
Klein die Mühe machen, in jedem Einzelfall den Nachweis zu erbringen, dass der
Tod mindestens 10 Jahre zurückliegt. Dieser Arbeit hat er sich bisher aber
überhoben im Gegensatz zum Kulturverein Kürenz e.V., dem die entsprechenden Daten
durch seinen wissenschaftlichen Beirat, PD Dr. Thomas Schnitzler, zur Verfügung
stehen.
Auf Grund unserer neuen Informationen durch den Vortrag von Herrn Klein
und seiner expliziten Auskunft, seine Promotionsschrift werde in Bezug auf mögliche
Stolpersteinverlegungen keine verwertbaren Erkenntnisse zu Tage befördern,
haben wir uns vom Kulturverein Kürenz e.V. dazu entschlossen, erneut Briefe an
den verantwortlichen Oberen der Brüderkongregation Herrn Markus Leinenweber zu schreiben,
mit der erneuten Bitte um Einsicht in die uns bisher verweigerte „Chronik“, die
der Forschungsgruppe an der Uni-Trier zur exklusiven (!) Nutzung übergeben
wurde. Weitere Fragenstellungen, die Herr Klein nicht beantworten konnte,
wurden für uns von PD Dr. Thomas Schnitzler angefügt, vor allem auch in Bezug auf
mögliche Entschädigungsrechte von noch lebenden Opfern und Opferangehörigen.
Die Anfragen wurden an das Brüderkrankenhaus und an das Elisabeth-Krankenhaus
bereits abgeschickt.
In diesem Zusammenhang ist auch der Abschnitt im „Extra“ des Volksfreunds von
Bedeutung, der sich mit dem Evangelischen Elisabeth-Krankenhaus
auseinandersetzt, in dem die Zwangssterilisationen während der NS-Zeit
durchgeführt wurden. „Die Errichtung eines Mahnmals“ (TV, ebd.) zum Gedenken an
die Opfer von Zwangssterilisationen, auf das wir zusammen mit einigen
Schülergruppen des MPG, die unter der Leitung meiner Kollegin Gesche
Klein-Menke zahlreiche Opferakten aufgearbeitet und bei den
Stolpersteinverlegungen in den letzten Jahren vorgestellt und gewürdigt haben,
immer wieder hingewiesen hatten, wurde von den Verantwortlichen im
Elisabeth-Krankenhaus bisher nicht aufgegriffen. Die entsprechenden Akten hatte
PD Dr. Thomas Schnitzler zuvor in verschiedenen Archiven recherchiert und
dieser Arbeitsgruppe zur Verfügung gestellt. Die eigens gegründete AG zur
Sichtung und Aufarbeitung der noch voranderen Krankenakten unter der Leitung
von Barbara Weiter-Matysiak und Rudolf Müller mit dem unhandlichen Namen „Förderverein
zur historischen Erforschung von Zwangssterilisationen in der Region Trier
während der NS-Zeit e.V.“ hat bisher – trotz unserer zahlreichen Anfragen –
noch keine Ergebnisse kommuniziert. Nicht einmal die durch die Schülerrecherche
zusammen mit PD Dr. Thomas Schnitzler zusammengestellte Auflistung von über 712
Opfernamen, die bei einer Verlegung von vor zwei Jahren den Verantwortlichen
des Elisabeth-Krankenhauses zu Händen des Vorsitzenden des Presbyteriums der
Evangelischen Kirchengemeinde Trier, Herrn Georg-Friedrich Lütticken, vor Ort
übergeben wurde, fand bisher eine entsprechende Rückmeldung. Man schweigt sich
aus und hofft, auf diese Weise die historischen Probleme seiner Institution
erneut vergessen zu können. In diesen Zusammenhang passt dann auch die
abschließende Bemerkung von Katja Bernardy in ihrem „Extra“ zum oben erwähnten
Artikel: „Mehrere [sic!] Anfragen an die Krankenhaussprecherin [des
Elisabeth-Krankenhauses], was aus dem Vorhaben [der Errichtung eines Mahnmals
für Zwangssterilisierte in Trier] geworden sei, bleiben unbeantwortet“ (TV,
09.02.16). – So ist es. Und das ist kein Zufall.
(13.02.16)
19. Der ursprüngliche Text wurde am 04.09.2023 gelöscht. J.V.
21. Der von der AGF
verschleierte marginale Anteil an dem Gedenkwerk Stolpersteine in Trier(Verbeek/Schnitzler)
15.02.16
Die Selbstdarstellung
der AFG als Hauptprojektbetreiber und neuerdings auch als Initiator der
Gedenkaktion stellt die nachweislichen Tatsachen und auch öffentlich
publizierten Informationsbild total auf den Kopf. Diese manipulative
Selbstdarstellung erfährt nun durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes
an Thomas Zuche, den Hauptaktivisten der AFG in Sachen NS-Gedenkarbeit, von
höchster politischer Stelle einen repräsentationspolitischen Ritterschlag. Denn
bei der Vergabe begründete die Landesbildungsministerin, Frau Vera Reiß (SPD),
die Auszeichnung auch ganz ausdrücklich mit dieser seiner angeblichen
Referenz::
„Thomas Zuche sei die
Einführung der Aktion Stolpersteine in Trier zu verdanken.
Die dazu notwendige
Forschung zu den Opfern der NS-Diktatur leistete er zusammen mit dem von ihm
1988 gegründeten Arbeitskreis „Trier im Nationalsozialismus“ unter dem Dach der
Arbeitsgemeinschaft Frieden. Aus den Erkenntnissen seiner Arbeit entwickelte
der heute 56-Jährige themenorientierte Stadtführungen.“[1]
Verbeek konstatierte in seiner Replik zu Recht,
„dass die Bildungsministerin entweder ahnungslos oder sehr falsch informiert
gewesen sein muss.“[2]
Eine seriöse, nämlich
anhand der tatsächlichen Arbeitsbeteiligung bei der Realisierung des Projektes
in Trier ergibt ein ganz andere Bilanz. Bei den insgesamt 15 bisherigen
Stolpersteinverlegungen[3]
gab es nur eine einzige, die ausschließlich aufgrund historischer Arbeiten
durch AGF-Mitglieder ermöglicht worden war. Nämlich bei der fünften Verlegung
am 21.September 2009, bei der lediglich an einem Ort, nämlich in der Neustraße
92 fünf Stolpersteine z. Gedenken an NS-Opfer der jüdischen Familie Herrmann
vor dem Haus Nr. 92 gelegt worden. Waren. An den beiden übrigen vierzehn
Verlegungen beteiligten sich AGF-Mitglieder nur bei zwei Verlegungen, dort
allerdings mit einem an der Gesamtzahl verlegter Steine bzw. der jeweils
angelaufenen Verlegeorten deutlich geringerem Anteil als der Kulturverein
Kürenz. Überhaupt erstmals bei der fünften Verlegung 2007. Bei den
Recherchearbeiten für die insgesamt 11 Stolpersteinen dieses Verlegetages
erbrachten AGF-Mitglieder historische Recherchen nur für die beiden Gedenken
von Olga und Gertrud Heilbronner in der Johannistraße 10. Aber auch hier, wie
bei allen Setzungen mit AGF-Beteiligungen, hatte Dr. Thomas Schnitzler sowohl
mitrecherchiert, und er hatte auch hier die beiden wichtigen letzten Arbeitsschritte
allein mit dem Projektmanagement bzw. mit dem Künstler selbst abgesprochen.
Also die Terminabsprache und die Absprache des Inschriftentextes. Erst bei der
fünfzehnten Verlegung beteiligten sich die AGF zum dritten Male weitgehend
allein an den biografischen Vorrecherchen. Gemessen an der Gesamtheit der 18
neu verlegten Steine dieses Tages fiel sie mit sechs an den insgesamt 18
Vorrecherchen (Millen, Benediktinerstr- 3, und 5 x Kallmann, Neustr. 92)
abermals deutlich hinter dem Beitrag des Kulturvereins Kürenz zurück, der außer
zwei Dritteln der Recherchearbeiten abermals die Gesamtkoordination der
insgesamt fünf Stationen anlaufenden Verlegerroute übernommen hatte. Von den
AGF-Mitgliedern recherchierte allein Frau Metzler intensiv Opferbiografien
einer jüdischen Familie in Olewig, so dass in einer seriösen Gesamtbilanz auch
diese sechste Verlegung 2008 zu berücksichtigen ist.[4]
Aber der alles in allem doch eher magere Anteil an der historischen
Recherchearbeit für das Projekt wird noch deutlicher mit Blick auf die
Gesamtheit der insgesamt 170 in Trier verlegten Stolpersteine. Unter
Mitberechnung der 5 Stolpersteine aus der Recherchearbeit Frau Metzlers
erbrachte die AGF eigenständige - auch dieses Adjektiv unter Vorbehalt der
jeweils nachweislichen Mitwirkung (Schnitzler, Kulturverein Kürenz,
Teminabsprache, Inschriftentext) - lediglich für 18 Stolpersteine. Also etwas
mehr als 1/10. Bezogen auf die Gesamtheit der insgesamt 69
Stolperstein-„Adressen“ in der Stadt und einigen Vororten (Siehe AGF 2016, S.
165-166) fällt der nachweisliche Eigenanteil der AGF an der historischen
Vorarbeit mit insgesamt vier (Neustr. 92, Johannisstr. 10, Olewigerstr. 151,
Benedikinerstr. 3) noch deutlicher zurück.
In Bezug auf die Einführung des Stolpersteinprojekts in Trier betreibt
die Ministerin in ihrer oben zitierten Laudatio auch in Bezug auf den
AGF-Arbeitskreis „Trier im Nationalsozialismus“ und Zuches diesbezügliche
Aktivitäten einen ebenso trügerischen Etikettenschwindel. Die seiner Mitarbeit
in bzw. mit diesem Arbeitskreis zugeschriebene Pionierfunktion hat es so nicht
gegeben. Denn bei ihren „ns-historischen Rundgängen, deren Routen Zuche als
herausgebender Ko-Autor der drei Auflagen des „Stattührers“ 1996 bis 2005
kommentierend beschrieben hatte,[5]
fehlen den Mitarbeiten das notwendige biografische Wissen. Obwohl Zuche mit Adolf
Altmann, Gertrud Schloss, Schwester Mirjam Michaelis, Aurelia Torgau Wald u.
Andreas Hoevel (2005) Lebensskizzen
bereits über fünf NS-Opfer verfasst hatte, deren später auch durch Stolpersteine
gedacht wurde, fehlten in allen dieser Darstellungen essentiell wichtige
Informationen für die
Inschriften-Betextung eines Stolpersteines: außer vollständigen Daten
über die Verfolgung insbesondere exakte Angaben über ihren letzten frei
gewählten Wohnort und damit gerade die Information, anhand der sowohl der Ort
eines zukünftigen Stolpersteins und später dann ein „Stolperstein-Rundgang“
bereits zu konzipieren gewesen wäre. Und dieses Wissen hatte sich der AGF
Arbeitskreis auch bei der Dritten Auflag von Zuches „Stattführers“ n i c h t erarbeitet.
Dazu bedurfte es der Kooperation mit dem Kulturverein Kürenz, dessen Historiker
Schnitzler und mit dem von demselben an der Uni Trier im SS 2006 betreuten
Projektseminar Stolpersteine. Nachweislich wurden die Stolpersteine-Verlegungen
für jene in Zuches „Stattführer“ porträtierten fünf NS-Opfer (Altmann, Schloss,
Michaelis, Torgau-Wald und Hoevel)[6]
nicht aufgrund Recherchen des AGF-Arbeitskreises realisiert, sondern aufgrund
anderweitiger Projektkooperationen, die allesamt von dem Kulturverein Kürenz
und den diesen beratenden Historiker koordiniert und betreut worden waren.
Die krasse Fehleinschätzung der
Ministerin gerade auch in Bezug des AGF-Arbeitskreises ist vielleicht am
deutlichsten zu widerlegen mit der Stolpersteinverlegung zum Gedenken an den
jüdischen Oberabbiner Dr. Altmann vom 13.02.2006. Aufgrund ihrer passiven
Haltung gegenüber der Synagogengemeinde als erklärter Projektgegnerin war es
wiederum Allleinverdienst der von dem Kulturverein Kürenz mit einer
kooperierenden Schulprojektklasse (Dr. Verbeek, AVG) koordinierten
Recherchearbeit. In deren Verlauf waren Kontakte mit den Altmann-Enkeln in
Israel geknüpft worden, die ihren ausdrücklichen Wunsch für diese Verlegung
ausgesprochen hatten. Bei dieser Korrespondenz erhielt der Kulturverein Kürenz
übrigens von den Altmann-Enkeln übrigens jenes letzte erhaltene Familienfoto
des Oberrabbiners aus dem Jahre 1936 (Den Hague), dessen Eigentümerrecht in
beiden AGF-Broschüren fälschlich ausgewiesen worden sind.
Und diese Ergänzung im Absatz 2 Bundesverdienstkreuz Zuche- „katholische
Mythen...fortgesetzt“. Durch die angebliche Unkenntnis neuerer Forschungen[7]
drückte sich Zuche wie die AGF-Verfasserkollegen vor dieser wichtige
Neueinschätzung, dass die Katholische Kirche nicht nur Opfer, sondern bei den
Krankenmordopfern aus Institutionen ihrer Trägerschaft (Krankenhäuser,
Pflegeheime, Kinderheime) strukturelle Kooperationsfunktionen erfüllt hatte.
Aber dieser wichtige, zumal bei den Trierer Stolpersteinverlegungen zuletzt
sehr deutlich gewordene Gedenkaspekt,[8]
bleibt in der aktuellen Broschüre unter Zuches Mitwirkung immer noch
ausgeklammert
Weitere Ergänzung bezüglich
Belegfälschungen.- Hier Fotos:Fast die Hälft der insgesamt 93
illustrationsfotos nachweislich mit falschen Eigentümer- „Bildnachweisen“
belegt. Die Herausgeberin bediente sich unausgewiesen allein an rund 50 Fotos
aus dem Eigentum des KKV, verschleiert durch Falsche Neuzuschreibung.
Mindestens 30 weitere Fotos wurden urheberrechtlich falsch ausgewiesen. Unter
diesen auch mehr als ein halbes Dutzend Porträtfotos jüdischer NS-Opfer, die
dem Kulturverein Kürenz vom emigrierten Angehörigen im Vertrauen auf seriöse
Gedenkarbeit ausgehändigt worden waren. [1] Thomas
Zuche erhält Bundesverdienstkreuz. Auszeichnung für „mitreißenden Netzwerker“.
In: Wochenspiegel v. 6. Februar 2016.
[2] Zitate
nachfolgend: Johannes Verbeek: Skandal. Bundesverdienstkreuz an Thomas Zuche.“
In: Dr. Johannes Verbeek (persönliche Homepage). Trier 11.2.2016.
[3] 2005: 12. Februar und 30. Mai; 2006:
13. Februar und 30. Oktober; 2007: 24. Februar und 20. November; 2008: 28.
Oktober; 2009:21. September, 2011: 22. Oktober,
2011: 06. April und 22. Oktober; 2012: 18. November; 2013: 18. März; 2014:
22. Februar und 2015: 22. April; 2008: 28 Oktober; 2009: 21. September;: 2011:
6. April und 22. Oktober; 2012: 18. November: 2013: 18. März; 2014: 22. Februar
und 2015: 22. April. Diese und nachfolgende Informationen zur Bewertung des
Kooperationsanteils der AGF vgl. Verbeek/Schnitzler 2015.
[4] Bei
der sechsten Verlegung am 28.10.2008
ergänzte sie Schnitzlers Vorarbeiten über die 5 NS-Opfer der jüdischen Familie
Bach-Schröder aus Olewig um intensive eigene Familienforschungen, außer ihr der
Konzer Lehrer Willi Körtels zwei weitere der insgesamt 15 Steinsetzungen dieses
Tages, nämlich die in Konz (Martinstr. 17) zum Gedenken an die beiden jüdischen
NS-Opfer Marianne und Mathilde Levy.
[5] Thomas
Zuche (1996): Stattführer. Trier im Nationalsozialismus. 1. Auflage. Trier und
Thomas Zuche (2005): Stattführer. Trier im Nationalsozialismus. 3. Auflage.
Trier.
[6] Über Dr. Altmann vgl. Zuche 1996, S.
119 u. Zuche 2005, S. 129-130, Michaelis, vgl. Zuche 1996, S. 127-128 und 2005,
S. 144-145, Schloss, vgl. Zuche 1996, S, 130 u. Zuche 2005, S. 144-145, Torgau-Wald
vgl. Zuche 1996, S. 128-130 u. Zuche 2005, S. 152-154 und über Hoevel vgl.
Zuche 2005, S. 138-139.
[7] Vgl. Karl-Josef Hummel/Christoph
Kösters (Hg.): Kirchen im Krieg 1939-1945. Paderborn u.a. 2007, darin S.
317-342 den Aufsatz von Dietmar Süss: Antagonistische Kooperationen.
Katholische Kirche und nationalsozialistische Gesundheitspolitik.
[8] Vgl. S. 32-33 den Abschnitt über die
Verfolgung von „Christinnen und Christen“. Dort fehlen jegliche Hinweise auf
die bisher immerhin 21 Stolpersteinverlegungen, die allein vor dem Katholischen
Brüderkrankenhaus erstmals namentlich an die bisher unbekannte große ANzahl der
542 Krankenmordopfer der ehemaligen Psychiatrieabteilung erinnern.
22. Trier, den 16.03.16 Unterlassungs und Beseitigungsansprüche gegenüber der AGF: Die Arbeitsgemeinschaft Frieden (AGF) wurde mit Datum vom 14.03.16 von unserem Anwalt schriftlich darüber in Kenntnis gesetz, dass der Kulturverein Kürenz e.V. zusammen mit über einem Dutzend Einzelpersonen - darunter Gunter Demnig sowie zahlreiche Opferangehörige - Urheberrechtsansprüche sowie Unterlassungs- und Beseitigungsansprüche bezüglich der zweiten Auflage der Broschüre "Stolpersteine erzählen" (2016) sowohl in Bezug auf Fotos als auch in Bezug auf Texte bzw. Quellenunterschlagungen geltend gemacht hat. Bezüglich der Stolperstein-APP hat PD Dr. Thomas
Schnitzler zudem Ansprüche wegen des Verdachts der Verleumdung und
Rufschädigung geltend gemacht. Die Arbeitsgemeinschaft Frieden (AGF) wurde aufgefordert, den Vertrieb der Broschüre "Stolpersteine erzählen" unverzüglich einzustellen. (16.03.16)
23. Zur Dokumentation:
Trier, den 25.04.07
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen des Fachbereichs
Geschichte,
in Absprache mit Herrn Hügle soll am
Montag, den 14.05.07
in der Zeit von 9.30 Uhr bis 11.30
in der Aula des AVG
ein Vortrag von Frau Marion Cassirer aus Kanada
mit anschließender Diskussion der Geschichtskurse der 12. Jahrgangsstufe und
geladen Gästen der AGF (Frau Dr. Bühler) sowie über den TV informierten,
interessierten Bürgern stattfinden.
Thema: ‚Mein Leben in
Trier, Flucht und Neuanfang in Amerika – Stolpersteine in Trier’
In Zusammenarbeit mit der AGF (Arbeitsgemeinschaft Frieden)
und dem Kulturverein (KVK) hatte die
Oberstufe des AVG im vorigen Jahr die Patenschaft für drei Stolpersteine für
die Familie Wolff übernommen. Unter der Leitung der ehemaligen
Schülersprecherin Svenja Marschall wurden 285 Euro am AVG gesammelt. Im November
2006 hatte der Künstler Gunther Demnig sodann im Beisein der Oberstufe des AVG und
einigen Kollegen/innen die Stolpersteine in der Fleischstraße verlegt.
Der Historiker PD Dr. Thomas Schnitzler vom Kulturverein
Kürenz hatte vor Ort anhand von
biographischen Materialen einen kurzen Einblick in das Leben der Familie
Kauffmann (dem Vater von Frau M. Cassirer und der Familie Wolff (der Tante von
Frau Cassirer) gegeben.
Mittlerweile hat der Kulturverein Kürenz eine Homepage zu
den Verlegungen von Stolpersteinen in Trier unter dem Titel: ‚Den Opfer ihren
Namen geben’ veröffentlicht, auf der neben zahlreichen Informationen auch einzelne
Opferbiographien zu finden sind.
www.stolpersteine.de
Marion Cassirer reist mit ihrer Familie an und will sich bei
den Schülerinnen persönlich für ihr Engagement gegen das Vergessen des Unrechts
während der Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, d.h. konkret für die
Übernahme der Patenschaften, bedanken.
Sie wird ihren ca. halbstündigen Vortag in deutscher Sprache
halten (ist aber dankbar, wenn ein Englischlehrer evt. einige Begriffe korrekt
übersetzen könnte). Die Gelegenheit zu einem Gespräch mit ihr und den
interessierten Bürger/innen sollte die 12. Jahrgangsstufe anschließend
ergreifen.
Um 11.30 Uhr geht eine Abordnung von Schülervertretern mit
in die Fleischstraße und anschließend zur offiziellen Begrüßung der Familie
Cassirer ins Rathaus mit anschließendem Essen. Den Besuch des jüdischen
Friedhofs wird 10. Klasse Ethik mit mir begleiten.
Ich bitte Sie, die Veranstaltung wenn möglich im Unterricht
vorzubereiten bzw. mit zu begleiten.
Mit freundlichen Grüßen
J. Verbeek
24.
Trier, den 25.04.07
An die Schülerinnen und Schüler
der 12. Jahrgangsstufe,
in Absprache mit Herrn Hügle soll am
Montag, den 14.05.07 in der Zeit von 9.30
Uhr bis 11.30 in der Aula des AVG
ein Vortrag von Frau Marion Cassirer aus Kanada
mit anschließender Diskussion der Geschichtskurse der 12. Jahrgangsstufe und
geladen Gästen der AGF (z.B. Frau Dr. Bühler) sowie mit über den TV
informierten, interessierten Bürgern Triers stattfinden.
Thema: ‚Meine Familie
in Trier, Flucht und Neuanfang in Amerika – Stolpersteine in Trier’
In Zusammenarbeit mit der AGF (Arbeitsgemeinschaft Frieden)
und dem Kulturverein Kürenz (KVK) hatte
die Oberstufe des AVG im vorigen Jahr die Patenschaft für drei Stolpersteine im
Gedenken an die Familie Wolff übernommen. Unter der Leitung der ehemaligen
Schülersprecherin Svenja Marschall wurden 285 Euro am AVG gesammelt für die
Herstellung der Stolpersteine. Im November 2006 hatte der Künstler Gunther
Demnig sodann im Beisein der Oberstufe des AVG und einigen Kollegen/innen die
Stolpersteine in der Fleischstraße verlegt.
Der Historiker PD Dr. Thomas Schnitzler vom Kulturverein
Kürenz hatte vor Ort anhand von
biographischen Materialen einen kurzen Einblick in das Leben der Familie
Kauffmann (dem Vater von Frau M. Cassirer und der Familie Wolff (der Tante von
Frau Cassirer) gegeben.
Mittlerweile hat der Kulturverein Kürenz eine Homepage zu
den Verlegungen von Stolpersteinen in Trier unter dem Titel: ‚Den Opfer ihren
Namen geben’ veröffentlicht, auf der neben zahlreichen Informationen auch
einzelne Opferbiographien zu finden sind.
www.stolpersteine-trier.deMarion Cassirer
reist mit ihrer Familie (5 Personen) an und will sich bei den Schülerinnen
persönlich für ihr Engagement gegen das Vergessen des Unrechts während der
Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, d.h. konkret für die Übernahme der
Patenschaften für die Familie ihrer Tante, bedanken.
Sie wird ihren ca. halbstündigen Vortag in deutscher Sprache
halten (ist aber dankbar, wenn ein Englischlehrer evt. einige Begriffe korrekt
übersetzen könnte). Die Gelegenheit zu einem Gespräch mit ihr und den
interessierten Bürger/innen sollte die 12. Jahrgangsstufe anschließend
ergreifen.
Um 11.30 Uhr gehen die beiden SMV-Schülervertreter mit in
die Fleischstraße und anschließend zur offiziellen Begrüßung der Familie
Cassirer durch den neuen OB Herrn Jensen ins Rathaus mit anschließendem
gemeinsamen Essen. Den Besuch des jüdischen Friedhofs am Nachmittag wird 10.
Klasse Ethik mit mir um 15.30 Uhr begleiten.
Mit freundlichen Grüßen
J. Verbeek
An die Schülerinnen und
Schüler der 10. Klassen Ethik,
Für Montag, den 14.05.07 gilt folgendes:
wie schon besprochen, treffen wir uns um 15.15 Uhr am Hotel
Deutscher Hof.
(Das Hotel liegt an der Kreuzung Ende Neustraße/Anfang
Saarstraße gegenüber der Tankstelle am Ring.)
Das ist locker zu erreichen!
Um 15.30 Uhr beginnt die Führung auf dem alten jüdischen Friedhof mit Frau Dr.
Bühler vom Emil-Frank-Institut aus Wittlich gemeinsam mit der Familie Cassirer
und den anderen Gästen vom Kulturverein Kürenz, der Arbeitsgemeinschaft Frieden
sowie Herrn Hügle daselbst, der uns mittags
begleiten will.
Vollständigkeit wird selbstverständlich erwartet.
Mit freundlichen Grüßen
J. Verbeek
25. Dass die AGF oben freundlich erwähnt wird, ist der damals noch bestehenden Kooperation geschuldet. Beigetragen hat die AGF jedoch zum Gelingen dieser Veranstaltung nichts eigenes. (Trier, den 18.04.16)
26. Pressemeldung
Kulturverein Kürenz e.V.
Trier,
den 02.09.16
Betr.: Stolpersteinverlegung am Donnerstag, den 08.09.2016
in Trier
Am 08. September
2016 wird der Künstler Gunter Demnig auf Einladung des Kulturvereins Kürenz
e.V. weitere Stolpersteine zum Gedenken
an Opfer der NS-Gewaltherrschaft in Trier verlegen.
Neue Forschungsergebnisse ermöglichen uns an drei
Verlegeorten insgesamt 18 neue Opferschicksale zu gedenken.
Die Verlegungen Beginnen um 12.30 Uhr auf dem
Bischof-Stein-Platz. Um ca. 13.00 Uhr werden neue Steine in der
Peter-Freidhofen-Straße (Hintereingang Brüderkrankenhaus) verlegt. Und
ab 13.45 Uhr in der Engelstraße (ehemaliger Eingang des
Elisabethkrankenhauses.
Interessierte Bürger/innen aus Trier und Umgebung sind
herzlich eingeladen, an den Verlegungen teilzunehmen.
Auf dem Bischof-Stein-Platz vor dem Eingang des heutigen
Diözesanmuseums, dem ehemaligen Zuchthaus in der Windstraße, wird ein weiterer
Stein für einen so genannten „Nacht und Nebel-Häftling“, Maurice Gould,
eingelassen. Das Zuchthaus war ab Beginn des Westfeldzuges 1941 eine der ersten
Haftanstalten für die in Frankreich auf Grundlage des sog. „Nacht und
Nebel-Erlasses“ festgenommen politischen Gefangenen. Über 1000 NS-Häftlinge
gelangten von hier in weitere Haftanstalten oder Konzentrationslager. Bei Identifizierung
weiterer Opfer könnten zukünftig noch mehr Gedenksteine diesen Verfolgungsort
des Terrorregimes kenntlich machen.
An den beiden nächsten Verlegeorten werden insgesamt 17
weitere Stolpersteine zum Gedenken an Opferschicksale der Eugenik in die
Bürgersteige der beiden Krankenhäuser – Barmherzige Brüder und ehemaliges
Elisabethkrankenhaus - eingelassen.
In der Peter-Friedhofenstraße, dem Hintereingang des
Brüderkrankenhauses, werden sechs weiteren Patienten der ehemaligen
Psychiatrieabteilung gedacht. Die aus Forschungssicht neuen Erkenntnisse
betreffen die ersten drei namhaftgemachten Überlebenden der organisierten
Euthanasie, Matthias Dietz, Eduard Meyer und Theodor de Lasalle von
Louisenthal. Der Letztgenannte prominente Baron war der letzte Nachfahre seines
europaweit bekannten Adelsgeschlechts auf Schloss Dagstuhl. Durch unsere
Studien konnte sein Zwangssterilisationsschicksal, das den Genealogen seiner
Familie unbekannt gewesen ist und von seiner Familie verschwiegen wurde,
aufgeklärt werden. In seinen Patientenakten fanden sich sehr bewegende
Briefwechsel mit seiner Mutter aus der Zeit seiner Anstaltsverwahrung.
Zudem können an diesem Verlegeort mit Josef Schmitz und Leo
Wachsmann erstmals zwei jüdische Patienten der damals mit 541 Kranken belegten
und komplett geräumten ehemaligen Psychiatrieabteilung des Brüderkrankenhauses
benannt und gewürdigt werden.
Auch der dritten Station der diesjährigen Verlegung wird
dieser Verfolgungsgruppe gedacht. Vor dem ehemaligen Elisabethkrankenhaus
werden elf weitere Zwangssterilisationsopfer benannt werden. Drei Mädchen aus
dem ehemaligen St. Josefheim in Föhren: Cäcilia Burggraf, Elisabeth Fassbender,
Hildegard Hütten. Wir hoffen, dass durch unsere Verlegungen die Diskussionen in
Föhren um eine eigene Gedenkstelle vor dem historischen Klostergebäude neu
belebt werden.
Die übrigen acht Stolpersteine sind den Zwangssterilisationsopfern
der Provinzial-Taubstummen-Lehranstalt (heute Wilhelm-Hubert-Cüppers-Schule
Trier) gewidmet. Von den acht Benannten wurde Gertrud Lambert als erstes Opfer dieser Schule
zwangssterilisiert. Sie verstarb laut Erinnerung eines Mitschülers aufgrund
beständiger Krankheit schon drei Jahre nach der Operation.
Diese sechszehnte Verlegung in elf Jahren wird auch für uns
zu einem ganz besonderen Ereignis! Unter den zahlreichen Gästen wird ein
Überlebender der Zwangssterilisationen (Jg. 1920) der
Provinzial-Taubstummen-Anstalt erwartet sowie zwei Kinder der damals am
Elisabethkrankenhaus praktizierenden Ärzte, darunter der Sohn eines Operateurs.
Wir danken den Gehörlosenverbänden in Trier für ihre
Unterstützung, insbesondere für die Begleitung eines Gebärdendolmetschers.
Der Kulturverein Kürenz e.V. arbeitet ehrenamtlich und
allgemeinnützig. Fast alle Stolpersteine werden durch Patenschaften finanziert.
Für die Anfertigung, Anfahrt und Verlegung eines Steines berechnet Gunter
Demnig 125 Euro. Der Kulturverein Kürenz ist berechtigt Spendenquittungen auszustellen.
Noch sind aber nicht alle Stolpersteine finanziert! Alle Bürger/innen, die sich
durch Übernahme einer Patenschaft in dem Stolpersteinprojekt von Gunter Demnig
mit engagieren möchten, bitten wir 125 € mit dem Stichwort „Patenschaft“ auf
das Konto des Kulturvereins Kürenz e.V. überweisen:
Sparkasse Trier, IBAN: DE 69 5855 0130 0001 8073 12, BIC:
TRISDE55. Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüße
Johannes Verbeek
Thomas Schnitzler
( (1.
Vorsitzender des Kulturvereins Kürenz e.V.) (Wissenschaftlicher Beirat)
(Trier, den 02.09.16)
27.
Presseresonanz Stolpersteinverlegung des Kulturvereins Kürenz e.V. am 08.09.16 zusammen mit dem Künstler Gunter Demnig:
1. Wir danken dem SWR für seine Vorabmeldung unserer Aktion. 2.
Ein größerer Artikel ist mittlerweile auf trier-reporter.de erschienen:
Weitere Stolpersteine für Trier. Vgl. auch den dortigen Hinweis auf das
Spendenkonto des Kulturvereins Kürenz e.V. zur Übernahme von
Stolpersteinpatenschaften. 3. Die Katholische Gehörlosengemeinde hat
ebenfalls einen Bericht über die 16. Stolpersteinverlegung in Trier
veröffentlicht: web.kgg-trier/Stolpersteine erinnern 4. Video- und Bilddokumentation der Ansprachen bei der Vergleung am 08.09.16 von Chritoph Maisenbacher (Trierer Umschau). 5.
Der Kulturverein hatte seinerseits im Vorfeld sowie zur Verlegung am
08.09.16 auf dieser Homepage ausführlich berichtet (siehe weiter unten:
Pressemittleilung sowie die Stellungnahme von Michael Schulzebeer vor
Ort). Wir danken allen recht herzlich, die zum Gelingen begrtragen
haben und sich in diversen Schulpojekten um eine schülergerechte
Aufarbeitung weiterhin bemühen. (05.10.16)
Spalte 2
Kulturverein Kürenz e.V.
Die sechszehnte
Verlegung von Stolpersteinen in Trier innerhalb von elf Jahren war auch
für uns ein ganz besonderen Ereignis! Neben Gunter Demnig durften wir
unter den zahlreichen Gästen auch Vertreter/innen der Gehörlosenverbände
bzw. Mitgleider des Gehörlosensportverein Trier begrüßen. Zu einem
unvergesslichen Ereignis wurde diese Verlegung aber durch die
Anwesenheit eines
Überlebenden (Jg. 1920) der Zwangssterilisationen der
Provinzial-Taubstummen-Anstalt sowie durch zwei Kinder der damals am
Elisabethkrankenhaus praktizierenden Ärzte, darunter der Sohn eines
Operateurs.
Die Begenung der beiden auf offener Straße war bewegend und durch die
persönliche Ansprache von Herrn Schulzebeer von ergreifender Würde
geprägt. - An dieser Stellle dürfen wir die Ansprache von Herrn
Schulzebeer, dem Sohn eines der operierenden Ärzte am
Elisabethkrankenhaus, veröffentlichen.
Michael Schulzebeer,
Schmilinskystr. 6a 20099 Hamburg,
schulzebeer@online.de
Stolpersteinverlegung am
8.September 2016, Trier
Erklärung
Vor 80 Jahren hat mein Vater an
diesem Ort seinen Eid gebrochen und seine Macht als Arzt gegen die Menschen
gerichtet, indem er sie gegen ihren Willen unter Zwang sterilisiert hat. Das
war ein Verbrechen. Eines, das nicht bestraft oder gesühnt wurde. Er hat zwar
die Annehmlichkeiten, die ihm durch die willfährige Bereitschaft zu derart
unchristlichen Taten an diesem kirchlichen Krankenhaus zuteil wurden, nach dem
Krieg verloren, ist aber durch Leugnen und Falschaussagen durch das recht
weitmaschige Netz der Entnazifizierung geschlüpft.
Als Nachgeborener empfinde ich keine
Schuldgefühle, wohl aber Scham. - Ich
kann mich nicht entschuldigen für meinen Vater. Ich kann nur hoffen, dass mir das Mitgefühl für die
Opfer von ihnen (Ihnen) abgenommen wird: Es tut mir Leid. - Ich mag dem
keinerlei steigerndes Adjektiv zusetzen, das neben dem den Opfern zugefügten
Leid nur anmaßend klänge. - Fassungslos
und beschämt stehe ich vor ihnen (Ihnen) und kann mir bis heute nicht wirklich
erklären, wie mein eigener Vater, wie überhaupt ein Mensch - noch dazu ein
gebildeter, feinsinniger - so etwas tun konnte.
Als ich von den Verbrechen meines
Vaters erfuhr, war er schon Jahrzehnte tot, so dass der in mir aufkeimende Zorn
keinen persönlichen Adressaten mehr treffen konnte und zu meinem eigenen
Erstaunen auch nicht zu extremen Hassgefühlen führte. Es blieb allein die
Scham, die dann auch die Gesellschaft
betraf, die Jahrzehnte gebraucht hat, alle Opfer der Naziherrschaft als solche
zu sehen. Beschämend, dass es erst solch energischer Kämpfer bedurfte wie Herrn
Henning, um ihnen Anerkennung und finanzielle "Wiedergutmachung" zu
verschaffen. Ihnen gelten meine Hochachtung und mein Dank.
Dank möchte ich auch denen sagen, die
sich gegen das Vergessen anstemmen, die forschen, erinnern, mahnen, anklagen.
Nach 70 Jahren noch. Ich fühle mich ihnen verbunden, wenn ich mit
"meiner" Geschichtswerkstatt in Hamburg-St.-Georg z.B. an dort
verlegten Stolpersteinen das Leben und Leiden ermordeter Naziopfer über
öffentliche Lesungen von Briefen und Dokumenten Revü passieren lassen und einem
jungen Publikum ins Gedächtnis rufen kann. Alles im Vetrauen darauf, dass es
hilft derlei Greuel in der Zukunft zu verhindern.
Ich hoffe, dass auch diese neuen Stolpersteine dazu beitragen. Vielen Dank. (12.09.16)
28. Kulturverein Kürenz
e.V.
Leider hat die Arbeitsgemeinschaft Frieden (AGF) über ihren
Anwalt Herrn Kreuter auf unseren Vorschlag zur Güte nach ca. zwei Monaten immer
noch nicht geantwortet, trotz mehrmaliger nachfrage unseres Anwaltes.
Vor diesem Hintergrund haben wir uns nun entschieden,
aktuell auf die Ankündigung der AGF in der neuesten Ausgabe der Rathauszeitung
vom 01.11.16, weitere „Rundgänge gegen das Vergessen“ am 09.11.16 zu
veranstalten, unsere ausgearbeitete Korrekturliste zur zweiten Auflage der
AGF-Broschüre „Stolpersteine erzählen“, an dieser Stelle zu veröffentlichen,
die seit ca. zwei Monaten der AGF vorliegt.
Nach unserer begründeten Auffassung ist die neue AGF-Broschüre
(2. Aufl. 2016) heillos mit Fehlern auf fast jeder Seite behaftet.
Wir haben uns daher die Mühe gemacht, unsere Korrekturen so zu gestalten, dass
in einer ersten Spalte Bezug auf die jeweilige Seite der AGF-Broschüre (2.
Aufl. 2016) genommen wird. Die zweite Spalte benennt die begangenen Fehler der
AGF-Autoren, um sie dann in der folgenden, dritten, Spalte parallel zur
Fehlerauflistung zu korrigieren. In der letzten, vierten Spalte (von links
gelesen) haben wir jeweils kurze Begründungen angeführt, die die Gründe für die
Notwendigkeit einer Korrektur auflisten.
Der Leser ist somit in Lage, sich ein eigenes Bild über die inhaltliche
Unmöglichkeit dieser 2. Aufl. der AGF-Broschüre zu bilden.
Den Abschluss unseres Vorschlages zur Güte, unsere
Korrekturliste künftig an die Broschüre anzuheften, wenn die Broschüre
weiterhin von der AGF (vor allem an Schulen!) verteilt werden soll – und nicht,
was eigentlich nötig wäre, eingestampft werden sollte -, bildet eine
Darstellung des Kulturvereins Kürenz e.V., dessen grundlegende Arbeit in der
zweiten Auflage verschwiegen wird, obwohl wir in zehn Jahren 16 Stolpersteinverlegungen
in Trier zusammen mit Gunter Demnig recherchiert, organisiert und durchgeführt
haben, wovon die AGF-Broschüre in ihrer 2. Aufl. nicht einmal die „Verlegedaten“
der dort abgebildeten Stolpersteine anführt, weil der „Kulturverein Kürenz e.V.“
dann ja als Organisator dieser Gedenk-Ereignisse miterwähnt werden müsste.
(Verantwortlich für die Ausarbeitung der Korrekturen zeichnen
PD Dr. Thomas Schnitzler und Dr. Johannes Verbeek.
Beide Darstellungen sollen an die Borschüre der AGF angeheftet werden, damit
die 2. Ausgabe trotz ihrer starken Fehlerbehaftetheit weiter verteilt werden
kann, was wir somit begrüßen. – Über die Wiederanschaltung der
Stolperstein-APP, die ebenso Fehlerbelastet ist, muss noch eigens gesprochen
werden.)
(02.11.16)
29. Gedenken
an die Opfer der Zwangssterilisationen – Stolpersteine in der Engelstraße Seit Mittwoch, den 14.12.16, erinnern insgesamt achtzehn Stolpersteine
an die im Evangelischen Elisabethkrankenhaus in der NS-Zeit operierten
Zwangssterilisationsopfer. Mit Unterstützung des Straßenbauamtes wurden vier weitere
Steine in den Gehweg eingelassen, die der Kölner Projektschöpfer Gunter Demnig
bei seinem letzten Trier-Besuch am 8. September nicht verlegt hatte, da ein beschädigter
PKW die Stelle blockierte. Durch die Kooperation des Kulturvereins Kürenz mit
der Wilhelm-Hubert-Cüppers-Schule Trier konnten acht Schüler der ehemaligen
Provinzialtaubstummen-Anstalt Trier, der Vorgängereinrichtung der WHC-Schule, als
Zwangssterilisationsopfer identifiziert werden. Der Förderverein der WHC-Schule
und der Gehörlosen-Sportverein Trier unterstützten die Gedenkaktion durch
Übernahme von Stolpersteinpatenschaften. Aus gegebenem Anlass forscht eine
Projektklasse an der WHC-Schule unter Leitung von Dieter Reitemeyer über die
Lebensschicksale der Zwangssterilisierten. Zum Kennenlernen des Gedenkprojektes
besichtigten Thomas Frank und Christoph Colmetsch in Begleitung von Herrn
Reitemeyer und Frau Ulrike Moog, Direktorin der WHC-Schule, die Stolpersteine. Den
aktuellen Forschungsstand erläuterte Dr. Thomas Schnitzler vom Kulturverein
Kürenz.
(15.12.16)
30. Stellungnahme zur
Überarbeitung der AGF-Broschüre, Brief vom 16.12.16
Die Überarbeitung der AGF-Broschüre „Stolpersteine erzählen“
in der 2. Aufl. von 2015 ist auch nach ihrer Überarbeitung durch die AGF völlig
unzureichend. In einem Schreiben vom 16.12.2016 wurde uns die Überarbeitung
mitgeteilt, verbunden mit der Übergabe eines Belegexemplars.
Es wurden von der AGF zahlreiche Bilder überklebt und mit der
Bemerkung versehen, dass „dieses Foto aus Rücksicht auf die Überlebenden
Angehörigen nicht gezeigt werden soll“ (Ebd., z.B. S. 47). Tatsächlich liegt
aber dem Kulturverein Kürenz e.V. ein Unterlassungsanspruch der
Opferangehörigen gegenüber der AGF vor. Diesen Anspruch soll und wird der
Kulturverein gegenüber der AGF durchsetzen, weil die Opferangehörigen nur dem
Kulturverein Kürenz e.V. die Verwendungsrechte überschrieben haben, wogegen die
AGF in der 2. Auflage ihrer Broschüre verstoßen hat und weiterhin verstößt, was
wir ja bemängeln.
Insgesamt hat die AGF auf neuen Seiten der 2. Aufl. Korrekturen
vorgenommen, sowie eine ganze Seite mit Korrekturhinweisen am Ende der
Broschüre eingeklebt. Auf weiteren zwei Seiten hat sie längere Textpassagen
überklebt und neu formuliert.
Zudem wurde ein Nebensatz bezüglich einer
falschen Angabe der Zielbeschreibung des Projektes von Gunter Demnig
geschwärzt, zu dessen Durchsetzung er den Kulturverein Kürenz e.V. ausdrücklich
autorisiert hat. –
Eine zweite Unterlassung, die uns von Gunter Demnig
vorliegt, um gegenüber der AGF durchgesetzt zu werden, wurde von der AGF nicht
umgesetzt und weiterhin ignoriert. Hierbei handelt es um eine
Ungleichbehandlung der in dem Projekt von Gunter Demnig durch eigene
Stolpersteine gewürdigten NS-Opfer. Tatsächlich ignoriert die AGF in ihrer
Broschüre aber die in Trier zum Gedenken der Zwangssterilisationsopfer und
Überlebenden der Judenverfolgung. Sie tut dies auch in ihrer überarbeiteten
Fassung, was nicht hinnehmbar ist.
Daher bleibt die Stolpersteinbroschüre der AGF auch nach diesem
bescheidenen Korrekturversuch völlig unzureichend!
Es wurde vor allem ein weiterer Unterlassungsanspruch der
Familie Altmann, der uns schriftlich vorliegt und uns autorisiert, völlig ignoriert.
Die Rechte an dem letzten erhaltenen Gruppenfoto der Familie des ehemaligen
Oberrabbiners Dr. Altmann wurden dem Kulturverein Kürenz von den Angehörigen der
Familie Yardeni überschrieben. Und
dennoch verwendet die AGF-Broschüre dieses Bild nach wie vor nicht nur ohne
jeden Hinweis darauf, sondern in der Broschüre wurde dieses Familienfoto zudem zerstückelt
und an verschieden Stellen jeweils durch einen bloßen Bildausschnitt fälschlich
als verschiedene Portraitfotos der Familienmitglieder ausgegeben. Dieses unsägliche
Vorgehen der AGF wurde weder eigenstanden noch korrigiert.
Desweitern werden nach wie vor Bildernachweise falsch zugeordnet und
nicht als Besitz des Kulturvereins Kürenz ausgewiesen, die in der 1. Aufl. noch
unter dem Bildnachweis „Kulturverein Kürenz“ geführt worden waren. Eine Korrektur
diesbezüglich blieb weiterhin aus.
Die Autorenschaft verschiedener Schülergruppen vom AVG und
MPG, die erstmals Biographien recherchiert und die Opfer während des „Verlegeereignisses“
gewürdigt hatten, wird nach wie vor verschwiegen. Stattdessen werden Autoren
der AGF genannt, ohne Quellenhinweise auf die entscheidenden Vorarbeiten des
Kulturvereins und der Schülergruppen sowie auf den Historiker PD Dr. Thomas
Schnitzler. Formulierungen und Textpassagen aus den Würdigungen der
Schüler/innen vor Ort wurden von der AGF unausgewiesen übernommen und bisher
nicht korrigiert oder mit einer entsprechenden Quellenangabe versehen. Dies
gilt vor allem auch bezüglich der Stolperstein-App.
Nicht zuletzt wird die gesamte organisatorische Vorarbeit des
Kulturvereins Kürenz e.V. bei allen Stolpersteinverlegungen in der
AGF-Broschüre verschwiegen.
Selbst unsere umfangreichen Korrekturen, die wir den Autoren
der AGF zukommen gelassen haben, wurden entweder ignoriert oder da, wo sie
übernommen wurden (siehe oben), nicht mit einem dankbaren Hinweis auf den
Kulturverein Kürenz e.V. versehen. Die Autoren der AGF täuschen somit in der
überarbeiteten Broschüre vor, als hätten sie die Korrekturen aus eigener
Erkenntnis vorgenommen, indem sie die Hinweise des Kulturvereins Kürenz e.V.
zum zweiten Mal ignorieren und in keinster Weise zum Anlass einer
eigenständigen Würdigung nehmen.
Genau dies war aber schon der Hauptkritikvorwurf bezüglich
des Erscheinens der 1. Auflage der Stolpersteinbroschüre im Jahre 2008. Auch in
der 1. Aufl. der Borschüre wurde die Vorarbeit des Kulturvereins Kürenz nicht
angemessen gewürdigt, was wir schon damals bemängelten. Daran hat sich bis
heute nichts geändert.
Vor diesem Hintergrund werden wir weitergehende Schritte
veranlassen. (20.01.17)
31 Neuerscheinung: Das "Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte" (42. Jahrgang, 2016), hat unter dem Titel: "Zehn Jahre Stolpersteine. Die Realisierung des innovativen Gedenkprojektes des Künstlers Gunther Demnig 2005 - 2015 in Trier", (S. 747-776) einen Aufsatz veröffentlicht, der eine zusammenfassende Kurzversion unseres Jubiläumsvortags vom 24.04.2015 in der Volkshochschule Trier ist.
Die Autoren sind Dr. Johannes Verbeek und PD Dr. Thomas Schnitzler geben einen Überblick über die Anfänge der Stolpersteinverlegungen in Trier durch den Kulturverein Kürenz e.V. bis zur Gegenwart, verbunden mit einzelnen Schwerpunktsetzungen sowohl in der Forschung- und Opferbiographiearbeit in Trier und im Umland als auch über die Begleitung des Gedenkens durch Projektklassen in verschiedenen Schulen Triers.
Ein Ausblick eröffent die mittlerweile zweijährige Zusammenarbeit mit der AG "Bund der Euthanasie-Geschädigten und Zwangssterilisierten" auf deren Homepage eine ausführliche Darstellung dieser Opferschicksale für das Jahr 2017 vorgestehen ist. (30.01.2017)
32 Neue Homepage mit 30 Biographien zu Euthanasieopfern in Trier
In Zusammenarbeit mit der "AG Bund der "Euthanasie"-Geschädigten und Zwangssterilisierten" (AG BEG) hat der Kulturverein Kürenz e.V.
ein Projekt realisiert, das der Historiker und Wissenschaftliche Beirat
im Vorstand des Kulturvereins Kürenz, Herr PD Dr. Thomas Schnitzler,
ausgearbeitet hat.
30 Opferbiographien umfasst das Register der
neuen Homepage, wovon drei Biographien aufgrund von
Veröffentlichungsrechten erst kommenden Jahr auf dieser Homepage online
gestellt werden können. Alle anderen sind jedoch mit einer Abbildung des
verlegten Stolpersteins in Trier sowie mit den entsprechen Akten und
ggf. mit weiteren Fotos und Stellungnahmen von Opferangehörigen sofort
einsehbar. Ein Vorwort, das ich als Vorsitzender des Kulturvereins
Kürenz zusammen mit Dr. Schnitzler verfasst habe, erläutert die aktuelle
Situation sowie die historischen Hintergründe in Trier, die zu den
entsprechenden Verlegungen der Stolpersteine Anlass gegeben haben und
als Beitrag zu einer dezentralen Erinnerungskultur mit dem Künstler und
Initiator der Stolpersteine Gunther Demnig verstanden werden sollen.
Unsere
Veröffentlichung dürfte in der Bundesrepublik bisher einmalig sein und
untermauert den hohen wissenschaftlichen Anspruch sowohl der AG BEG als
auch des Kulturvereins Kürenz e.V. Wir danken insbesondere Frau M.
Hamm von der AG BEG über eine konstruktive Zusammenarbeit über
mittlerweile schon drei Jahre hinweg.
Das obige Projekt gilt als
Referenz für eine weitere Ausarbeitung von Opferbiographien, die der
Kulturverein Kürenz e.V. derzeit in Zusammenarbeit mit der "Gerda-Henkel-Stiftung" in
Düsseldorf zur Zwangssterilisation ehemaliger Schüler/innen der
Taubstummenanstalt und heutigen "Wilhelm-Hubert-Cüppers-Schule" in Trier
realisiert. (vgl. dazu weiter unten auf dieser Seite den Bericht vom 28.04.17 sowie vom 02.04.17)
Trier, den 30.08.17 Dr. Johannes Verbeek (1. Vorsitzender des Kulturvereins Kürenz e.V.)
33
Kommentar
zur Stellungnahme der AGF zum TV-Artikel vom 06.07.17
Wie dem Kulturverein Kürenz (KVK) erst jetzt durch Zufall
bekannt wurde, hat die Arbeitsgemeinschaft Frieden (AGF) eine Woche nach
Erscheinen des Artikels im Trierischen Volksfreund (TV) „Neuauflage des Trierer
Stolperstein-Buches bringt keine Versöhnung“ (TV, 06.07.17) eine Stellungnahme
auf ihrer Homepage veröffentlicht, die den AGF eigenen Titel trägt: „Neuauflage
‘Stolpersteine erzählen‘ hält einer sachlichen wie einer rechtlichen Prüfung in
jeder Hinsicht stand“ (AGF, Homepage, 12.07.17)
Diese Stellungnahme der AGF ist durch fünf Zitate aus dem Artikel des TV
gegliedert, die zu Beginn eines jeden Abschnittes wörtlich wiedergegeben werden,
und danach durch den „Arbeitskreis Trier im Nationalsozialismus der
Arbeitsgemeinschaft Frieden e.V.“ kommentiert werden.
[WEITER] zum Gegen-Kommentar des Kulturvereins Kürenz e.V. [der Text ist unter dem Button "apo 2017" verlinkt mit dem Datum vom 10.09.17] Trier, den 10.09.17
34
Kulturverein Kürenz e.V. trifft Gunter Demnig in Köln
Flyer zur Ausstellungseröffnung am 15.09.17 in Köln. Bericht erfolgt später. [weiter] (16.09.17)
Bericht zur Eröffnung der Stolpersteinausstellung in Köln [weiter] (23.09.17
[die entsprechenden Links sind auf dieser Homepage unter dem Button "APO TR 20117" unter dem jeweiligen Datum abrufbar!]
35 Jüdisches Trier Die Wanderausstellung der
jüdischen Gemeinde Trier ist derzeit im Max-Planck-Gymnasium in Trier zu
sehen, nachdem sie zuvor schon in der VHS-Trier und in der Synagoge
gezeigt wurde.
Für den Kulturverein Kürenz ist eine Tafel
besonders wichtig, die das heutige jüdische Leben in Trier betrifft. Auf
dieser Tafel werden die Kooperationspartner der jüdischen Gemeinde
vorgestellt, zu denen auch die Landes-Arbeitsgemeinschaft-Gedenken RLP
gehört, bei der der Kulturverein Kürenz seit Anfang des Jahres aktives
Mitglied ist. Unter drei Bildern, die die "Stolperstein-Aktion" in Trier
darstellten steht folgender Kommentar:
"Die AGF bietet
verschiedene Führungen zu den Themen Judentum und Nationalsozialismus in
Trier an. Diese führen auch zu den verlegten "Stolpersteinen", ein
Gedenkprojekt, welches vom Kulturverein Kürenz zusammen mit der
AGF nach Trier geholt wurde, und das in manchen jüdischen Gemeinden bis
heute nicht ganz unumstritten ist. Immer wieder befasst sich auch die
AGF mit der Täterseite der deutschen Geschichte, was von der Jüdischen
Gemeinde natürlich begrüßt wird." (ebd.)
Ohne den Kulturverein
Kürenz gäbe es die "dezentrale Gedenkkultur" des Künstlers Gunter Demnig
in Trier nicht. Der Kultruverein Kürenz vereinbarte 2004 mit dem
damaligen Oberbürgermeinster von Trier und der Jüdischen Gemeinde die
sog. "Trierer Lösung" für die Stolpersteinaktion, die mittlerweile als
lebendige, "soziale Skulptur" bundesweit und im angrenzenden
europäischen Ausland aufgefasst wird.
Die Wanderausstellung ist
sehr zu empfehlen, bietet sie doch einen Einblick in die historischen
Entwicklung der Jüdischen Gemeinde von den Anfängen über die
Verfolgungs- und Vernichtungszeit des Nationalsozialismus der
Hitlerzeit, dem schwierigen Neuanfang nach 1945 sowie über die Zeit des
Zuzugs, vor allem russischer Spätaussiedler, bis zum lebendigen
Gemeindeleben der heutigen Zeit und den Kooperationen mit anderen
Glaubensgemeinschaften und Initiativen. (Trier, den31.10.17)
36 Kulturverein Kürenz e.V. Einladung/Presseerklärung
des Kulturvereins Kürenz
zur 16.
Stolpersteinverlegung
am 6. November 2017 in
Trier und Ehrang
Zum Einladungstext, zur Zeitplanung und den Verlegeorten [weiter] (19.10.17)
37. Der Kulturverein Kürenz e.V.
Wir haben derzeit 64 Mitgleider. - Zum Vostand gehören: - PD Dr. Thomas Schnitzler als wissenschaftlicher Beirat - Peter Maximini als Schriftführer - Eva Schmitt als Kassenwärtin - Monja N. als 2. Vorsitzende - Dr. Johannes Verbeek als 1. Vorsitzender
Die Vereinsadresse lautet:
Kulturverein Kürenz. e.V. z.Hd. Dr. Johannes Verbeek Avelsbacher Straße 31 54295 Trier
Spenden und Patenschaften für Stolpersteine (pro Stein 125 €) sind durchaus willkommen. Spendenquittungen werden auf Wunsch selbstverständlich ausgestellt.
(19.11.17)
Stolpersteinbuch
erschienen
Der Historiker Dr. Hans Hesse hat ein umfassendes Buch mit
dem Titel „Stolpersteine. Idee. Künstler. Geschichte. Wirkung“ herausgebracht.
Es ist im Klartext-Verlag in Essen 2017 erschienen. Der Autor stellt die
Entstehung des Stolperstein-Projektes von Gunter Demnig von den Anfängen bis
zur Gegenwart mit allen anfänglichen Widerständen und verschiedenen
Gegenargumentation dar. Er setzt sich intensiv mit der Künstlerbiographie von
Gunter Demnig auseinander und stellt dessen Werk und Werdegang eingebettet in
verschiedene exemplarisch dargestellte Initiativgruppen vor Ort vor. Als
Mitglied des Kuratoriums der „Stiftung – Spuren – Gunter demnig“ ist er bestens
in die Organisation des Stolpersteinprojektes integriert.
Seit dem 2005 hat Gunter Deming auf Einladung des
Kulturvereins Kürenz e.V. fortlaufend bei nunmehr 16 Verlegungen Stolpersteine
auch Trier und Umgebung verlegt. Der Kulturverein steht in engem Kontakt mit
dem Stolperstein-Team von Gunther Demnig, das die Verlegungen reibungslos organisiert
und koordiniert.
Umso erfreulicher ist es aus Sicht des Kulturvereins Kürenz
e.V., dass sich der Autor Dr. Hans Hesse in seinem neunen Buch nicht scheut,
sich eindeutig und unmissverständlich auf Seiten des Kulturvereins Kürenz e.V.
zu positionieren. Schon bei unsrem letzten Besuch in Köln teilte er uns
mündlich mit, dass die 2. Aufl. der AGF-Broschüre „Stolpersteine erzählen“ aus
dem Jahre 2016 völlig unmöglich (!) und projektschädigend (sic!) sei, weil nach
wie vor falsche Aussagen und Darstellungen in der Broschüre (auch noch nach der
halbherzigen Korrektur (!) durch die AGF) zum Besten gegeben werden. In einer
Anmerkung bringt Dr. Hesse den Umstand auf den Punkt, indem er aus der
Broschüre der AGF folgendes zitiert:
„Ähnlicher Fehler auch in:
Arbeitsgemeinschaft Frieden e.V. Trier (Hg.), Stolpersteine erzählen. Ein
Wegbegleiter zu den Mahnmalen für Nazi-Opfer auf den Bürgersteigen der Stadt
Trier 2008, 2016 (2. Aufl.), S.16: >> Dass Demnig seit einigen Jahren
nicht nur für die Toten, sondern auch für die Überlebenden der
nationalsozialistischen Verfolgungspolitik und sogar für deren (sic!)
nichtverfolgte Nachkommen Steine verlegt, wird von einigen
Stolpersteininitiativen kritisch gesehen. Sie befürchten eine Inflationierung
des Gedenkens, während Demnig darin eine Art ‚Familienzusammenführung‘
sieht.<<“ (zitiert nach Hans
Hesse: siehe oben, ebd. S. 502).
Dieses Zitat aus der AGF-Broschüre ist völliger Quatsch! Es
verdreht die Tatsachen gleich in mehrerer Weise:
1. Keinesfalls werden „Stolpersteine“ zum Gedenken „für Überlebende der
nationalsozialistischen Verfolgungspolitik“ (ebd.) – wie die AGF schreibt –
verlegt, da zu diesen auch unbelehrbare NS-Tat- und Gedankengänger gehören.
Wenn die AGF ihren Satz sodann mit dem Demonstrativpronomen „deren“ fortsetzt:
„… sogar für deren (sic!) nichtverfolgte Nachkommen“ (ebd.), dann ist die
sprachliche Irreführung komplett: Denn der Satz suggeriert nun, dass Gunter
Demnig für Überlebende Nazis und deren (sic!) „nichtverfolgte Nachkommen“
(ebd.) Stolpersteine zum Gedenken verlegen würde. - So verstanden wäre dies freilich
eine völlige Pervertierung des Projektgedankens!
Dagegen verwehrt sich nicht nur Gunter Demnig mit einem von ihm formulierten Unterlassungsanspruch, den der Kulturverein
Kürenz durch unseren Rechtsanwalt schon im Jahr 2016 dem Anwalt der Gegenseite der
AGF zukommen gelassen hat, sondern auch der Kulturverein Kürenz selbst, der im
gleichen Jahr eine umfassende, 25-seitige Korrekturliste, in der die
inhaltlichen Verfehlungen der AGF-Broschüre nicht nur aufgeführt werden,
sondern auch konkrete Vorschläge für deren Verbesserung gemacht werden, dem
Anwalt der AGF übersandt hat. (Vgl. dazu auf dieser Homepage unter „Forschungen
KVK“ die gesamte Liste.)
Die AGF bediente sich zwar daraufhin einiger dieser
Vorschläge, jedoch wiederum nur so, dass keinerlei Hinweise auf die Herkunft
dieser (plötzlichen) Einsichten in der überarbeiteten Broschüre gemacht wurden.
Es ‚scheint‘ daher immer noch so, dass die AGF aus eigener Einsicht zu diesen
Verbesserungen gekommen sei – was allerdings falsch ist.
2. Es gibt keine „Inflationierung des Gedenkens“ (ebd.), wie
aber die AGF-Broschüre mit ihrer Formulierung fälschlicher Weise suggeriert.
Hans Hesse befasst sich mit dieser Unterstellung in seinem Buch in einem
eigenen Unterpunkt, um sie ausführlich zu widerlegen und sie schlussendlich als
projektschädigend darzustellen. Seine Argumente bezieht er zugleich auf mehrere
Orte in Deutschland, insbesondere auch auf Zeitungsberichte aus
Villigen-Schwennigen. Hier hatte ein NPD Stadtrat „Mitglieder der Wehrmacht“
(Hesse: ebd., S. 343) mit „der Lebensleistung […] überlebender NS-Opfer“ (ebd.)
verglichen, weil Günther Demnig für letztere (!) Stolpersteine gesetzt hatte.
Hesse kommentiert nun:
„Dies als ein ‚inflationäres‘ Gedenken zu geißeln und es zudem mit
„Mitglieder(n) der Wehrmacht und ihre(r) Familien“, die „schlimme Zeiten erlebt
(sic!)“ haben, zu vergleichen, ist eine Verharmlosung des Nationalsozialismus
und stellt eine ungeheure Respektlosigkeit gegenüber den NS-Opfern dar, egal,
ob überlebt oder ermordet“ (Hesse, ebd.,S. 343).
Dieser Kommentar bedarf keiner Hinzufügung. Er wird auch vom Kulturverein
Kürenz e.V. geteilt, weshalb die oben zitierte Formulierung aus AGF-Broschüre
in Trier von uns auf das schärfste kritisiert wurde (vgl. Korrekturen).
3. Nicht weniger peinlich als diese Formulierungen aus der
AGF-Broschüre gestalten sich die zahlreichen Überklebungen von Opferfotos in
der korrigierten Version der 2. Auflage der Stolperstein-Broschüre. Zu Recht lässt sich gegenüber der AGF fragen,
wenn sie in der Korrektur (!) schreibt, man habe aus „Respekt vor den Opfern“
die Fotographien überklebt, weshalb sie die Portraitfotos überhaupt in die
unkorrigierte 2. Aufl. der Broschüre übernommen habe? Es macht ja wenig Sinn,
zuerst die Kennkartenbilder abzudrucken und dann zu behaupten, man habe sie aus
Respekt vor den Opfern im Nachhinein überklebt – also mangelte es
schlussendlich zunächst sehr wohl an Respekt, wie jeder erkennt, der sich die
AGF-Broschüre unvoreingenommen ansieht, wie es auch Hans Hesse getan hat.
Bei
unserem Treffen in Köln anlässlich der Eröffnung der Stolpersteinausstellung im
Kunstmuseum am 15.09.17 sprach uns Dr. Hesse ausdrücklich auf diesen „projektschädlichen“
Umstand der AGF-Broschüre Trier an und meinte, dies sei ein gutes „Negativbeispiel“
bei der Dokumentation des Stolpersteinprojektes durch Initiativen vor Ort, die das
Projekt bis heute offensichtlich nicht verstanden hätten. – Leider muss man hinzufügen!
Die AGF-Broschüre - vor
allem in der Version der 2. Auflage von 2016 - gehört schlicht und einfach
eingestampft, bevor sie an Schulen ausgeteilte werden soll, um Schüler/innen die
Gedenk- und Erinnerungsarbeit für die Opfer der NS-Gewaltherrschaft zu
unterweisen. Genau dies leistet die Broschüre aus den oben genannten Gründen
unter anderem nicht.
Die umfassende Darstellung des Stolperstein-Projektes von
Gunter Demnig durch den Historiker Dr. Hans Hesse aus Köln sei demgegenüber
ausdrücklich als lesenswert empfohlen!
(29.11.17)
Einladung/Presserklärung
des Kulturvereins Kürenz zur
17. Stolpersteinverlegung am 30. Oktober 2018
Der Kulturverein lädt alle Interessierten
hiermit ein zur 17. Stolpersteinverlegung am Dienstag, den 30. Oktober 2018.
Gunter Demnig wird abermals persönlich nach Trier kommen, um insgesamt 13
weitere Stolpersteine und einen „Kopfstein“ zu verlegen.
Die inhaltlichen Vorbereitungen wurden wie seit
Projektbeginn von dem Kulturverein Kürenz durch PD Dr. Thomas Schnitzler durchgeführt;
insbesondere die Biografie-Forschungen und deren Umsetzung bei der Betextung
der Stolpersteininschriften, jeweils in Rücksprache mit Gunter Demnig (bzw. mit
Jürgen Wenke, s.u.). Erneut hilfreiche Unterstützungen leistete das
Straßenbauamt bei den technischen Vorarbeiten (Lochaushub, Absicherung etc.).
Über den zeitlichen Ablauf an den einzelnen
Stationen – Zurlaubener (neue Trasse oberhalb des alten Gehweges),
Krahnenstraße und Engelstraße - informiert der anhängende Zeitplan.
In der
Krahnenstraße markiert ein sogenannter „Kopfstein“ das im „Helenenhaus“
dereinst befindliche „Internat für Taubstumme“ als besonderen Verfolgungsort
zwangssterilisierter NS-Opfer.
Der am
Zurlaubener Uferweg verlegte Stolpersteine ist Damian Reis gewidmet, einem
weiteren Opfer der Verfolgungen nach § 175. Wie bereits bei den Gebrüdern
Salomon (Verlegung v. 6.11.2017, Hohenzollernstr.) erbrachte Günter Wenke vom
Verein Rosa Strippe e.V. (Bochum) die historischen Forschungen. Die Verlegung
oberhalb des historischen Gehweges auf den neuen Uferweg erfolgte in
Berücksichtigung der erhöhten Fußgängerfrequenz dort.
Die 10
Stolpersteine vor dem „Helenenhaus“ sind weiteren der insgesamt 84
Zwangssterilisationsopfern gewidmet, deren Biografien Dr. Schnitzler im Rahmen
des abgeschlossenen Förderprojektes mit Unterstützung der Gerda Henkel Stiftung erforscht hat (TV-Bericht 4.-5. November
2017). In seiner demnächst vorgelegten Publikation wird die Bedeutung des
„Taubstummen“-Internats als besonderer Verfolgungsort
„erbkrankheitsverdächtiger“ Gehörloser erläutert. Auf der Inschrift des
erwähnten Kopfsteines ist diese Funktion auch für nachfolgend geplante
Stolpersteinverlegungen ausgewiesen.
Die Patenschaften für diese ersten 10
Stolpersteine wurden von der Stiftung der Vereinigten Hospitien übernommen. Wir
danken Herrn Oberbürgermeister Wolfram Leibe und Herrn Dr. Schnabel für die
freundliche und engagierte Unterstützung bei der Umsetzung dieser Gedenksteine
für die gehörlosen, zwangssterilisierten Opfer.
In der
Engelstraße werden zwei weitere Stolpersteine z. Gedenken an die im
Evangelischen Elisabethkrankenhaus zwangssterilisierten NS-Opfer verlegt. Die
Forschung über das aus Orenhofen stammende Ehepaar Katharina Breier und Peter
Breier unterstützte abermals der Heimathistoriker Robert Reuter. Herr Reuter
erklärte sich auch bereit zur Übernahme der beiden Patenschaften und wird - wie
Herr Wenke - zur Verlegung anreisen und über seine Nachforschungen,
insbesondere über Katharina Breier zu berichten.
30.10.2018
Terminplan der Stolpersteinverlegung in Trier
Ca. Uhrzeit Straße Widmung
14.30
Uhr
Zurlaubener
Ufer 89
Damian
Reis 15 Uhr Krahnenstr.
49-52
Karl
Altmeyer
s.o. Bernhard Conrad
s.o.
Jakob
Wilhelm Conrad
s.o.
Andreas
Juchem
s.o.
Maria
Juchem
s.o.
Maria
Helene Jacoby
s.o.
Katharina Perings
s.o.
Adolf Thiel
s.o.
Maria Winter
s.o.
Otto Winter 15.45
Uhr Engelstr.
15/17
Katharina Breier
s.o.
Peter Breier s.o.
(22.10.18)
Buchpublikation Die weiter oben angekündigte Studie,
von der Gerda-Henkel-Stiftung und dem Kulturverein Kürenz gefördert,
ist zu Beginn des Jahres 2019 druch den Historiker und
wissenschaftlichen Beirat im Vorstand des Kulturvereins, PD Dr. Thomas
Schnitzer, fertiggestellt worden. Der komplette Arbeitstitel des Forschungsprojektes
lautet: Die Zwangssterilisationsopfer der Provinzialtaubstummen-Anstalt
Trier – Aufarbeitung von Einzelschicksalen und die Durchsetzung des NS-Eugenik
gegen Gehörlose im Einflussbereich der von ihnen besuchten
Sonderschuleinrichtung(en). Mit Berücksichtigung der Entschädigungs- und
Wiedergutmachungsproblematik in der Bundesrepublik. Anbei ein erster Blick auf den Buchdeckel. [weiter] In nächster Zukunft geben wir einen Termin zur Buchvostellung bekannt. 18.01.19
Einladung zum Vortag
Am 10.04.2019 läd der Kulturverein Kürenz zu einem Vortrag von PD Dr. Thomas Schnitzler um 19.00 Uhr in das Gasthaus Ternes (TR-Kürenz) ein.
Thematisiert
werden Ergebnisse der ersten, umfassensten und bis dato publizierten
Studie zu den Zwangssterilisationsopfern der Trierer Taubstummenanstalt.
Buchpublikation: Die oben erwähnte Studie,
die zusammen von der Gerda-Henkel-Stiftung und dem Kulturverein Kürenz gefördert wurde,
konnte Ende des Jahres 2018 fertig gestellt werden und zu Beginn des Jahres 2019 druch den Historiker und
wissenschaftlichen Beirat im Vorstand des Kulturvereins, PD Dr. Thomas
Schnitzer, publiziert werden.
Der komplette Arbeitstitel des Forschungsprojektes
lautet: Die Zwangssterilisationsopfer der Provinzialtaubstummen-Anstalt
Trier – Aufarbeitung von Einzelschicksalen und die Durchsetzung des NS-Eugenik
gegen Gehörlose im Einflussbereich der von ihnen besuchten
Sonderschuleinrichtung(en). Mit Berücksichtigung der Entschädigungs- und
Wiedergutmachungsproblematik in der Bundesrepublik.
Anbei ein erster Blick auf den Buchdeckel. [weiter]
Herausgegeben vom Kulturverein Kürenz: Historische Forschungen zur Gedenkarbeit, Bd.1, Autor: Thomas Schnitzler, Bautz-Verlag, Nordhausen, 2018, ISBN 978-3-95948-407-7
Vergleiche auch die Opferbiographien-Liste des Kulturvereins Kürenz, die auf der Homepage der AGBEZ (Bund Arbeitsgemeinschaft der Euthanasiegeschädigten und Zwangssterilisierten) publiziert wurde.
Die Veranstaltung findet darüber hinaus in Kooperation mit der Jenny-Marx-Gesellschaft Trier statt. Wir freuen uns über zahlreiche, interessierte Zuhörer/innen. 24.03.19
Stolpersteinverlegung 2019 in Trier
Der Kulturverein Kürenz e.V. lädt alle interessierten
Bürger/innen zu der diesjährigen Stolpersteinverlegung zusammen mit dem
Künstler Gunther Demnig und der Projektgruppe des Max-Planck-Gymnasium (MPG) in Trier ein.
Am Donnerstag, den
27.06.2019, wird Gunther Demnig ab 12.30 vor dem Haupteingang des Max-Planck-Gymnasium (MPG) in der Sichelstraße 21 neue Stolpersteine für
die Opfer des Nationalsozialismus und ehemaligen Mitschülern des MPG bzw.
seiner Vorgängerschule, dem Kaiser-Wilhelm-Gymnasium verlegen.
Die Opferbiographien wurden von Schüler*innen einer
Projektgruppe um die Lehrer*in Katharina Dölle-Klüsche und Jens Kornmüller
recherchiert und für die Würdigungsfeier entsprechend auf- und vorbereitet. Dr.
Thomas Schnitzler nahm Kontakte mit überlebenden Anverwandten in Deutschland
und Israel auf. Wir danken schließlich auch dem Bauamt Trier, das den
Lochaushub vernehmen wird, für die langjährige und gute Zusammenarbeit.
Schulintern wird schon ab 11.00 Uhr in der Aula des MPG eine
allgemeine Würdigung der ehemaligen Schüler erfolgen, zu der zahlreiche
geladene Gäste erwartet werden – u.a. auch der Oberbürgermeister der Stadt
Trier, Herr Wolfram Leibe.
Verlegungen im Jahr 2020
Für das kommende Jahr hat der Kulturverein Kürenz beim
Management von Gunther Demnig in Berlin zwei weitere Termine für die Stadt
Trier beantragt:
Zum einen wird soll dann derjenigen Schüler des MPG gedacht werden, die die
Schule vor 1914 besucht haben und dennoch Opfer der nationalsozialistischen
Terrorherrschaft geworden sind. Die Verlegung von ca. weiteren 20
Stolpersteinen erfolgt dann in der Böhmerstraße, einem ehemaligen
Ausweichschulstandort, gemeinsam mit dem HGT.
Zum anderen werden die zahlreichen Stolpersteine bei einer
zweiten Verlegung im Jahr 2020 berücksichtigt werden, die aufgrund der
großangelegten Verlegungen für die Schüler des MPG aufgeschoben werden mussten
(z.B. für Homosexuelle, Zwangssterilisationsopfer und Juden). Näheres werden
wir 2020 zeitnah bekanntgeben.
Wir freuen uns auf Dein/Ihr Erscheinen.
Mfg
Dr. Johannes Verbeek
(1. Vorsitzender des Kulturverein Kürenz e.V.)
(17.06.19)
Gedenken im Konzentrationslager Hinzert Auf Einladung der Staatskanzlei in Mainz hat der 1. Vorsitzende des Kulturvereins Kürenz e.V., Dr. Johannes Verbeek, in Begleitung des wissenschaftlichen Beirates des Vereins im Vorstand, PD Dr. Thomas Schnitzler, am Samstag, den 21.09.19, an der Gedenkveranstaltung teilgenommen. Der Kulturverein ist Mitglied in der AG-Gedenken RLP.
02.10.19
Nach einem Telefonat mit dem Protokoll der Stadt Trier zeigt sich die Stadt immer noch verwirrt über die Rolle des Kulturvereins Kürenz e.V. in Bezug auf das Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus bzw. über die Bedeutung der "Stolpersteine" und den persönlichen Kontaken, die wir über fünfzehn Jahre zu den überlebenden Angehörigen pflegen. - Das enttäuscht uns, weil es unsere Arbeit falsch darstellend abwertet. 02.10.19
Rücktritt vom Vorsitz des Kulturvereins Kürenz e.V. Trier, den 02.10.19
Liebe Vorständler*innen,
hiermit möchte ich meinen sofortigen Rücktritt vom Amt des 1.
Vorsitzenden des Kulturvereins Kürenz e.V. bekanntgeben. Es ist mir
nicht mehr möglich, mit allen Vorständler*innen eine
vertrauensvolle Zusammenarbeit zu gestalten. - Ich bitte daher,
meinen Entschluss ohne weitere Ausführungen zu respektieren.
Ich wünsche dem Verein und besonders der oder dem neue/n
Vorsitzende/n alles gute für die Zukunft.
Liebe Grüße
*** Trier, den 18.05.20 Vorankündigung: Voraussichtlich findet die nächste Stolpersteinverlegung in Trier zusammen mit dem Künstler Gunter Demnig in Kooperation mit dem Humboldt-Gymnasium und dem Max-Planck-Gymnasium in Trier am Montag, den 26.10.2020, in der Böhmerstraße (Standort Alte Schule) statt. Die Verlegung musste wegen gegebener Gründe vom Mai dieses Jahres in den Herbst verlegt werden.
Damit verschieben sich leider auch alle weiteren vorausgeplanten Verlegungen einzelner Stolpersteine in Trier wahrscheinlich in das kommende Jahr. - Wir danken schon jetzt für die Geduld recht herzlich!
Weiteres geben wir zeitnah bekannt.
mfg Johannes Verbeek (Für den Kulturverein Kürenz e.V.) (18.05.20)
Kommissarischer Vorsitz: Auf der Vorstandssitzung vom 25.05.20 wurde nach zahlreichen WhatsApp-Kommunikationen im Vorfeld auf einer Online-Sitzung mehrheitlich beschloss, dass ich als "Kommissarischer Vorsitzender" den Kulturverein Kürenz bis zur nächsten turnusgemäßen Neuwahl weiterhin vertrete. Das werde ich mit gewohntem Engagement bis dahin auch tun. (27.05.20)
***
Stolpersteinverlegung Kulturverein Kürenz e.V. 2020 Vorraussichtlich werden am 26.10.2020 ca. 22 Stolpersteine (Teil II der Gedenkarbeit für ehemlige Schüler/innen der Nachfolgegymnasien MPG und HGT in Trier) in der Böhmerstraße, dem ehemaligen Standort, von Gunther Demnig verlegt. -Der nähere Ablauf (Programm und Uhrzeit) der Gedenkveranstaltung wird noch bekanntgegeben. (08.08.20)
Der Kulturverein Kürenz bedankt sich ausdrücklich bei Jens Kornmüller (MPG) für die vertrauensvolle Zusammenarbeit während - und auch schon im Vorfeld - der letzten Stolpersteinverlegung am 26.10.20 in Kooperation mit dem HGT und in gewohnter Zusammenarbeit mit dem Künstler Gunther Demnig in Trier. 24 Stolperstein sowie ein Kopfstein konnten in der Böhmerstraße zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus verlegt werden.
Wir freunen uns über und begrüßen ausdrücklich die vorgenommene Neubesetzung des Protokollamtes bei der Stadt Trier, von der die RaZ neulich berichtete!(04.11.20)
Am 13.09.21 finden ab 9.00 Uhr die nächsten
Stolpersteinverlegungen mit dem Künstler Gunter Demnig in Trier statt.
Der Kulturverein Kürenz e. V. hat folgende Verlegeorte und -zeitpunkte
(plus/minus) in Trier zusammen mit dem Künstler Gunter Demnig ausgearbeitet:
1. Zeitpunkt: 9.00 Uhr, Neustraße 21, Gedenkstein für Rosa Collinet
2. Zeitpunkt: 9.30 Uhr, Fleischstraße 68, Gedenksteine für Louis Scheuer und
Barbara "Betty" Scheuer
3. Zeitpunkt: 10.00 Uhr, Kochstraße 2, Gedenkstein für Else Huth
4. Zeitpunkt: 10.30 Uhr, Paulinstraße 52, Gedenkstein für Adele Elsbach
5. Zeitpunkt: 11.00 Uhr, Brotstraße 44, Gedenksteine für Dr. Fritz Stern sowie
Hans und Ruth Stern
6. Zeitpunkt: 11.30 Uhr, Krahnenstraße 49/53: "Helenenhaus",
Gedenksteine für zwangssterilisierte
Gehörlose
7. Zeitpunkt: 12.30 Uhr, St. Helena Str. 39: Gedenkstein für Gertrud Nossem
8. Zeitpunkt: 15.00 Uhr, Konz, Römerstraße 49: Gedenkstein für Max Glass
Paten, Verwandte und interessierte Bürger/innen sind herzlich Eingeladen, an
den Verlegungen teilzunehmen und Gespräche vor Ort zu führen.
Würdigungen der Opfer werden teilweise von Vereinen und Projektklassen des MPG
vor Ort gestaltet.
Die Würdigung für Rosa Collinet wird vor Ort unterstützt
durch einen Angehörigen.
In Bezug auf Louis und Betty Scheuer übernehmen die Würdigungen Jutta Albrecht
und Helmut Leiendecker für die KG-Heuschreck, deren aktives Mitglied Louis war.
Den Kontakt zu den in England lebenden Nachfahren für Else
Huth stellte die in Stralsund lebende Cellistin Friederike Fechner her. Da sie
am Verlegetermin beruflich verhindert ist, wird sie an einem gesonderten Termin
anreisen, um Else Huth durch ein Konzert in der Synagoge zu würdigen. Näheres
wird noch bekanntgegeben.
Das Stadtmuseum Trier hat die Patenschaft für Adele Elsbach
übernommen. Als ehemalige jüdische Kunstgewerbelehrerin wurde sie verfolgt. Das
Museum hat einige Exponate erworben und vor einiger Zeit ausgestellt.
Dr. Fritz Stern floh nach Palästina, wo er beauftragt wurde eine
Krankenversicherung für die eintreffenden Emigranten aufzubauen. Diese
Versicherung hat er nach deutschem Vorbild entwickelt. Sie funktioniert bis auf
den heutigen Tag recht gut, wie die Pandemiezeiten gezeigt haben. Insofern hat
die Stadt Trier allen Grund auf diesen „Sohn der Stadt“ besonders stolz zu
sein.
(Infos von Dr. Elfe Henkel aus Heidelberg)
Sein Bruder Hans Stern, der ein Jahr später ebenso nach
Palästina zusammen mit seiner Frau Ruth geflohen ist, wird an gleicher Stelle
gewürdigt. Die Patenschaften übernimmt hier der SV Eintracht Trier 05, für den Hans
vor seiner Flucht aktiv war. Unter Umständen ergeben weitere Recherchen noch
mehrere jüdische verfolgte Fußballer.
Unser Vorschlag wäre dann, die jeweiligen Stolpersteine vor dem Stadioneingang
des SV Eintracht Trier 05 zu verlegen.
Die Gedenksteine vor dem ehemaligen Gehörloseninternat, dem
sog. Helenenhaus, in der Krahnenstraße würdigen die Schicksale von
zwangssterilisierten Gehörlosen als auch von einem gehörlosen Euthanasieopfer.
Hier wird eine Verlegung fortgesetzt, die von den Vereinigten Hospitien
unterstützt und finanziert wird. Eine Projektklasse des MPG würdigt einzelne
Schicksale anhand der neueren Publikation von PD Dr. Thomas Schnitzler „Die
Zwangssterilisationsopfer der Provinzial-Taubstummenanstalt“ aus dem Jahre
2019.
Im Anschluss an die Trierer Verlegungen wird ein weiterer
Stolperstein in Konz für ein Opfer der Homosexuellen-Verfolgung verlegt werden.
Die biographischen Recherchen zu Max Glass hat Jürgen Wenke übernommen.
Nach jahrelangen Recherchen hat der Eurener Historiker Adolf
Welter das Euthanasieschicksal von Gertrud Nossem aufgeklärt. Er übernimmt die
Patenschaft und lässt es sich nicht nehmen, die Würdigung vor Ort
durchzuführen.
(30.08.21)
Gerty Spies
Was ist des Unschuldigen Schuld? Was ist des Unschuldigen Schuld? Wo beginnt siw? Sie beginnt da, wo er gelassen, mit hängenden Armen Schulterzuckend danaben steht, Den Mantel zugeknöpft, die Zigarette anzündet und sagt: Da kann man nichts machen. Seht, da beginnt des Unschuldigen Schuld.
Dies Gedicht haben wir seit Beginn der ersten Verlegung in Trier zu jeder Stolpersteinverlegung rezitiert.
PS. Obwohl schon am 30.0821 informiert, haben weder der Trierische Volksfreund noch die Rathauszeitung Trier unsere Pressemitteilung und Einladung an die Trirer Bevölkerung veröffentlich oder etwa berichtet. Diese sich schon seit einingen Jahren hinschleichende, zunehmende Ignoranz der Medien gegenüber unserer Berichterstattung bedauern wir sehr!
Der Trierer Stadtrat hatte im Jahr 2004 unter dem OB Schröer und dem Baudezernenten Dietze offiziell beschlossen, Stolpersteine in Trier zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus zu verlegen. Seitdem übernimmt der Kulturverein Kürenz in jedem Jahr ein oder zwei Mal die Aufgabe der Organisation und historischen Recherche sowie der Opferwürdigungen. Letztere teilweise auch zusammen mit anderen Heimat-Historiker/innen. Der Kölner Künster Gunter Demnig verlegt die Stolpersteine auf Einladung des Kulturvereins Kürenz e.V. vor Ort. Die Gedenksteine gehen - verstaden als dezentrales Gedenkkunstwerk - in den Besitz der Stadt Trier über. Gunter Demnig spricht selbst von seiner Gedenk-Arbeit als von einer "lebendigen Skulptur". (12.09.21)
Berichterstattung: In der Ausgabe vom 15.09.21 berichtet der Volksfreundreporter Martin Recktenwald ausführlich über die Stolpersteinverlegung vom 13.09.21 durch den Kölner Künstler Gunter Demnig in Zusammenarbeit mit dem Kulturverein Kürenz e.V. als Initiatoren in Trier. Besonders die Biographien und Würdigungen von Lous Scheuer und seiner Frau Betty durch die Historikern Jutta Alberecht sowie die Würdigungen von Hans und Ruth Stern durch Frau Dr. Henkel (Heidelberg) als auch diejenige durch den Trier OB Wolfram Leibe für Dr. Fritz Stern wurden in dem Artikel hervorgeboben, zusammen mit der Würdigung für Rosa Collinet durch ihren Großneffen, den Theologen Volker Collinet.
Nicht unerwähnt wollen wir jedoch auch an dieser Stelle nicht lassen, dass unter der Leitung der Projekt-Klassen-Lehrerin des MPG Maria Schulz Schüler/innen der 10. Klasse die Würdigungen für 10 zwangssterilieirte Opfer der ehemaligen Provinz-Gehörlosenanstalt in Trier übernommen haben - worüber leider nicht mehr berichtet wurde.
Unser Dank gilt allen an dieser Verlegung Beteiligten.
(Mit der Projektklasse werden wir an einem schönen Wintertag als besonderes Dankeschön auf der Weihnachts-Eislaufbahn in Trier einen Nachmittag Schlittschuhlaufen gehen und wärmende Getränke zu uns nehmen.)
Der Kulturverein Kürenz wird im Dezember 2021 (oder je nach Wetterlage erst Anfang des kommenden Jahres 2022) 10 weitere Stolpersteine für zwangssterilisierte Gehörlose in der Krahnenstraße 49/53 durchführen. Diese sog. "Eigenverlegung" wird natürlich in Absprache, aber ohne Anwesenheit, des Künstlers Gunter Demnig stattfinden, indem die Mitarbeiterin des Tiefbauamt Trier, B. Krämer, die uns schon bei der letzten Verlegung begleitet hat, die Steine vor Ort "fachmännisch" verlegen. Die Würdigung der Opfer wird erneut durch die Projekt-Klasse des MPG unter Leitung von Maria Schulz vorgenommen werden. Die entsprechenden Inschriften werden zur Zeit gegengelesen und zusammen mit der Mitarbeiterin der Stolpersteinstiftung in Köln, Karin Richert, dokumentiert. Nähere Informationen werden wir zeitnah bekanntgeben. (Trier, den 15.09.21)
Trier, den 09.12.21
Brief an den Kulturdeternenten der STadt Trier vom 01.12.21:
nach
Absprache mit der Projektklasse am MPG und angesichts der
Winterwetterlage und der Verpflichtung des Tiefbauamtes, für den
Winterdienst in der Stadt zu sorgen sowie in Anbetracht der
Coronapandemieentwicklungen im Land, haben
wir vom Kulturverein Kürenz e.V. kurzfristig entschieden, die für den
Dezember 2021 vorgesehene Stolpersteinverlegung in der Krahnenstraße
(sog. Helenenhaus) zu verschieben.
Als neuen Zeitraum für die Verlegung planen wir einen Termin Anfang März 2022.
In
Absprache mit dem Tiefbauamt werden wir zu gegebener Zeit erneut
zeitnah zu der Verlegung mit Würdigung der Opfer durch die Projektklasse
des MPG einladen.
Wir bitten um Ihr Verständnis.
Die
10 Stolpersteine werden bis zum Beginn der Weihnachtsferien in einer Vitrine im MPG
aufbewahrt und ausgestellt bzw. für den Projektunterricht zugänglich
gemacht.
Danach werden sie bis zur Verlegung im Marz 2022 in einer Vitrine im Stadtmuseum Semeonstift im sog. Kino-Saal aufbewahrt. Dort kann man auch Kurzfilme zur ersten Stolpersteinverlegung in Trier sowie eine Dokumentation zu Hans Lieser ansehen, der zusammen mit seinem Schwager das Bundesverdienstkreuz erhalten hatte, weil er sich für die Anerkennung der Zwangssterilisierten Gehörlosen als NS-Opfergruppe für Entschädigungen stark gemacht und diese auch durchgesetzt hatte. Wir hoffen, auf diese Weise unserem pädagogischen Anspruch gerecht zu werden, einseits zur Bildung von Schüler/innen beizutragen und andererseits den interessierten Bürger/innen Triers die dezentrale Erinnerungskultur durch Stolpersteine als "lebendige Skulptur" (G. Demnig) zugänglich zu machen.
Mit freundlichen Grüßen
Johannes Verbeek
10 Steine, Gemeinschaftsverl. 1.
Dez. 2021 / Trier Erste Selbstverlegung Kulturverein Kürenz e.V. vor dem sog. "Helenenhaus" in Absprache mit Gunter Demnig
Die neuen Stolpersteine tragen folgende Inschriften:
JOSEF BIEWER
JG. 1907
ZWANGSSTERILISIERT
1942
KREISKRANKENHAUS
SAARBURG
ALS „GEHEILT“ ENTLASSEN
MARIA BIEWER
JG. 1905 ZWANGSSTERILISIERT
29.5.1942
KREISKRANKENHAUS
SAARBURG
ALS „GEHEILT“ ENTLASSEN
ELISABETH BURG
JG. 1920
ZWANGSSTERILISIERT
27.08.1935
WITTLICH
KREISKRANKENHAUS
ALS „GEHEILT“ ENTLASSEN
REGINA GEMMEL
JG. 1920
ZWANGSSTERILISIERT
5.10.1935
ELISABETHKRANKENHAUS
TRIER
ALS „GEHEILT“ ENTLASSEN
JOHANN GREGORIUS
JG. 1893
ZWANGSSTERILISIERT
8.6.1939
DIAKONIE-ANSTALTEN
BAD KREUZNACH
ALS „GEHEILT“ ENTLASSEN“
EMIL HEYEN
JG. 1920
ZWANGSSTERILISIERT
23.10.1935 ELISABETHKRANKENHAUS
TRIER
ALS „GEHEILT“ ENTLASSEN
Diese Verlegung musste corna-und witterungsbedingt in dem März 2022 verschoben werden. Solage werden die Gedenksteine in einer Virtine im Stadtmuseum Simeonstift Trier ausgestellt. Den folgenden Text verfasste Dr. Bernd Röder:
„Stolpersteine“ zum Gedenken an zehn Opfer
der nationalsozialistischen Zwangssterilisationen
Im Frühjahr
2022 werden vor der ehemaligen „Provinzial-Taubstummen-Lehranstalt“ an der Ecke
Windmühlenstraße/Krahnenstraße in Trier zehn weitere „Stolpersteine“ verlegt,
die an die Opfer der nationalsozialistischen Zwangssterilisationen erinnern.
Bis zum vorgesehenen Verlegetermin sind sie in dieser Vitrine für die
Öffentlichkeit zugänglich. Die Patenschaft für diese und weitere Stolpersteine,
die vor dem sogenannten „Helenenhaus“ bereits verlegt wurden und noch werden,
übernehmen die Vereinigten Hospitien, die das Gebäude heute als Alten- und
Pflegeheim nutzen.
Die
„Stolpersteine“ sind Teil eines von dem Künstler Gunther Demnig entwickelten
Projektes eines dezentralen Gedenkens an die Opfer der nationalsozialistischen
Gewaltherrschaft. Auf Initiative von PD Dr. Thomas Schnitzler und Dr. Johannes
Verbeek vom Kulturverein Kürenz e. V. werden seit dem Jahr 2005 auch in Trier
„Stolpersteine“ verlegt.
Auf die
Zwangssterilisationen von Menschen, die gehörlos zur Welt gekommen waren,
machte Hans Lieser aufmerksam, der selbst Opfer dieser Maßnahmen geworden war.
Ein im Jahr 2006 von Bettina Leuchtenberg und Harry Günzel gedrehter Film, der
das Schicksal von Hans Lieser beleuchtet, kann in diesem Raum des Museums
angeschaut werden.
Hans Lieser
wies auf eine noch existierende Schülerliste der ehemaligen
„Provinzial-Taubstummen-Lehranstalt“ hin, auf deren Grundlage PD Dr. Thomas
Schnitzler das Schicksal von insgesamt 83 Schülerinnen und Schülern
recherchieren konnte, die in der Zeit des Nationalsozialismus zwangssterilisiert
worden waren.
Die rechtliche Grundlage für diese Maßnahmen bildete das am 14.
Juli 1933 vom nationalsozialistischen Regime erlassene „Gesetz zur Verhütung
erbkranken Nachwuches“.
Auf der
Basis des von PD Dr. Thomas Schnitzler verfassten Buches zu den
„Zwangssterilisationsopfern der Provinzial-Taubstummen-Lehranstalt“
beschäftigte sich eine von der Lehrerin Maria Schulze geleitete
Arbeitsgemeinschaft am Max-Planck-Gymnasium Trier mit dem Schicksal dieser zehn
Betroffenen und verfasste Würdigungen, die bei der Verlegung der Stolpersteine
verlesen werden.
Text: Dr. Röder, Stadtmuseum Simeonstift Trier
Einladung: Am Donnerstag, den 07.04.22 werden ab 15.45 Uhr in der Krahnenstraße vor dem sog. "Helenenhaus" 10 Stolpersteine für zwangssterilisierte Gehörlose verlegt (siehe oben). Eine Projektklasse des MPG wird die Würdigungen der Opfer vornehmen. Einige Gäste aus der Kommunalpolitik werden vor Ort anwesend sein. Jede/r Bürger/in aus Trier ist herzlich eingeladen an den Gesprächen vor Ort teilzunehmen. Dr. Johannes Verbeek(1. Vorsitzender des Kultruvereins Kürenz e.V:) TR, den 05.04.22
20.06.22 Von Mittwoch bis Freitag dieser Wochen werden Leslie Schaffel mit Familie aus Chicago (USA) in Trier zu Besuch sein. Der Kulturverein Kürenz begleitet die Familie am Donnerstag, den 23.06.22 wie folgt: Ca. um 10.00 Uhr werden Thomas Schnitzler und ich die gesamte Familie
Schaffel im Park Plaza Hotel abholen, um von dort aus einen kleinen Rundgang zu
starten. Zwei Punkte sind hier von Interesse:
1. Der Verlegestandort für die Stolpersteine.
2) Die Stadtbibliothek mit dem Archiv der noch vorhandenen Akten und
Originaldokumente der Familie Schaffel.
Um 11.45 – 12.30 Uhr Uhr werden wir im Palais Walderdorf sein, wo uns der
Trierer Kulturdezernent Herr Markus Nöhl empfangen wird, der das
Stolpersteinprojekt in der Stadt begrüßt und fördert.
Danach bleibt Zeit zum Essen und Ausruhen.
Um 15.40 bzw. 16.00 Uhr werden wir am Max-Planck-Gymnasium (MPG) erwartet
und durch die Schulleitung begrüßt. Jens Kornmüller und Maria Schulz werden
sodann in das Gespräch mit der Stolperstein-Projektklasse über das Schicksal
der Familie Schaffel einleiten.
Soweit unsere Überlegungen für den Donnerstag in Trier.
Die Wege sind nicht sehr weit und gut zu erreichen im gemütlichen Spaziergang.
Wir freuen uns und erwarten Euch alle mit Spannung.
Beste Grüße
2. Selbstverlegung in Trier Am 05.12.22 hat der Kulturverein Kürenz e.V. an drei verschiedenen Verlegestellen insgesamt 15 neue Stolpersteine in Zusammenareibt der dem Trierer Tiefbauamt in einer "Selbstverlegung" mit Benita Krämer verlegt.Folgende Pressemitteilung ging im Vorfeld der Verlegung an die Redaktion der Rathauszeitung Trier mit der Bitte um Berichterstattung.
Trier, den 11.11.22
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit
dieser Mail möchte ich Sie gerne über die kommende
Stolpersteinverlegung in Trier informieren, die wir am Mo, den 05.12.22
an drei verschiedenen Verlegestellen in Trier zusammen mit dem Bauamt
der Stadt durchführen werden.
Frau
Benina Krämer, die uns schon die letzten Jahre vor Ort fachkundig
begleitet hattte, wird die Stolpersteine in einer sog. "Selbstverlegung"
vor den jeweiligen Türschwellen in Trier plazieren. Diese Verlegung ist
bereits die zweite "Selbstverlegung", d.h. sie wird ohne Anwesenheit
des Künstelers Gunter Demnig in Trier, sozusagen in Eigenregie - aber in
detailierter Abspreche mit dem Künstler - vollzogen. Natürlich
haben wir auch diesmal zahlreiche Gäste und Paten zur den Verlegungen
eingeladen: Unter anderem den Trierer Kulturdezernenten, Herrn Markus
Nöhl, der uns aus der Verwaltung heraus tatkräftig unterstützt, sowie
vermittelnde Gespräche mit Institutionen führt, die teilweise immer noch
etwas skeptisch dieser "dezentralen From" des Gedenkens
gegenüberstehen. Gunter Demnig versteht die Stolpersteinaktionen als
"lebendige Skulptur" des Gedenkens.
Wir
freunen uns besonders darauf, Frau Dr. Christiane Walesch-Schneller vom
"Förderverein Ehemaliges Jüdisches Gemeindehaus Breisbach e.V." in
Trier begrüßen zu dürfen. Der Förderverein hat die Patenschaften für die
jüd. Familie Blum übernommen. Die Nachfahren der Familie Blum wohnen
mittlerweile in Chicago (USA) und tragen jetzt den Namen Schaffel. Sie
sind in den USA ebenfalls sehr aktiv in der jüdischen Gedenkkultur an
den Holocaust. Vom 23.06.22 bis zum 24.06.22 war die Familie Schaffel
(mit vier Personen, bestehende aus drei Generationen) in Trier zu
Besuch, um sich die Örtlichkeiten sowie das Stadtarchiv, in dem eininge
Personalakten sowie Gebäudeansichten lagern, genauer anzusehen. Frau
Bürgermeisterin Grabes hatte sie - stellvertretend für Markus Nöhl, der
erkrankt war - zu einem Weinempfang in das Palä Walderdorf eingeladen.
Ein weiterer Termin wurde von uns mit den Schüler/innen der
Stolperstein-Projektgruppe im MPG geplant. Dort diskutierte die Familie
Schaffel mit den Schüler/innen über die Gedenkarbeit in Deutschalnd und
in den USA. Aus diesem Gespräch ging auch die Idee hervor, die Verlegung
am 05.12.22 von den Schüler/innen des MPS Live (!) per Handy-Apps nach
Chicago in die USA zu übertragen. Um diesen Termin zu realisieren, waren
zahlreiche Korrespondenzen nötig, nicht zuletzt um die Zeitverschiebung
zwischen den USA und Trier für alle erträglich zu gestalten. Wir freuen
uns vom Kulturverein Kürenz um so mehr, dass diese erste Live-Schaltung
einer Verlgung in guten Händen der MPG-Stolperstein-Projektgruppe
liegt.
Vor
dem sog. "Helenenhaus", dem ehemaligen Internat der Taubstummen-Anstalt
in Trier, werden erneut 10 Stolpersteine für die Opfer der
zwangssterilisierten Gehörlosen verlegt. Hier werden die
Geschäftsführer/innen der Vereiningten Hospitien Trier anwesend sein.
Die Vereiningten Hospitien verwalten mitterweile das ehemalige
"Helenhaus" in der Krahnenstraße. Durch Vermittlung des Trierer
Oberbürgermeisters, Herrn Leibe, war es vor einen Jahren möglich
geworden, vor dem "Helenenhaus" insgesamt 82 Stolpersteine verlegen zu
können. Die Recherchen zu diesen Opferbiographien bzw. zu der
Geschichte der ehemaligen Taubstummenanstalt als Schule in Trier, wurden
von dem Historiker Dr. Thomas Schnitzler in einem eigenen Buch
zusammengefasst und 2018 vom Kulturverein Kürenz als Herausgeber
publiziert. Die Vereiniten Hospitien haben sich bereit erklärt die
Patenschaften für alle 82 recherchierten und dokumentierten
Zwangssterilisationsopfer zu übernehmen. Eine Geste, die - leider - in
Trier nicht bei allen Nachfolge-Institutionen selbstverständlich ist! Bei
der kommenden Verlegung wird nun zum ersten Mal eine
Schüler/innen-Delegation der Wilhelm-Cüppers-Schule, der Nachfolgeschule
für Hörgeschädigte in Trier, eine Würdigung der Opfer übernehmen,
worüber wir uns vom Kulturverein sehr freuen, weil die Würdigungsfeiern
vor Ort seit Anbeginn der Stolpersteinverlegungen in Trier im Jahre 2005
kontinuierlich immer wieder von verschiedenen Schülergruppen und
engagierten Lehrer/innen vor Ort durchgeführt wurden.
In
der Luxemburger Straße 45 wird die kommende Stolpersteinverlegung
diesmal ihren ersten Termin haben. Hier gedenken wir einem
Euthanasieopfer, für das eine Patenschaft gefunden werden konnte, die
eine ehemalige Trierer Apothekenfamilie übernehmen wird. Der Großneffe
des Opfers wird ebenfalls anwesend sein, um seiner Großtante würdigend
zu gedenken.
Zu allen Verlegeorten sind Interessierte Bürger/innen Triers herzlich eingeladen, um an den Gesprächen vor Ort teilzunehmen.
Folgende Termine sind zu beachten:
1) Luxemburger Straße 45: Beginn: 12.00 Uhr bis 12.30 Uhr, 1 Stoperstein, 12,30 - 12.45 Uhr Fahrt in die Neustraße; 2) Neustraße 3: Beginn: 12.45 Uhr - 13.30 Uhr, 4 Stolpersteine Fam. Blum, Live per Handy-Cam nach Chicago, 13.30 Uhr - 14.00 Uhr Fahrt zum "Helenenahus"; 3) Krahnenstraße / Ecke "Helenenhaus": Beginn 14.00 Uhr - 14-30 Uhr, 10 Stolpersteine, Ende offen.
Der Kulturverein
Kürenz e.V. würde sich über eine zeitnahe Berichterstattung in der
Trierer Rathauszeitung freuen, um auf diesem Weg möglichst viele Trierer
Bürger/innen zu erreichen. Das Gedenkprojekt der Stolpersteine wurde
vom Rat der Stadt Trier und dem damaligen Oberbürgermeister Herrn
Schröer sowie vom Baudezernent Herrn Dietze für die Stadt Trier
genehmigt und schon seinerzeit begleitet. Zu den Verlegungen sind Sie herzlich eingeladen.
Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen
Johannes Verbeek (1. Vorsitzender des Kulturvereins Kürenz e.V.)
PS.
Sollten Sie Fragen haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Der Termin für
die nächste Verlegung in Trier mit Gunter Demnig steht auch schon fest.
Es ist Fr., der 03.02.2023. Hier werden an fünf verschiednenen Orten
insgesamt 20 neue Stolpersteine verlegt werden. Es werden dazu ca. 13
-15 Opfer-Angehörige aus mehrern Kontinenten in Trier erwartet.
Trier, den 29.11.2022
Stadtverwaltung Trier
Amt für Stadtkultur und Denkmalschutz
Viehmarktplatz 20
54290 Trier
Betr.: Antrag auf Projektförderung im Bereich Kunst und
Kultur
Sehr geehrte Damen und Herren
Mit diesem Schreiben und den ersten ausgefüllten
Antragsblättern möchte sich der Kulturverein Kürenz e.V. mit einem
umfangreichen Stolpersteinprojekt für die Projektförderung durch die Stadt
Trier bewerben.
Unser Projekt trägt den Arbeitstitel:
Erarbeitung begehbarer Gedenkorte durch Stolpersteine zur Erschließung
kulturellen Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus in Trier.
Geplant ist die Recherche, Organisation und Durchführung in
Zusammenarbeit mit der Kulturstiftung der Sparkasse und dem Kulturdezernat der
Stadt Trier (und anderer Behörden in der Stadt) sowie mit der Jüdischen
Kultusgemeinde und der Stolpersteinprojektklasse des Max-Planck-Gymnasiums
Trier.
Es sollen in der Jüdemer Straße vor dem ehemaligen Gebäude
der Sparkasse, dem jetzigen Sitz der Stadtverwaltung (Viehmarktplatz 20), ca.
20 Stolpersteine für die ehemaligen jüdischen Anwohner/innen in der Jüdemer
Straße recherchiert und verlegt werden. Dazu sind am 12.12.2022 erste Gespräche
unter Vermittlung und mit dem Kulturdezernenten der Stadt Trier, Herrn Markus
Nöhl, und Vertretern der Jüdischen Kultusgemeinde in der Stadtverwaltung am
Viehmarktplatz geplant.
Der Ansprechpartner bei der Kulturstiftung der Sparkasse ist
Herr Schuff, der mit einem Schreiben vom 28.11.2022 informiert wurde im
Zusammenhang mit unserer Bitte, die Patenschaften für die ca. 20 jüdischen
Opfer zu übernehmen.
-2- Eine detaillierte Finanzplanung ist im Einzelnen noch nicht
möglich. Jedoch werden wir ca. 500 Euro zu Recherchezwecken und Fahrtkosten in
den Landesarchiv in Koblenz verwenden. Ansonsten werden die Fördergelder in die
Verlegung weiterer Stolpersteine am Hintereingang des
Brüderkrankenhauses in Trier verwandt, wo jetzt schon
zahlreicher „Euthanasieopfer“ gedacht wird. Ca. 12 weitere Stolpersteine sollen
recherchiert und zusammen mit Künstler Gunter Demnig im Herbst des Jahres 2023
verlegt werden.
Die Opferwürdigungen werden wir zusammen mit der
Projektklasse des Max-Planck-Gymnasium Trier vorbereiten und durchführen.
Vielen Dank. Mit freundlichen Grüßen Dr. Johannes Verbeek (1.Vorsitzender des Kulturvereins Kürenz e.V.,
in Zusammenarbeit mit PD Dr. Thomas Schnitzler, dem wissenschaftlichen Beirat
im Vorstand)
Anlagen:
Begleitbrief des KVK
Antrag auf Projektförderung im Bereich Kunst und Kultur
Trier, den 21.12.22 Sowohl die Stadt Trier als auch die Sparkasse Trier haben mittlerweile die Realisierung des Projekts genehmigt und ihre Unterstützung zugesagt. - Vielen Dank! J. Verbeek
NACHRUF Trier, den 05.01.2023
Der Kulturverein Kürenz e.V. trauert um die langjährige Mitarbeiterin und Managerin von Gunter Demnig und seiner Stolpersteinstiftung und unsere Freundin
Karin Richert
Sie verstarb plötzlich kurz vor Weihnachten 2022 in Köln.
Ihr politisches Engagement als Foto-Künstlerin gegen Rechts beeindruckte und bleibt uns in Erinnerung.
J. Verbeek (1. Vorsitzender des Kulturverein Kürenz e.V.)
Infos für die Presse: Stolpersteinverlegung am 03.02.2023
in Trier
Trier, den 10.01.2023
Sehr geehrte Damen und Herren,
Der Kulturverein Kürenz e.V. verlegt in Zusammenarbeit mit
der Stadt Trier und dem Künstler Gunter Demnig seit 2005 Stolpersteine zum
Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Trier und Umgebung.
Am Freitag, den 03.02.2023 wird Gunter Demnig ab 11.00 Uhr insgesamt 22 neue
Stolpersteine an vier verschiedenen Stellen in Trier neu verlegen.
Es kommt uns als Kulturverein Kürenz besonders darauf an, zahlreiche
Bürger/innen aus Trier vorab über die Verlegungen zu informieren, damit sie überhaupt
die Möglichkeit haben, vor Ort an der Verlegung und den dort stattfindenden Gesprächen,
insbesondere aber an den vorbereiteten sog. „Würdigungen“ der von uns recherchierten
Opferbiographien, teilzuhaben.
Alle bisher verlegten Stolpersteine gehen in den Besitz der Stadt Trier über!
Der Künstler Gunter Demnig spricht von einer „lebendigen Skulptur“, die sich
aus dem kommunikativen Zusammenspiel der an der Verlegung teilnehmenden Menschen
spontan bildet, im Zusammenhang mit den verlegten Gedenksteinen und der über
sie vermittelten Erinnerung an die Opfer. Insofern hat dieses Ereignis von
Kunst und Aktion aber bleibenden Charakter, weil die durch die „Stolpersteine“
markierten Gedenkorte weiterhin begehbar bleiben und sich das „Gedenken“ immer
wieder wiederholt, sobald die „Stolpersteine“ als solche wahrgenommen werden.
Wir danken der Stadt Trier ausdrücklich für die
unkomplizierte Unterstützung sowie insbesondere den einzelnen Paten, die durch
ihre finanzielle Unterstützung die Stolpersteinverlegungen in Trier immer
wieder ermöglichen.
Bei eventuellen Rückfragen wenden Sie sich bitte an den
Kulturverein Kürenz e.V:
1. Vorsitzender Dr. Johannes Verbeek, Avelsbacher Str. 31, 54295 Trier.
Zeit- und Verlegeortplanung am Freitag, den 03.02.22 (Trier): 1) Max-Planck-Gymnasium: Sichelstraße 3, ab 11.00 Uhr - 12.00 Uhr.
(4 Stolpersteine) Würdigungen durch die Projektklasse des MPG,
Anwesend vier Opferangehörige aus
Schweden 2) Familie Abrahamsohn: Brotstraße 14, ab 12.15 Uhr - 13.15 Uhr
(4 Stolpersteine) Würdigung: Peter Abrahamson,
17-19 Angehörige (darunter vier
Kinder) aus Australien, USA, Brasilen und der BRD anwesend 3) Pause für Gunter Demnig bis 13.15 Uhr bis 14.00 Uhr! 4) Ärtzefamilie Steinberg: Theodor-Heuss Allee 8, ab 14.00 Uhr -
14.45 Uhr
(4 Stolpersteine)
Würdigung: Dr. Thomas
Schnitzler 5) "Helenenhaus": Krahnenstraße / Ecke, ab 15.00 Uhr -
16.00 Uhr.
(10 Stolpersteine) ENDE OFFEN! Würdigung: Projektklasse der
Wilhelm-Cüppers-Schule für Gehörlose 6)
Ca. ab 16.00 Uhr bis 17.00 Uhr: Empfang der angereisten Angehörigen im im Rathaus
der Stadt Trier durch den Kulturdezernenten Herrn Markus Nöhl
Antrag auf Projektföderung
PROJEKTBESCHREIBUNG: 16.04.2023
Der Kulturverein Kürenz e. V. verlegt aufgrund eines Stadtratsbeschluss im Auftrag der Stadt seit 2005 Stolpersteine in Zusammenarbeit mit dem Künstler Gunter Demnig in Trier und im Umland. Die verlegten Stolpersteine gehen in den Besitz der Stadt Trier ein, die sich verpflichtet hat, sie als „dezentrale Mahnmale“ zu pflegen. Im November 2023 werden 20 Stolpersteine in der Jüdemer Str. in Erinnerung an deportierte jüdische Mitbürger/innen verlegt. Zudem werden 15 Stolpersteine für Euthanasieopfer in der Peter-Friedhofen-Str. verlegt werden. In Zusammenarbeit mit Projektklassen an drei verschiedenen Schulen in Trier (MPG, W-C-S und BBS-Wirtschaft) werden Workshops mit Katja und Gunter Demnig durchgeführt. Die Projektklassen übernehmen zudem die sog. "Würdigungen" der Opfer. Diese Verlegung wird von der Sparkasse Trier und dem Kulturamt der Stadt Trier gefördert. Der Kulturverein Kürenz e.V. leistet die sachliche Expertise durch Recherche der Einzelschicksale. Von dem Aktionskünstler Gunter Demnig, dem Initiator des Stolpersteinprojekts, stammt die folgende Selbstbeschreibung seines Gedenkkonzepts: Die dezentralen Stolpersteinarrangements seinen eine „lebendige Skulptur“. Denn die Stolpersteine werden durch die Interaktion mit den Betrachtern, die sich vor ihnen verbeugen, um zu verstehen, verlebendigt, wodurch auch die Opferschicksale gegenwärtig und präsent werden. Vor diesem Hintergrund soll eine Tanz-Perfomance zum Thema "Stolpersteine" - Erinnerungskultur von der jungen Tänzerin und Choreographin Laura Evangelisti et al., die zurzeit im Ballettensemble des Theaters Trier engagiert ist, arrangiert werden. Die „lebendige Skulptur“, von der Gunter Demnig spricht, soll wortwörtlich in lebendige Bewegungen übersetzt und unmittelbar emotional erfahrbar werden. Moderne Tanzelemente im Stile des Ausdruckstanzes sollen den Schüler/innen im Besonderen sowie den Zuschauer/innen in Trier im Allgemeinen einen emotionalen Zugang zur unerlässlichen Bedeutung der Gedenkkultur am Beispiel von "Stolpersteinen" ermöglichen. Diese Tanz-Performance ist deutschlandweit das erste Projekt, das sich der Thematik von Opferwürdigungen des Nationalsozialismus durch Stolpersteine in Form eines modernen Tanzes annähert. Die Performance verlässt damit die bisher üblichen Wege einer primär "intellektuellen" Auseinandersetzung mittels Reden und Vorträgen und wendet sich einem unmittelbareren, wortlosen (Nach-)Empfinden zu. Andererseits bekommen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, bzw. alle interessierten Bürger/innen einen unkonventionellen Zugang zur Kultur des klassischen Ausdrucktanzes. An der Aufführung beteiligt sollen ca. drei-vier Tänzer/innen sein. Die Performance soll ca. 20 Minuten andauern und unter anderem an den drei Projektschulen aufgeführt werden.
Zunächst ist daran gedacht die Tanz-Performance im Beisein von Katja und Gunter Demnig im Rahmen der Stolpersteinverlegungen Anfang November in Trier an den drei verschiedenen Schulen der Stolpersteinprojektklassen am Max-Planck-Gymnasium, an der Wilhelm-Cüppers-Schule und an der Berufsbildenden Schule für Wirtschaft in Trier aufzuführen. Sodann ist geplant eine Aufführung für interessierte TriererInnen eventuell in der Tufa oder einem repräsentativen Ort veranstalten. Unter Umständen auch Tanz-Festivals in anderen Orten.
Das Tanzprojekt Stolpersteine stellt eine neue Aktionsform in Bezug auf unsere bisherigen Tätigkeiten als Kulturverein Kürenz e.V. dar. - Jedoch haben wir bisher nicht nur „Stolpersteine“ in Trier und im Umland verlegt. Der Kulturverein Kürenz e.V. hat in den Jahren von 2000 bis 2006 jeweils am ersten Wochenende im September im Schlosspark Kürenz ein zweitägiges "Musik- und Familienfestival“ erfolgreich durchgeführt. (vgl. Berichterstattungen im Trierischen Volksfreund) Vor diesem Hintergrund fügt sich die Tanz-Performance im Rahmen unserer bisherigen Tätigkeiten nahtlos in unser Aktionsprofil ein, das vor allem durch die dezentrale Gedenkkultur mittels Stolpersteinverlegungen geprägt ist.
Johannes Verbeek (1.Vorsitzender Kulturverein Kürenz e.V.)
Das Projekt des Kulturvereins Kürenz e.V. "Stolpersteine bewegen - eine Tanzperformance" wurde mit Schreiben vom 27.04.23 vom Förderausschuss "Demokratie leben" in Trier genehmigt. Weitere Veröffentlichungen diesbezüglich müssen vorab mit der Stiftung abgestimmt werden. Trier, den 05.05.23
Das Projekt STOLPERSTEINE BEWEGEN war ein großer Erfolg.
3. November 2023 Ca. 10.30h Stolpersteinverlegung Peter-Friedhofen-Straße (8 Steine) 12.00h -14.00h St. Maximin: Begleitprogramm, Realschule Plus St. Maximin / St. Helena-Schule / Max-Planck-Gymnasium / Angela-Merici-Gymnasium
29. November 2023, 19.00h, Tufa Programm: Begrüßung Dr. Johannes Verbeek (Kulturverein Kürenz e.V.) Vortrag Thomas Zuche (AG Frieden Trier) Einführung in die Performance Verbeek Tanzperformance Laura Evangelisti und Beatrice Risiglione Pause Diskussion mit dem Publikum und den Beteiligten
Stolpersteine STOLPERSTEINE sind eine dezentrale Form der Gedenkkultur an verschiedene Opfergruppen der deutschen nationalsozialistischen Diktatur zwischen 1933 und 1945. Bereits 1992 entwickelte der Künstler Gunter Demnig das Kunstdenkmal STOLPERSTEINE und verlegt seit 2003 Gedenktafeln aus Messing in die Gehwege vor den letzten selbstgewählten Wohnorten der Verfolgten. Die Gedenksteine vergegenwärtigen das Schicksal von Sinti und Roma, Juden, politisch Verfolgten, Widerstandskämpfer:innen, Homosexuellen, Opfern der Eugenik und Krankenmorde, von Deserteuren, Zeugen Jehovas, Zwangsarbeiter:innen und Geflüchteten. 'Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist' beruft sich Gunter Demnig auf den Talmud. Er beschriftet die Stolpersteine mit Vor- und Nachnamen, Geburtsjahr sowie Daten der Verfolgung und Ermordung. Inzwischen liegen STOLPERSTEINE in 1265 Kommunen Deutschlands und in 21 Ländern Europas. Im Frühjahr 2023 verlegte Gunter Demnig den 100.000. Stolperstein. Weitere Informationen unter https://www.stolpersteine.eu
Kulturverein Kürenz e.V. Der Kulturverein Kürenz e.V. wurde 2004 mit dem Ziel gegründet, die Stadtteilarbeit zu beleben. In den ersten sechs Jahren wurden im Kürenzer Schlosspark zweitägige „Schlossparkfestivals“ durchgeführt, deren Erlöse zur Finanzierung von Stolpersteinen verwendet wurden. In der Domänenstraße in Trier-Kürenz wurden 2005 die ersten Stolpersteine von dem Künstler Gunter Demnig gesetzt. Der Trierer Stadtrat stellte sich hinter das Projekt. Seitdem organisiert der Kulturverein jährlich zwei Stolpersteinverlegungen, in den letzten Jahren auch sogenannte ‚Selbstverlegungen‘. In Trier und Umland konnten bisher 370 Gedenksteine verlegt werden. In Zusammenarbeit mit Heimathistorikern und der Arbeitsgemeinschaft Frieden (AGF) recherchiert unser wissenschaftlicher Beirat, PD Dr. Thomas Schnitzler, die Opferbiographien. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Erforschung von ‚Euthanasieopfern‘ und ‚Zwangssterilisierten‘. Der Kulturverein Kürenz wird unterstützt von zahlreichen Einzelpersonen und Institutionen, die Patenschaften für die Stolpersteine übernehmen. Wir stehen mit Opferangehörigen in den USA, Israel, Kanada, Belgien, Frankreich, den Niederlanden und Australien in Kontakt. Pädagogisches Programm Die Tanz-Performance STOLPERSTEINE BEWEGEN wird durch die Stadt Trier und das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Zu den pädagogischen Leitzielen des Bundesprogramms gehört es, demokratische Prozesse zu unterstützen, Vielfalt zu gestalten und Radikalisierungen vorzubeugen. Die Tanz-Performance macht die Perspektive Betroffener am Beispiel rassistischer, antisemitischer und rechter Gewalt sichtbar. Sie fordert auf, die letzten jeweils belegten Wohnorte der Opfer aufzusuchen, um vor Ort durch dezentrales Gedenken Aktionsformen für Menschenrechte zu gestalten. ‚Konkret bewegt‘ ermöglicht sie Respekt vor der unterschiedlichen Herkunft aller Menschen, indem sie Diversität darstellt und schädliche Vorurteile sichtbar macht. Historisches Bewusstsein über die Unmenschlichkeit in der NS-Diktatur entsteht und sensibilisiert für radikale Ideologien bis in die heutige Zeit. Die Tanz-Performance STOLPERSTEINE BEWEGEN kann Perspektiven erweitern und ein Verständnis für die Form dezentraler Erinnerungskultur schaffen, wodurch eine ‚lebendig bewegte Skulptur‘ im Sinne von Gunter Demnig präsent wird, an der viele teilnehmen.
Tanz-Performanz STOLPERSTEINE BEWEGEN ist die erste Inszenierung mit den Mitteln des Ausdruckstanzes, die den Gedanken von Gunter Demnig aufgreift, Stolpersteine als ‚lebendige Skulptur‘ zu verstehen. Über die Gedenksteine stolpern viele zunächst mit den Augen, dann stellen sie sich Fragen zu den Inschriften, um sich der Opferbiographien anzunehmen. Dies geschieht durch Nachforschungen und Auseinandersetzung mit den historischen Gegebenheiten vor Ort, so auch in Trier. Von ihrer Begegnung mit Stolpersteinen und diesen Schicksalen erzählt die Tanzperformance von Laura Evangelisti und Beatrice Risiglione. Zum Beispiel die Geschichte von Aurelia, genannt Orli, die aus einer kommunistisch geprägten Trierer Familie stammt, verhaftet, gefoltert und schließlich in das Konzentrationslager Ravensbrück verlegt wurde. Schwer traumatisiert überlebte sie, starb aber wenige Jahre nach Kriegende an ihren seelischen Verwundungen. Oder Henriette von Detten, die als junge Frau bereits 1924 in die Psychiatrische Klinik nach Andernach eingewiesen wurde, dort 16 Jahre lebte, von ihrer Familie fast vergessen war, bis sie 1942 im Rahmen der ‚Aktion T4‘ in Hadamar ermordet wurde. Der Familie wurde mitgeteilt, sie wäre eines natürlichen Todes verstorben. Der Lyriker Paul Celan überlebte als Jude den Holocaust. Er setzte sich mit dem unmenschlichen Schicksal, das seine jüdischen Verwandten in den Konzentrationslagern erlitten, auseinander. Sein Gedicht ‚Todesfuge‘ ist das in Worte gefasste Zeugnis seiner traumatischen Erinnerungen an Auschwitz. Es wurde mehrmals vertont und oft interpretiert. Magarete und Sulamith werden als Charaktere auf der Bühne gegenwärtig. Roma und Sinti wurden von den Nationalsozialisten ebenso wie Juden als „fremdrassig“ betrachtet. Trierer Sintifamilien werden 1940 nach Köln abtransportiert und in Sammellagern untergebracht, bevor sie in Konzentrationslagern deportiert werden. Das musikalische Repertoire der Performance umfasst Auszüge aus klassischen und modernen Kompositionen sowie aus berühmten Soundtracks von Williams und Perlmann, Sequenzen von Bach, Chopin, Raditsching, Faaraò und Gipsy-Musik. Die Performance wird am 2. und 3. November 2023 im Rahmen von Workshops an Trierer Schulen aufgeführt. An diesen beiden Tagen verlegt Katja Demnig insgesamt 30 Stolpersteine an zwei Gedenkorten in Trier. Am 29. November 2023 findet zudem eine öffentliche Veranstaltung der Tanz-Performance STOLPERSTEINE BEWEGEN mit Vorträgen in der TuFa in Trier um 19.00 Uhr statt.
Biografie LAURA EVANGELISTI, 24 Jahre alt, begann ihre Tanzausbildung in Bologna in Italien. Verschiedene Workshops und Meisterklassen in Reggio Emilia, Chiasso und Florenz führten sie u.a. an die in Italien stattfindenden Sommerkurse der Staatlichen Ballettschule Berlin. 2019 wurde sie von Roberto Scafati für das Trierer Theater engagiert, an dem sie bis heute Mitglied des Tanzensembles ist. Aus ihrem Heimatland Italien kannte Laura Evangelisti bereits Gedenktage an den Holocaust. In Deutschland lernte sie bei einer Stolpersteinverlegung in Trier die dezentrale Erinnerungskultur kennen und ließ sich von der Idee inspirieren, mit den Mitteln des Tanzes sich der tragischen Biografien anzunähern.
BEATRICE RISIGLIONE, 23 Jahre alt, begann ihre Tanzausbildung in Bergamo, Lausanne und Paris. In München studierte sie Contemporary Dance, choreografierte für Festivals, Workshops und verschiedene Firmenaufträge. In der Saison 2022/23 tanzte sie unter Leitung von Robert Scafati im Tanzensemble am Theater Trier, 2023/24 arbeitet sie als Choreografin und Tänzerin an einer Produktion des Schauspielensembles. Beatrice Risiglione ließ sich anrühren von den zerstörten Lebensgeschichten und unerfüllten Träumen, die sich hinter den Inschriften der Stolpersteine verbergen. Die Namen trägt sie in ihr Notizbuch ein, um sich mit den Lebensgeschichten auseinanderzusetzen und durch Kunst gegen das Vergessen anzugehen.
Die Veröffentlichungen stellen keine Meinungsäußerung des BMFSFJ bzw. des BAFzA dar. Für inhaltliche Aussagen tragen die Autoren und Autorinnen die Verantwortung.
Neben der Förderung durch das Bundesprogramm „Demokratie leben“ und der Stadt Trier möchten wir uns ausdrücklich auch beim Theater Trier sowie bei den Verantwortlichen in der TuFa Trier für die vielfältige Unterstützung bedanken.
Fotos: Nikole Metzdorf
Kulturverein Kürenz e.V. Dr. Johannes Verbeek Avelsbacher Straße 31 54295 TRIER
Der 100.000ste STOLPERSTEIN 100.000 mal einem Menschen gedacht eine Biografie erforscht eine Inschrift in Messing geschlagen einen Gehweg geöffnet einen Namen zurück in unsere Straßen geholt ein Schicksal öffentlich sichtbar gemacht einen Ort für Gedenken und Trauer geschaffen die Verbrechen angeklagt Menschen zusammengebracht die Vergangenheit mit dem Heute verbunden uns zum Nachdenken animiert und uns in die Verantwortung gezogen.
(Stiftung Stolpersteine - Spuren, Gunther Demnig)
Fotos zur Performance sowie Erläuterungen zum Begleitbuch des Projekts "STOLPERSTEINE BEWEGEN. Tanzperformance und dezentrale Gedenkkultur in Trier",[156 Seiten, 49 s/w Fotos, 1 QR-Code, OgB, Trier, 2023. (10 €)] finden sich auf der Homepage des Op gen Beek Verlags Trier: www.opgenbeek-verlag.de Werder derTV noch die RaZ berichteten. Statt dessen gibt es zwei Sendebeitäge des SWR: Am 29.11.23 in der Landeschau sowie am 03.12.23 in SWR-Kultur (Mediathek: bis 03.12.2024 abrufbar).
(07.12.23)
Die kommende Stolpersteinverlegung in Trier ist für den 24.Juni 2024 in Trier geplant.ca. 15-25 Stolpersteine werden an 4-5 Stellen in Trier verlegt.Genaueres wird noch bekannt gegeben. Wir befinden und am Anfang der Planungen. (07.12.23)
11.06.24 PresseText: In
Zusammenarbeit mit der Stiftung-Spuren-Gunter Demnig und der Stadt
Trier werden am 24.06.24 erneut 10 Stolpersteine für ehemaligen
Schüler/innen der Provinzal-Taubstummenanstalt Trier vor dem
"Helenenhaus", dem ehemligen Internat der Schule in der Krahnenstraße
47, verelgt.
Die
Verlegung beginnt um 9.00 Uhr. Schüler/innen der Stolperstein-Projekt
der Wilhelm-Cüppers-Schule, der Nachfolgeschule der
Provinzial-Taubstummenanstalt, nehmen die Opferwürdigungen vor Ort vor.
Alle
interessierten Bürger/innen der Stadt Trier sind herzlich eingeladen,
an der Verlegung teilzunehemen. Mit diesen Stolpersteinen liegen nun 60
von insgesamt 82 recherchierten Opferbiographien zum Gedenken an die
Opfer des Nationalsozialismus vor dem Gebäude in der Krahnenstraße.
Um
18.00 Uhr beginnt sodann in der Universität Trier (Campus II, Kapelle, K 101)
die zweite Aufführung der Tanzperformance STOLPERSTEINE BEWEGEN in
Zusammenarbeit mit dem ASTA-Referat Antifaschismus und dem Kultruverein.
Die ca. 1 1/2 Std. Tanzperformance ist die erste künstlerische
Auseinandersetzung mit den Mitteln des moderenen Aussdrucktanzes in
Bezug auf die Bedeutung einer dezentrale Erinnerungskultur durch
Stolpersteine. Den beiden Choreographinnen und Tänzerinnen im Trierer
Ballettensemble, Laura Evangesiti und Beatrice Risiglione, ist damit
eine emotional ausdruckstarke Darstellung veschiedener, exemplarischer
Opferbiographien gelungen. Im Anschluss an die Aufführung kann die
Aktualität dezentraler Erinnerungsarbeit mit den Künstlerinnen und
Verantwortlichen der Perfromance diskutiert werden. Der Eintritt ist
frei.
Das Projekt wurde gefördert vom Bundesprogramm "Demokratie leben" sowie vom Kulturamt der Stadt Trier.
Mit freundlichen Grüßen Johannes Verbeek (1. Vorsitzender des Kulturverein Kürenz e.V:) Weitere Aufführungen der Tanzperformance STOLPERSTEINE BEWEGEN: 25.06.24 Konz/Oberemmel, Gemeindehaus, Beginn 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Stolpersteinverlegungen im Novenber 2024: In einer Selbstverlegung werden am Freitag, den 08.11.2024 neue Stolpersteine in Trier verlegt.Zwei Einzelsteine für jüdische Opfer werden ab 9.00 Uhr am Krahnenufer Nr. 2 und in der Lindenstraße 31 verlegt. Opferangehörige haben sich aus Schweden und Berlin angemeldet. Die Verlegestellle vor dem "Helenenhaus" in der Krahnenstraße wird neu gestaltet. Es werden zusätzlich 20 neue Stolpersteine vor Ort verlegt. Insgesamt liegen dann schon 70 Gedenksteine an die Opfer von Zwangssterilisationen vor dem Eingang des ehemaligen Internates der Taubstummenanstalt in Trier.Die 12 letzten Stolpersteine für diese Gedenkstelle werden am 19. Mai 2025 von Gunter Demnig vor Ort verlegt. Trier, den 03.10.24